Wann und wie soll ich mein Jungs ans Klavier heranführen?

Ich finde, je eher man anfängt, desto besser. Es gibt viele Kinder, die erst nicht lernen wollten, später ihren Eltern aber schon dankbar sind. Und wenn sie die Möglichkeit haben noch im Vorschulalter anzufangen, gibt es ja immerhin den Vorteil, dass sie mehr Zeit zum Üben haben, weil es noch keine Hausaufgaben gibt.
 
Hallo Astrid,

da du uns in dem Thread von Kathi an diesen hier erinnert hast, wäre es bei der Gelegenheit doch mal ganz interessant, zu erfahren, wie es mit deinen Kindern und dem Musizieren in der Zwischenzeit weitergegangen ist.

Tschüss
Wu Wei
 
Ein wenig Druck darf (muss?) sein

Liebe Tina,

wir haben 7jährige Zwillinge (Mädchen) und die beiden haben sich selbst fürs Klavierspielen interessiert (natürlich ohne zu wissen, was das bedeutet oder bedeuten kann). Mich haben Sie im Übrigen mit dem "Klavier-Virus" infiziert, aber das gehört nicht an diese Stelle.

Unsere Mädels haben einmal die Woche Unterrricht. Ich glaube, nein falsch, ich bin mir sicher, dass Druck hilft: die beiden haben 1/2 Stunde täglich zu üben; da geht kein Weg dran vorbei.

Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht (da die Stücke schwieriger werden und nicht mehr so ganz ohne Üben locker, flockig von der Hand gehen), dass, sobald es "Widerstand" gibt (eben indem die Stücke schwieriger werden, der Druck kommt nicht von uns) sich meine beiden "Damen" gern verdrücken und nur mehr oder weniger sinnnvoll herumklimpern und nicht wirklich die an sie durch den Lehrer gestellte Aufgabe zu bewältigen suchen. "Zwingt" man sie jedoch ans Klavier und ans Üben, stellen die "Damen" fest, dass sie es wirklich bei einigermaßen vorhandener Konzentration schaffen, zunächst für sie schwierige Stücke zu meistern. Das wiederum motiviert ungemein.
Zumindest bis zur nächsten Klavierstunde, wo wieder die Herausforderung wartet und es dann gilt, sich neue Stücke wiederum in mühsamer Kleinarbeit zu erarbeiten. Aber eben täglich und mit leichtem Zwang, wenn´s sein muss; abrücken, wenn´s etwas komplizierter wird, lassen sowohl meine Frau als auch ich schlicht nicht gelten.

Deshalb wird täglich geübt (nicht zu lang allerdings; die beiden sollen neben Hausaufgaben und Klavier auch noch das tun dürfen, was ihnen dann aktuell möglicherweise mehr Spaß macht) und das funktioniert recht gut, vor allem deshalb, weil unsere Mädchen so langsam den Zusammenhang zwischen "Üben" und "Erfolg" kapieren.

Fazit: ein wenig Druck kann aus meiner Sicht nicht schaden.

Stephan
 
Das entspricht auch meinen Erfahrungen... etwas müssen die Eltern schon hinterher sein, wenn man nicht grad ein 'Selbstspieler-Kind' hat. Und auch bei uns dämmert es so langsam, dass ohne Fleiß kein Preis...:D
Bei uns liegt die tägliche Übeeinheit bei 15 Minuten. Das klingt so schön wenig und wenn die Kinder erstmal angefangen haben, brauchen sie eh länger :rolleyes: und merken es gar nicht.
 
Kleine Tricks...

Als ich so 7 oder 8 war, spendierten meine Eltern mir (und meiner Schwester) direkt vor dem Üben immer ein Stück Schokolade. Das hat uns schon motiviert - funktionierte vielleicht auch deshalb so gut, weil die Schokolade ansonsten eher "unter Verschluss" gehalten wurde...
 
Erster Schritt: Klavier heilig sprechen und abschließen.
Zweiter Schritt: Klavier "versehentlich" offen lassen und sicher stellen, daß die Kinder das merken, dann alleine lassen.
Dritter Schritt: Die Kinder beim ausprobieren überaschen und ganz erfreut tun, wie schön das schon klingt.
Vierter Schritt: Unterricht, Zuckerbrot und Peitsche
 

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