Was sind musikalische Erlebnisse wert?

denn Klafina wollte wissen, „was musikalischen Erlebnisse wert sind“. Es geht auch um andere Konzerte, bei denen kein Betrag genannt wird, sondern um eine Spende gebeten wird.

So ist es. Und ich verfolge den Faden mit Interesse (es ist zu meinem Erstaunen so gut wie kein Offtopic drin ;-)).

Übrigens, weil das mehrmals anklang: Natürlich steht es außer Frage, dass eine künstlerische Darbietung nicht nur einen Geldwert hat, sondern auch einen anderen. Das schließe ich ja keineswegs aus.
 
Findest Du? Passiert mir ständig. Kundschaft will mir noch ein fettes Trinkgeld geben (ich rede hier von Hunnies oder so) und die lehne ich aber ab. Preis war vorher ausgemacht und so bleibt er auch. Umgekehrt wurde mein Geld auch schon öfter abgelehnt.

Wenn ich auf Spendenbasis arbeiten würde (und davon leben müsste), sähe das natürlich anders aus. :-D
 
Und andere Handwerker rechnen mit und bestehen auf Trinkgeld. Was würde bloß ein Außerirdischer sagen, der uns besuchen kommt - die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank, wer soll da je durchblicken?
 
Das sage sogar ich als Irdischer. :-D

Wenn der Handwerker nicht der Chef selbst ist, sieht das natürlich anders aus (ich sage dann z.B. auch "nee danke, aber meine Mitarbeiter freuen sich bestimmt").

Wenigstens ein Kunde hat mal so gedacht wie ich. Der kam mit fettem Trinkgeld zu uns (ich und drei Mitarbeiter) "Danke Jungs, bin zufrieden. Hier bitte, aber gebt nix dem Chef davon ab!" . :-)
 
Ich bin ein radikaler Freund klarer Ansagen. Unausgesprochene "Erwartungen" empfinde ich als geradezu übergriffig.

Umgekehrt bin ich alles andere als "geizig". Ich möchte, dass diejenigen, die mir etwas geben, auch ihre Freude an dem Geschäft haben. Die Summe, mit der diese Freude auch bei ihnen ankommt, möge bitte klipp und klar genannt werden.

Aber was angemessen ist, scheint jeder anders zu interpretieren.

Eben. Deshalb sollte man nicht sagen "Eintritt frei" und dann eine Spende erwarten, die gefälligst nicht zu niedrig ist, so dass dann hernach über den
geklagt wird. Entweder ist der "Eintritt frei" oder nicht.

Ich fände es 100%ig besser, wenn Einladende/Veranstaltende mit den Künstlern eine Kostenkalkulation aufstellen, so dass alle zufrieden sind. Die daraus resultierende Summe wird an die Genießenwollenden weitergegeben, die dann sich nicht peinlich fragen müssen, ob 20 € "angemessen" sind oder nicht.

Die Teilnahme an dem Event kostet dann eben so und so viel, basta. Klare Verhältnisse ohne unausgesprochene, gleichzeitig aber höchstreale Erwartungen.
 
Deshalb sollte man nicht sagen "Eintritt frei" und dann eine Spende erwarten
Das ist der springende Punkt. Man suggeriert freien Eintritt (damit viele kommen!?) und meckert hinterher, dass man wörtlich genommen wurde.

Bei einem Hauskonzert würde ich ehrlich gesagt freien Eintritt auch wörtlich nehmen, weil für mich die Tradition von Hausmusik darin besteht, dass Hobbymusiker sich gelegentlich im Kreis von Freunden präsentieren. Mir fiele nicht im Träume ein, da etwas zu spenden.

Bei Marlene ist das etwas anders, denn sie lädt ja Profis ein, die davon leben müssen. Das kriege ich hier im Forum mit, aber normalerweise käme ich nicht auf die Idee, bei jemandem zu Hause noch Geld mitzunehmen. So was sollte dann aber klar von o. g. Hausmusik abgegrenzt werden. Diese Transferleistung vom Besucher zu verlangen, finde ich unangemessen.

Und bei selbstveranstalteten Konzerten in größerem Rahmen, womöglich mit angemietetem Saal, verstehe ich nicht, warum man nicht einfach Karten verkauft. Am Ende ist es doch Schwarzarbeit, was da passiert, d.h. der Künstler möchte seine Gage nicht versteuern. Bleibt mir mit dem Gejammer.
:angst:
 
Ich habe nie irgendwo "Eintritt frei" geschrieben!
 
Ich habe nie irgendwo "Eintritt frei" geschrieben!

Ich mein Dich ja auch gar nicht, sondern ganz generell Konzerte, wo der "Eintritt frei" ist.

Aber auch in Deinem Fall fände ich es (wäre ich Teilnehmer) wünschenswert und plausibel, wenn mir eine konkrete Summe genannt wird, die ich dann gern entrichten würde.

Ich möchte nicht rätseln müssen, was "angemessen" ist, und keine Enttäuschungen/Verstimmungen produzieren, wenn ich nicht richtig geraten habe.
 
Aber auch in Deinem Fall fände ich es (wäre ich Teilnehmer) wünschenswert und plausibel, wenn mir eine konkrete Summe genannt wird, die ich dann gern entrichten würde.

Eigentlich sollte es klar sein, der Betrag wurde hier mehrmals genannt.

Nicht nur ich halte (mindestens) EUR 20,00 für angemessen. Daher wäre es erfreulich, wenn dieser Betrag nicht unterschritten wird.
 

Bevor jetzt ein Stürmchen der Entrüstung über mich hineinbrechen sollte:

Ich ziehe sehr wohl in Betracht, dass es Clavionisten gibt, die möglicherweise nicht so finanzkräftig sind. Dafür gab es mal eine "Sonderregelung".
 
@Marlene:

Per Definitionem ist eine Spende eine freiwillige Zuwendung, die nicht betraglich festgelegt wird.
Deine Forderung, die künstlerischen Darbietungen, angemessen zu würdigen, sind von daher mit der Bitte um angemessene Spenden unpassend.

Ich würde vor dem Konzertbeginn mit den Gästen ganz offen darüber zu sprechen und einen bestimmten Betrag festlegen.

Ich kann mir vorstellen, dass einige Beiträge in diesem Faden kränkend sind für die, die sich evtl. angesprochenen fühlen. Irgendwie find ich das ziemlich unbehaglich.
 
Eigentlich sollte es klar sein, der Betrag wurde hier mehrmals genannt.
Nicht wirklich.
Es ist doch auch nun wirklich nicht schwer:
Du lädst eh alle mehr oder weniger persönlich ein. In dieser Einladung verpackst Du den Satz "um eine Mindestspende von 20 € wird gebeten, gerne auch mehr", und das bei jedem Hauskonzert. Fertig, klar, transparent und es wird keiner mit 6 € um die Ecke kommen.



Wow! 4 Worte am Stück ohne jegliche Bedeutung. :-D
 
@Barratt Sobald man Karten verkauft, begibt man sich rechtlich in eine andere Zone, deshalb bleibt es oft bei Spenden.

Was die Ausdrucksweise angeht: Oft heißt es "Eintritt frei - um Spenden wird gebeten". Das heißt übersetzt: "Wir verkaufen keine Karten, weil das unnötigen organisatorischen Aufwand bedeuten würde, den wir nicht leisten können, und einige unflüssige Besucher ausschließen würde, die wir trotzdem gern dabei hätten. Bitte denken sie kurz drüber nach, was hier geboten wurde und geben dann großzügig nach ihren Möglichkeiten am Ende einen möglichst leichten Geldbetrag ab."

Die Idee vom Hauskonzert verstehe ich absolut, darum sollte vorher kommuniziert werden, ob es sich um eine Einladung handelt, bei dem die Gäste einfach Gäste sind (und der Gastgeber sich selbst um das Honorar kümmert - womit sämtliche Spendenansprüche und -bedürfnisse ganz entfallen oder komplett freiwillig sind), oder um eine Einladung im Sinne von Türöffnung, die die Gäste deshalb nicht von gewissen finanziellen Forderungen entbindet. Ich glaube, meistens funktioniert dieser Teil auch ganz gut.
 
Ich war auch mal zu einer Art Hauskonzert eingeladen, ähnlich organisiert wie bei Marlene, dort haben dann Profis musiziert. Diejenige, die das ganz ausgerichtet hatte, hatte schon in der Einladung den Betrag geschrieben, der als Spende erwartet wird und das fand ich in Ordnung so,denn falls es zu hoch erschienen wäre, könnten sich Leute auch gegen die Teilnahme entscheiden.
 
denn falls es zu hoch erschienen wäre, könnten sich Leute auch gegen die Teilnahme entscheiden.

Genau. Sieht man jetzt ganz deutlich bei Marlene ihrem nächsten Treffen - dünne 10 Anmeldungen. Hier outen sich die Geiz-ist-geil-Clavioten in aller Öffentlichkeit. Nämlich die, die sonst zu Marlenes Treffen gekommen sind und nun betreten schweigen. Naheliegender Gedanke. Bei anderen Treffen waren flugs in ein oder zwei Wochen so viele Meldungen zusammen wie jetzt nach knapp vier Monaten. Ja, aber worum wohl? Pfingsten ist nicht der Grund (Treffen verschoben), unbeliebte Stücke ganz bestimmt nicht (allein schon Rachmaninoff lohnt das Kommen). Also wollen die Typen nix zahlen. Peng! Aus! Ich würde mir sowas nicht antun, würde keine Treffen mit Künstlern machen. Muss man sich dann auch nicht ärgern über die Bindestrichtypen von oben. Aber, muss jeder selbst wissen was er tut.
 
Hier outen sich die Geiz-ist-geil-Clavioten in aller Öffentlichkeit. Nämlich die, die sonst zu Marlenes Treffen gekommen sind und nun betreten schweigen. Naheliegender Gedanke. Bei anderen Treffen waren flugs in ein oder zwei Wochen so viele Meldungen zusammen wie jetzt nach knapp vier Monaten. Ja, aber worum wohl? Pfingsten ist nicht der Grund (Treffen verschoben), unbeliebte Stücke ganz bestimmt nicht (allein schon Rachmaninoff lohnt das Kommen). Also wollen die Typen nix zahlen. Peng! Aus!

Faszinierend. Wo hast Du das gelernt, die hohe Kunst des Lesens von Gedanken und Beweggründen nichtanwesender Personen?
 

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