eine Definition ist umso besser, je kürzer sie ist.
Das ist absolut richtig. Aber, schon Einstein sagte mal:
man soll Dinge so einfach machen wie möglich - aber nicht einfacher.
Wenn man einen vielschichtigen Begriff definieren will, muß man sich fragen, und diese Frage ist sicher schwierig: was gehört alles zum Wesenskern dieses Begriffes hinzu? Was muß man alles sagen (allerdings, so wenig wie nur irgend möglich), um einen vielschichtigen Begriff zu beschreiben, so zu beschreiben, daß unwissende Menschen ein gutes Abbild von diesem Begriff erhalten?
Streicht man die "emotionale Wirkung", dann unterschlägt man das, weshalb Menschen füreinander Musik machen und machten.
Läßt man das "lustvolle Empfinden" weg, verliert man den Aspekt,
wie bewegend und ergreifend Musik in jeder Hinsicht sein kann. Und diesen Aspekt sollten Menschen wissen, die nur oberflächliche Erfahrungen mit Musik gemacht haben.
Die "übergeordneten Strukturen" sind wichtig, denn Musik ist keinesfalls eine bloße "Ordnung" wie eine mehrfarbige Edelsteinkette. Sie ist Steigerung, Wechsel, Nachlassen, wieder Spannung aufbauen, zu einem Ende, zu einem Konsens kommen, Variation, Spiel mit wiederkehrenden Elementen, Ideen, und auch Kontrasten - all das finde ich wichtig.
Das "innerliche Hören" würde ich nicht rausschmeißen, weil alle hier, die diesen Aspekt zurecht betonten (und er findet sich ja auch schon in meinem Startpost), ganz schlicht und einfach Recht damit haben. Man erinnert sich ja auch an Musik, an Melodien beispielsweise, man erkennt sie wieder. Das ist ebenfalls etwas, das über reinen Schall hinausgeht.
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Ob mein "Definitionsvorschlag" oben der Weisheit letzter Schluß ist, weiß ich selbst nicht. Aber vielleicht ergeben sich ja später noch weitere Argumente, oder Aspekte, wer weiß? Oder in drei, oder sechs, Monaten?
Ich habe übrigens Stand heute nicht vor, Wikipedia selbst zu verändern. Auf mögliche Edit-Wars kann ich verzichten.