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- 27. Feb. 2008
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Liebe Klavierlehrer,Zitat von nio: Ich hatte diese Probleme auch, weil ich dann nicht besser geworden bin, sobald ich das gemerkt habe, habe ich gewechselt. Ich habe einen hohen Lehrerverschleiß. Bin jetzt beim 4. Lehrer. Wenn ich merke, dass die Lehrer sich nicht mehr vorbereiten auf den Unterricht, bringt es nix, noch Geld auszugeben.
das Zitat von Nio aus dem Faden „Mentale Streßfaktoren im Unterricht“ hat mich nachdenklich gemacht.
Meine Klavierlehrerin (inzwischen die zweite) sagt, daß sie mich erstmal kennen lernen muß, um zu sehen, wohin ich will, was mir liegt. Hm …, kennen lernen sicherlich, aber anhand meiner Vorgehensweise müßte sie doch sofort erkennen, wo ich klaviermäßig stehe – Oder nicht?
Ich fühle, daß sie mich machen läßt, schaut, was ich aus der Tasche hole und aufs Pult lege. „Aha, genau, das ist das Stück“, sagt sie dann. Manchmal aber fragt sie aber auch: „Irgendwas hatten Sie doch das letzte Mal mit -“. Oder sie hat was für mich rausgesucht: „Oh, hier hab ich was Schönes (Noten). Das gebe ich Ihnen mal mit. Gucken Sie sich das mal an. Ist sehr schön.“ Bis heute hat sie mich nicht mehr danach gefragt.
Als sie am Anfang feststellte, daß meine Haltung nicht korrekt war, korrigierte sie mich. Das gefiel mir und bat sie gleich, mich immer darauf aufmerksam zu machen, was aber nicht mehr geschieht.
Jetzt hat sie festgestellt, daß die Improvisation mir besser liegt als die klassischen Stücke. Weil ich viel zu viel darüber wissen möchte (Analyse) und ich mir dadurch den Weg erschwere. Mir schien, als fiele ihr ein Stein vom Herzen, daß sie das erkannt hat.
Irgendwann beschlich mich das Gefühl, daß sie gar nicht richtig vorbereitet ist, vielleicht nur vage. Sie lässt sich viel zu sehr auf mich ein. Ich springe hier und da und sie springt mit. Das irritiert mich. Ich spreche die Dinge an. „Aber ich muß Sie doch erst kennen lernen.“
Sie ist eine neu ausgebildete Diplom-Klavierlehrerin. Ich denke, daß sie ein Schema von der Hochschule mitgebracht hat, das bei mir (Erwachsenen) so nicht funktioniert.
Sicherlich ist wechseln einfach und fertig. In Karlsruhe gibt es keinen Mangel an Klavierlehrer. In meinem Fall ist die Suppe aber noch nicht ausgekocht. Auf ihre Art ist sie ehrlich bemüht, mir das Spielen + Theorie zu vermitteln. Ich kann von ihr einiges lernen. Immer gehe ich beflügelt von ihr fort. Nur beschleicht mich in der Woche wieder das Gefühl, daß ich in der Luft hänge.
Meine Fragen:
- Wie ist die allgemeine Herangehensweise der Klavierlehrer an die Arbeit mit dem Schüler?
- Hat ein KL für jeden einzelnen Schüler ein Konzept?
- Notiert er Entwicklungen, Stufen, Verlauf?
- Kennt er die Stärken und Schwächen der Schüler?
- Ist ein KL nur an bestimmten Schülern interessiert und andere laufen nebenher?
- Genügt es zu sehen, was der Schüler aus der Tasche hervorbringt? Dann weiß er gleich, worum es in der letzten Stunde ging und kann damit unterrichten?
- Weiß ein KL, was ein erwachsener Schüler von ihm erwartet?
- Erwarte ich zu viel vom Klavierlehrer?
Liebe Grüße
kulimanauke
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