Der von Peter zitierte Satz impliert mehreres. Einerseits vermutet man, dass die GEMA 20,00 pro Besucher (oder für alle Besucher) kassiert. Setzt man die Kommata richtig, werden die GEMA-Gebühren abgezogen, den Betrag von 20,00 erhält der Künster. Nur ist dieser Betrag - bei richtiger Satzstellung - nicht mehr freiwillig. Aber er sollte – nicht nur meiner Ansicht nach - als Mindestbetrag selbstverständlich sein in Anbetracht der deutlich höheren Preise von Eintrittskarten für Solo-Klavierabende in großen Spielstätten.
Anfangs haben die beiden vom Klaviersalon bonnpiano in ihren Einladungen auf die frei(
willige) Beteiligung an der Gage hingewiesen. Leider haben sich zu viele Gäste eines angemessenen Be(i)trages entzogen. Daher haben sich die beiden irgendwann zur Nennung einer Mindestgage durchgerungen.
Bisher war die Formulierung vor meinen Treffen in etwa so:
Wie bei den letzten Treffen erbitte ich von meinen Gästen einen angemessenen Beitrag zur Gage der Pianistin.
Weil diese Formulierung bedauerlicherweise nicht Zugang in die Hirnwindungen einiger Gäste gefunden hat, wurde mir geraten, einen Mindestbetrag zu nennen. Diesen habe ich bereits im Mai 2016 mit einem eindeutigen Foto
in diesem Beitrag nonverbal offenbart.
Dass es ein Gagenglas war - und kein blickdichtes Gefäß – war eine bewusste Entscheidung – ich habe auf eine mögliche psychologische Beeinflussung durch sichtbare Banknoten und den Nachahmungstrieb gehofft. Vergeblich.
Aber was angemessen ist, scheint jeder anders zu interpretieren. Leider hatte auch dieses Foto nicht die gewünschten Wirkungen auf den Inhalt des Gagenglases. Daher habe ich voriges Jahr ein blickdichtes Gefäß aufgestellt (was das Problem vergrößert hat).
Aber ich ringe ebenso mit der Entscheidung, eine Zahl zu nennen, wie es damals bei den beiden von bonnpiano eine Weile der Fall war.
Am 29.04.2013 habe ich in deren Gästebuch folgendes geschrieben:
Zitat von Marlene im Gästebuch des Klaviersalons bonnpiano:
Im Gästebuch ein Appell an die Gäste:
Mein Dank für schöne und klangvolle Abende habe ich unseren Gastgebern bereits persönlich überbracht. Daher nutze ich das Gästebuch einmal anders, und zwar mit einigen Worten an Sie, die Gäste des Klaviersalons bonnpiano.
Beim letzten Mal ist mir im Gespräch mit Besuchern zu Ohren gekommen, dass es Gäste der Konzerte gibt, die leider nicht in angemessener Weise auf den dezenten Hinweis „Eintritt frei(willig)“ reagieren und die Künstler für ihre Darbietungen nicht entsprechend honorieren.
Was sich nach den Konzerten vermutlich in der Spendenamphore befindet und an die KünstlerInnen weitergegeben wird, beschämt diese mit aller Wahrscheinlichkeit. Vor allem wenn zwei KünstlerInnen auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass nur für ein Konzert gespendet wird. Außerdem gilt es zu bedenken, dass KünstlerInnen auftreten (zweimal aus Süddeutschland wenn ich es richtig überblicke), die nicht „um die Ecke“ wohnen.
Daher bitte ich die Besucher der Konzerte: Gehen Sie in sich und vergegenwärtigen Sie sich, in welchem Rahmen Konzerte in Beethovenhalle und Philharmonie stattfinden und in welchem Ambiente uns die Veranstaltungen im Klaviersalon bonnpiano geboten werden. Und richten Sie bitte auch Ihr Augenmerk auf die qualifizierten Darbietungen der KünstlerInnen.
Ich finde, dass der Mindestbeitrag beim Auftritt eines Künstlers mindestens aus einer Banknote bestehen sollte, die blau ist (und damit meine ich nicht den 5-Euro-Schein).
Genau, denn der 5er ist grau!
Übrigens beteilige ich mich – zum Erstaunen einiger Gäste – ebenfalls an der Gage, denn ich genieße auch die Darbietungen der Künstler und lege daher auch eine Banknote ins Gagengefäß. Diese zeigt die Architektur der Renaissance und ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die diesen Schein ins Gagengefäß legt.
Dies teile ich nicht mit, um anzugeben, sondern in Hinblick auf die
die dahinter steckt. Denn wenn es mir trotzdem ein Bedürfnis ist, dieses Thema anzusprechen...