Was erwartet Ihr von Euren Klavierschülern?

Barratt

Barratt

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Mir geht es um den


und um Eure Sicht auf das Unterrichtsgeschehen. Damit Unterricht gelingt, sind beide Seiten gefordert. Meistens wird über Eigenschaften/Pflichten/etc. des "Dienstleistenden" philosophastert, der nicht selten unterschwellig als austauschbares Mittel zu einem oft genug diffusen Zweck gedacht wird.

Drehen wir doch mal den Spieß herum und reden darüber, welche Eigenschaften (außer pünktlich zu bezahlen) Ihr Klavierlehrenden von Euren Auszubildenden erwartet, was Euch abgesehen vom Berufsethos motiviert, mit ihnen dauerhaft und engagiert zusammenzuarbeiten.

Ich würde dabei gern den Schwerpunkt auf "Erwachsene" legen. Personen, von denen klar ist, dass sie in diesem Leben keine Pianisten mehr werden, in deren ruhmvoller Vita Ihr irgendwann als "erste Lehrer" aufgeführt werdet und die noch nicht einmal in den Kaderlisten von JuMu auftreten werden. Bei denen alles etwas mühsamer ist als bei Kindern. Unterrichtsverhältnisse, in denen es kein anzustrebendes konkretes Ziel gibt (Aufnahmeprüfung, Abschlussprüfung, JuMu o.ä.)

Warum mich das überhaupt kümmert?

  1. Audiatur et altera pars. :-) "Irgendwas mit Gerechtigkeit." ;-) Wo es K***-Lehrer gibt, gibt es mindestens ebenso viele suboptimale SuS.
  2. Ich habe gesteigertes Interesse daran, dass meine Klavierlehrerin nicht auf die Idee kommt, dass sie ihre Zeit lieber mit etwas anderem verbringt als mit meinen bescheidenen Bemühungen.

Was erwartet Ihr und was schreckt Euch ab oder nervt?
 
Maxe, wir reden dann, wenn Du meinen Text gelesen resp. verstanden hast, ok?
 
Bitte dann sei konsequent und entledige dich aller Werte, auch denen der Aufklärung und Citoyenität;-),
dann sei für dich nur noch das
Wolfsgesetz aufs Panier zu stanzen

Hallo, da ist ein grundlegender Denkfehler zu konstatieren!!
Wenn ich etwas erkenne und für (leider!!) real vorhanden halte, muss ich damit nicht einverstanden sein und es schon gar nicht unterstützen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade im Gilgamesch-Epos wird ja die Sinnlosigkeit des männlichen Kampfes und Strebens dargelegt und der Weg aufgezeigt für weibliches Behüten, Streben und Zusammenhalten, wie es im Matriarchat damals üblich war.

Außerdem: Seit wann fressen sich Wölfe gegenseitig?

Es ist ganz einfach: Musik ist schön, unterstützt das menschliche Singen und Pfeifen und kann gute Laune und Zusammengehörigkeit schaffen. Gute Musik zu schaffen ist nur wenigen vergönnt.
 
So ein Blödsinn.

Das männliche "Kämpfen und Streben" ist Voraussetzung dafür, dass die Frauen "behüten und zusammenhalten" können, und umgekehrt braucht es gute Frauen - als behütende und unterstützende Mütter und Partnerinnen -, damit die Männer im "Kämpfen und Streben" erfolgreich sein können.

Das eine gegen das andere auszuspielen - insbesondere hirnrissige feministische Narrative von der Überlegenheit der Frau nachzuplappern - macht überhaupt keinen Sinn. Die Geschlechter sind komplementär: Sie sind unterschiedlich und brauchen sich daher gegenseitig.
 
"The test of our progress is not whether we add more to the
abundance of those who have much; it is whether we provide enough for those who have too little."

"...growth of private power to a point where it becomes stronger than the democratic state itself. That in its essence is fascism: ownership of government by an individual, by a group, or any controlling private power."

32nd President
of The United States of America

Franklin D. Roosevelt

Ja, ist dann wohl gescheitert.
"Jeder sechste Amerikaner leidet tatsächlich Hunger."
https://www.zeit.de/2011/44/USA-Los-Angeles/seite-3

Grüße
Häretiker
 
Das männliche "Kämpfen und Streben" ist Voraussetzung dafür, dass die Frauen "behüten und zusammenhalten" können, und
na schau dir mal so manche israelische Kommandosoldatinnen an oder auch deutsche Elitepolizistinnen, die haben mitunter einen Krankenpfleger oder Grundschullehrer oder Sozialarbeiter als Mann, der huch vielleicht sogar superduper Teilzeitpapi ist.
Frauen können sich mit geeigneten Settings auch alleine gut verteidigen,

ich möchte jetzt nicht ins Tierische abdriften, aber eine

scheinbar süße Leopardenlady murkst in reißendem Sprung einen bulligen Büffel in schmackhafte Stücke:lol:
 
Zur Ausnahme noch eine Frage: Mendelssohns Klaviersatz entspricht solchen Sachen wie Liszts Transzendentaletüden und Paraphrasen?
Muss es das? Wieso?
Du hattest generell von Virtuosität gesprochen, die angeblich nicht mehr erreicht werden kann.
Ich glaube, jeder, der einmal einen der schnellen Sätze der Mendelssohn Trios gehört oder gespielt hat, würde sagen, dass das virtuos ist.
Punkt.
LG,
NaMu
 

@Nachtmusikerin
Schade jetzt hätte ich der Talent Hypothese den finalen Abschuss erteilen können ....;-)
 
Wen der Stachel der Notwendigkeit nicht treibt, der braucht schon SEHR gute Gründe, "ohne Not" mehr zu tun als unbedingt ... ja: NÖTig. Das war schon immer so, weil es in der Natur von Lebewesen aller Arten liegt.
(...)
Dass es ihnen mit möglichst wenig Energieverbrauch möglichst gut geht.

Liebe Barratt,

ich stimme dir absolut zu und auch gerade darin, dass die uralten Instinkte von Menschen wesentlich ihr Verhalten bestimmen.

Allerdings habe ich eine andere Vorstellung davon, was denn "nötig" ist und was "möglichst gut" beinhaltet.

Du hast es schon angesprochen: ich halte es da mit dem Menschenbild der humanistischen Psychologie!

Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch grundsätzlich nach Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung strebt. Zumindest in unserer und ähnlichen Kultur(en).

Er möchte etwas bewirken (Selbstwirksamkeit) und das Streben nach Selbstverwirklichung ist nach meiner Auffassung etwas, was "nötig" ist und was ihn "möglichst gut" leben lässt.

Das würde deinen Ausführungen dann auch nicht entgegen stehen.

Ungünstige Faktoren können allerdings den Menschen in seiner Entfaltung behindern und den Wunsch nach Selbstbestimmtheit auslöschen. Jemand, der überhaupt kein Interesse an seiner Entwicklung und einem Streben hat, würde danach eben durch diese ungünstigen Faktoren behindert und gehindert sein. Das entspräche aber nicht seiner eigentlichen Natur.

Sehr verkürzt und verallgemeinert auf die Schnelle dargestellt, aber im Kern genau das, was ich empfinde!

Daraus ergibt sich, dass Anstrengung, Arbeit, Herausforderung und Entwicklung keineswegs kasteien, sondern in einem individuellen Rahmen ein natürliches Bedürfnis des Menschen erfüllen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Das ist genauso falsch wie z.B. die Behauptung "der Mensch ist eigentlich gut".

Es gibt im Menschen sowohl das Potential dazu, "selbstwirksam" zu werden und sich selbst zu "verwirklichen" (was auch immer darunter zu verstehen ist, ich halte den Begriff ja für eine absolute Nebelkerze...) als auch das Potential, sich anderen unterzuordnen, andere Menschen und Ideologien über sich herrschen zu lassen.

Es ist absolut abhängig von der Kultur, der persönlichen Lebensgeschichte und sicherlich auch von der Genetik, was davon im Individuum dominiert.

Nahezu immer ist es ein Mix.

Aber das "Selbstwirksame" ist NICHT das "Eigentliche" und das Unterordnen NICHT die "Abweichung", genausowenig wie der Tag das "Eigentliche" ist und die Nacht die "Unterbrechung".
 
Daraus ergibt sich, dass Anstrengung, Arbeit, Herausforderung und Entwicklung keineswegs kasteien, sondern in einem individuellen Rahmen ein natürliches Bedürfnis des Menschen erfüllen.
Der Mensch strebt solang er lebt ... und ... es irrt der Mensch solang er strebt ...
Selbst dieses Forum bietet dafür eine Arena. Man denke nur über die gezeigte Anzahl der Beiträge und diese Zustimmungen (Likes) nach.

Aber das "Selbstwirksame" ist NICHT das "Eigentliche" und das Unterordnen NICHT die "Abweichung", genausowenig wie der Tag das "Eigentliche" ist und die Nacht die "Unterbrechung".
Ich sehe da keinen Widerspruch zum Streben. Man kann auch gemeinsam streben, sogar in verschiedenen Rollen, wie KL (real, online-Kurs, Website, Forum) und Schüler (real, online).
 

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