Ich bin 20, schließe bald mein erstes Studium ab und biete nebenbei Klavierunterricht an. Es ist mit allen Eltern abgesprochen dass ich keine Klavierlehrerin bin und keinen qualitativ hochwertigen Unterricht wie "richtige" Klavierlehrer geben kann. Alle sind damit einverstanden und unter dem Aspekt sehe ich auch kein Problem darin. Anders wäre es natürlich wenn ich mich als professionelle Pianistin / Musikpädagogin darstellen würde.
Aktuell suche ich einen Klavierlehrer der mich auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule vorbereitet. Das Unterrichten bringt mir Freude und ich möchte mich selbstverständlich verbessern. Dafür suche ich hier nach Rat.
Da ich natürlich nicht viele Schüler habe kann ich behaupten dass z.B. keiner meiner Schüler Harry Potter kennt oder Radio hört.
Das konnte niemand Wissen, sah ich aber auch nicht als relevant für die Beantwortung der Frage an.
Die Fachsprache liegt mir noch nicht (woher auch?) ich werde mich aber bessern. Ich kann nicht versichern dass es keine weitere Falschaussage geben und eine Diskussion starten wird. Ich bitte schon mal um Verzeihung
Musst Du nicht. Wenn man sich das sprachliche Niveau einiger Leute, die hier geantwortet haben, anschaut, sollten die sich nicht über Dein Niveau als Klavierlehrerin (welcher Art auch immer) beklagen. Denn wer selbst kein Niveau hat, kann auch das Niveau anderer nicht beurteilen. Zumindest sollte man ein solches Urteil nicht ernstnehmen, weil das mehr Selbstdarstellung ist als eine wirkliche Analyse.
Ich finde es aber sehr sympathisch, dass Du Dich hier so vorstellst und auch entschuldigst (obwohl Du meines Erachtens nichts furchtbar Schlimmes getan hast), und ich muss sagen, es ist keine einfache Aufgabe, die Du Dir da gestellt hast. Wenn ich mir vorstelle, wie jung ich mit 20 noch war, wie wenig ich vom Leben wusste, dann wundert es mich nicht, dass Du hier nachfragst. Und eigentlich sollte man darauf ernsthaft antworten und das nicht zum Anlass nehmen, aus völlig harmlosem Anlass einen Scheiterhaufen zu bauen. Aber das Mittelalter hat uns wohl noch alle im Griff. Zumal in den jetzigen Zeiten, in denen anscheinend jeder sich selbst der nächste ist. Und Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer scheint ja sowieso ein Fremdwort zu sein.
Was mir bei Deiner Frage eingefallen ist, ist ein Erlebnis, das ich selbst mal mit unserem Musiklehrer auf dem Gymnasium hatte, als ich ein Teenager war. Wir hatten in der Schule nie ordentlichen Musikunterricht gehabt, da übernahm in der 10. Klasse ein großartiger Musiker den Unterricht. Er hatte nichts im Sinn mit moderner Musik oder Popsongs, Rock, was auch immer. Er spielte und unterrichtete nur Klassik. Er setzte sich an den Flügel und spielte uns halbe Sinfonien vor. Oder manchmal legte er auch eine Platte auf, z.B. von Tschaikowsky. Die aber dann in jeder Musikstunde. Bis selbst diejenigen, die mit klassischer Musik nichts am Hut hatten, die Melodie dann auf dem Weg vom Musiksaal in die nächste Unterrichtsstunde auf der Treppe vor sich hin pfiffen. So hat er Interesse geweckt, und auf einmal kannten viele, die vorher nicht ein einziges klassisches Stück gehört hatten, diverse klassische Stücke und sie gefielen ihnen.
Wenn Du Schüler hast, die selbst kein Interesse an Musik haben, ist das schon grundsätzlich schwierig. Aber vielleicht kannst Du dieses Interesse mit so einer Methode wecken. Bei uns hat das damals funktioniert.