Wann löst das e-Piano das Klavier ab?

Würde vermutlich genausoviel kosten wie ein sehr gutes Klavier, also jenseits von 20k :-) Ganz ehrlich: Und dann würde ich mir gleich ein richtiges kaufen.
Es bleibt dabei: Digital war schon immer die größte Versprechung. Das nächste ist immer das non plus Ultra. Bis zum übernächsten zumindest...
 
Ich finde deshalb, deine Aussagen sind übertrieben, beruhen nicht auf Fakten und sind für unkundige Leser irreführend.

Das mag sein. :-) Sie geben nichts als meine persönliche Meinung wieder (das hatte ich sogar dazugeschrieben), die auf persönlichen Erfahrungen ("Fakten") mit Elektrogeräten basiert, nicht auf meine Erfahrung mit dem einen Digi, das seit 4 Jahren tadellos funktioniert (Yamaha P-155). Das ist nur ein Gerät der unteren Mittelklasse. Man könnte sich schmerzfrei davon trennen. Ich verbuche es unter dem Konto "glücklicher Zufall".

Roland e - Piano, neu gekauft für immerhin 4 Tausend. In meiner Studienzeit habe ich sehr viel drauf geübt, aber nach etwa vier Jahren (kurz nach Ablauf der Garantie) fingen die ersten Töne an zu spinnen (knallten oder waren zu leise), nachher musste ich es alsbald wegschmeissen...

Genau so etwas meinte ich. Es werden sich viele Leute finden, die mit einem identischen Gerät seit Generationen hochzufrieden sind. Nützt Dir leider nichts, wenn Du es bist, der das Montagsgerät gekauft hat.

"Technik, die entgeistert."

Es ist menschlich, wenn ein Gerät Macken bekommt. Nur: Sie müssen reparabel sein, und zwar möglichst vor Ort. Wenn das Gerät erst zum freundlichen Händler geschickt werden muss, der es dann dem mürrischen Hersteller schickt, der dann irgendwann mal eine Einschätzung zum eventuellen Reparaturaufwand und zu veranschlagenden Kosten abgibt mit der Anmerkung "Ob´s was bringt, müssen wir dann sehen" (erlebt mit der hochpreisigen LED-Klavierlampe des deutschen "Herstellers" J***n, die dann in Polen von dem Bekannten des Bekannten repariert wurde) ... dann hat man keine Lust mehr.

Das letzte elektrodigitale Montagsgerät (nix mit Musik, sd was mit Telekommunikation) wurde vorvergangene Woche nach ca. 6 (!) enervierenden Reparaturversuchen innerhalb der Garantiezeit zähneknirschend vom Händler ausgetauscht. Ich habe normalerweise nicht viel Glück mit Elektrogeräten, was meine misstrauische Skepsis erklären möge. Gerade gestern Abend fluchte meine Mutter wieder über ihr Smartphone (S***g), das aus Gründen, die für alle "Fachleute" unerklärlich ist, unter rezidivierenden Problemen mit dem Internetzugang leidet. Wie oft die schon den Kundendienst im Haus hatten, weil der von einem Fachbetrieb installierte Router spinnt, wird schon gar nicht mehr mitgezählt.

Allgemein ist leider mein Eindruck: Je ausgefeilter die (elektrodigitale) Technik, desto geringer scheint ihre Reparaturfähigkeit zu sein. Was mechanisch funktioniert, lässt sich anstandslos reparieren. Sobald Sensoren/Computer/Software/Platinen hinzukommen, wird es zumindest im Bereich der Massenproduktion fehleranfällig, und diese Fehler lassen sich oft nicht so reparieren, dass es danach (erst recht nicht für die nächsten Jahrzehnte) zufriedenstellend funktioniert.

Neben optimiertem Klang und Spielgefühl muss im Bereich der elektrodigitalen Instrumente die Reparaturfähigkeit verbessert werden, und zwar vor Ort, ohne erst DHL bemühen und das Stück von X über Y zu Z schicken zu müssen.
 
Wenn das Gerät erst zum freundlichen Händler geschickt werden muss, der es dann dem mürrischen Hersteller schickt, der dann irgendwann mal eine Einschätzung zum eventuellen Reparaturaufwand und zu veranschlagenden Kosten abgibt mit der Anmerkung "Ob´s was bringt, müssen wir dann sehen" (erlebt mit der hochpreisigen LED-Klavierlampe des deutschen "Herstellers" J***n, die dann in Polen von dem Bekannten des Bekannten repariert wurde) ... dann hat man keine Lust mehr.
https://www.clavio.de/threads/classic-cantabile-dp-50-kein-ton-auf-einer-taste.24047/
 
@Pedall

:lol: Genau mein Gedanke, als ich das sah. Das frischgekaufte Instrument kann wahrscheinlich direkt umgetauscht werden? Falls nicht, ist dem TE ein Bündel guter Nerven beim Warten auf den Kundendienst zu wünschen.
 
Mal eine neugierige Frage, was kostet es wenn man das Klavier zwei mal im Jahr stimmen läßt?
 
Das mag sein. :-) Sie geben nichts als meine persönliche Meinung wieder (das hatte ich sogar dazugeschrieben), die auf persönlichen Erfahrungen ("Fakten") mit Elektrogeräten basiert, nicht auf meine Erfahrung mit dem einen Digi, das seit 4 Jahren tadellos funktioniert (Yamaha P-155). Das ist nur ein Gerät der unteren Mittelklasse. Man könnte sich schmerzfrei davon trennen. Ich verbuche es unter dem Konto "glücklicher Zufall".



Genau so etwas meinte ich. Es werden sich viele Leute finden, die mit einem identischen Gerät seit Generationen hochzufrieden sind. Nützt Dir leider nichts, wenn Du es bist, der das Montagsgerät gekauft hat.

"Technik, die entgeistert."

Es ist menschlich, wenn ein Gerät Macken bekommt. Nur: Sie müssen reparabel sein, und zwar möglichst vor Ort. Wenn das Gerät erst zum freundlichen Händler geschickt werden muss, der es dann dem mürrischen Hersteller schickt, der dann irgendwann mal eine Einschätzung zum eventuellen Reparaturaufwand und zu veranschlagenden Kosten abgibt mit der Anmerkung "Ob´s was bringt, müssen wir dann sehen" (erlebt mit der hochpreisigen LED-Klavierlampe des deutschen "Herstellers" J***n, die dann in Polen von dem Bekannten des Bekannten repariert wurde) ... dann hat man keine Lust mehr.

Das letzte elektrodigitale Montagsgerät (nix mit Musik, sd was mit Telekommunikation) wurde vorvergangene Woche nach ca. 6 (!) enervierenden Reparaturversuchen innerhalb der Garantiezeit zähneknirschend vom Händler ausgetauscht. Ich habe normalerweise nicht viel Glück mit Elektrogeräten, was meine misstrauische Skepsis erklären möge. Gerade gestern Abend fluchte meine Mutter wieder über ihr Smartphone (S***g), das aus Gründen, die für alle "Fachleute" unerklärlich ist, unter rezidivierenden Problemen mit dem Internetzugang leidet. Wie oft die schon den Kundendienst im Haus hatten, weil der von einem Fachbetrieb installierte Router spinnt, wird schon gar nicht mehr mitgezählt.

Allgemein ist leider mein Eindruck: Je ausgefeilter die (elektrodigitale) Technik, desto geringer scheint ihre Reparaturfähigkeit zu sein. Was mechanisch funktioniert, lässt sich anstandslos reparieren. Sobald Sensoren/Computer/Software/Platinen hinzukommen, wird es zumindest im Bereich der Massenproduktion fehleranfällig, und diese Fehler lassen sich oft nicht so reparieren, dass es danach (erst recht nicht für die nächsten Jahrzehnte) zufriedenstellend funktioniert.

Neben optimiertem Klang und Spielgefühl muss im Bereich der elektrodigitalen Instrumente die Reparaturfähigkeit verbessert werden, und zwar vor Ort, ohne erst DHL bemühen und das Stück von X über Y zu Z schicken zu müssen.
Deine Kritik an Elektonikgeräten allgemein teile ich sogar. Wenn ein 1.500 Euro TV eines Kumpels nach drei Jahren Schrott ist, die Produkte eines chinesischen Handy Herstellers (xi...) in einer Fachzeitschrift als wegwerfhandys bezeichnet werden oder ich einen Bassamp innerhalb der Garantiezeit zur Reparatur einschicken muss, finde ich die Entwicklung aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen sehr bedauerlich.

Umso besser, dass Garantiezeiträume von fünf bis 10 Jahre und Verkaufsangebote älterer Geräte bei hochwertigen Digis für eine längere Lebensdauer sprechen, auch wenn du mit der mangelnden Wartungsfreundlichkeit, falls das Digi eingeschickt werden muss, einen weiteren manchmal vorkommden Problembereich ansprichst.
Frohe Weihnachten!
 
Ein digi kann man auch nach ablauf der garantie reparieren lassen. bei dem obigen roland-beispiel wären sensorleisten und rubber bänder getauscht worden...die nutzen auch irgendwann ab. Bei meinem kawai nannte man mir einen pauschalpreis von 250 euro dafür. Drr digi hrrsteller vermittelt einen partner reperaturdienst umd die kommen ins haus und machen das dort.
 
Zitat von Wilhelm II. Kaiser des Deutschen Reiches und König von Preußen:
Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.
Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie unsere Wohngegenden nicht von Garagen, sondern von Pferdeställen übersäät sind und die Häufigkeit von Pferdeäpfeln auf den Straßen zunimmt, je näher man zum Aldi-Parkplatz kommt. Wenn der Aldi dann einmal täglich seine Lieferung bekommt, wird das dann zu einem richtigen Ereignis: 300 Pferde, die einen Sattelauflieger im Schrittempo in Richtung Lieferantenrampe ziehen... ;-)

Ich weiß es nicht, aber ich vermute stark, dass die ersten Versuche, ein Klavier elektronisch nachzubilden, noch ganz ohne "Hammertasten" und mit dem enormen Bedarf an Fantasie, sich darunter einen Klavierklang vorzustellen, trotz allem noch ziemliche Begeisterungsstürme ausgelöst haben. Und mir kommt es so vor, die Miesmacher werden umso lauter, je ausgereifter und perfekter die technische Entwicklung bei den Digis wird. In einer Zeit wohlgemerkt, wo etwa das Digital-Cembalo Roland C-30 bereits in öffentlichen konzertanten Aufführungen gespielt wird. Es ist wohl so eine psychologische Kiste, ganz ähnlich wie bei der Beurteilung eines Pianisten: spielt ein Amateur öffentlich Chopin, kriegt er standing ovations. Spielt ein Pianist von Weltrang, wird er beim kleinsten Tempi-Fehler von den Rezensenten in der Luft zerrissen. Nach dieser Logik ist die steigende Verächtlichmachung der Digitalpianos geradezu erst recht der Beweis dafür, dass sie heute durchaus ernstzunehmde Instrumente sind. ;-)
Anstatt sich zu freuen, dass heute selbst die Kinder des Mietwohnungs-Proletariats ein Digitalpiano sich erstens leisten und zweitens im Einklang mit ihren Nachbarn auch tag und nacht betreiben können, wird es von manchen verbal in die Tonne getreten, weil es ja nicht zu 100% an einen 2,50-Meter-Steinway-Flügel für 200.000 Euro herankommt. Ich sehe in den Digis einen Segen und ein Geschenk des Himmels. Ja und - meine Fresse! - wer selbst am teuersten Digi das originale Klangabstrahlverhalten "vom Horowitz seinem Privatflügel" vermisst, der kann sich auch zu noch vertretbaren Preisen ein Setup mit Highend-Elektrostaten zusammenbauen - um dann vor lauter Schreck zu bemerken, dass er ganz vergessen hat, dass ihm das in seiner Mietwohnung sowieso nichts nützt.

Ich finde die Miesmacherei so skurril, dass sie mich schon amüsiert. Es bestätigt mir auch meine Einschätzung, dass noch nie in der Geschichte die Leute so verklemmt gewesen sein können, wie heute. Die Komponisten und Instrumentalisten in Barock, Klassik und Romantik haben sich auf jede technische Neuerung gestürzt, als ob sie sie kaum erwarten konnten. Das Pianoforte hatte das Cembalo in Nullkommanichts zum Schnee von gestern degradiert und sicher niemand, ich betone NIEMAND hat sich darüber aufgeregt, dass man auf einem Tasteninstrument (ich spreche von der Kirchenorgel) versucht, Blasinstrumente nachzuahmen oder auf einem Cembalo ein Zupfinstrument (die Laute). Die Sakralorgel war gar nichts anderes, als sozusagen der erste Synthesizer der Geschichte! Und ich habe bisher noch nichts davon gelesen, dass Johann Sebastian Bach sich etwa mit verächtlicher Abscheu dazu überwinden musste, eine Blockflöte, ein Horn und eine Trombone auf einem Tasteninstrument zu imitieren. :-D
 

Ich bin allerdings der Ansicht, daß sich Digis davon lösen sollten, die akustischen Instrumente mit ihren konstruktionsbedingten Unzulänglichkeiten nachbilden zu wollen. Der als Digifeature so aufgebauschte "Druckpunkt" z.B. ist so eine konstruktionsbedingte Schwäche in der Flügelmechanik, die eigentlich niemand braucht. Man kann niemanden überholen, wenn man in dessen Fußstapfen tritt. Die Digis sollten sich als eigenes Instrument emanzipieren und eigene Wege der Bedienung, des Klanges und der Funktionalität entwickeln, wie z.B. bei dieser Wellentastatur, wie heisst die nochmal, find ich gerade nicht?

Seaboard

Das gilt umsomehr für die elektronische Orgel, die, so wie ich es kenne, nur versucht herkömmliche Pfeifenorgeln zu imitieren. (Gummipuppe genannt in Fachkreisen)
Innovativ mit eigenen Klängen und Spielweisen war das Mixturtrautonium, 1930!!! erstmals vorgestellt.
 
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Der als Digifeature so aufgebauschte "Druckpunkt" z.B. ist so eine konstruktionsbedingte Schwäche in der Flügelmechanik, die eigentlich niemand braucht.
Volle Zustimmung. Aber wenn ich das auch noch thematisiert hätte, wäre der Beitrag noch länger geworden. Und einen Tag nach Heiligabend haben die Leute damit zu tun, ihre ungeliebten Weihnachtsgeschenke in Ebay-Kleinanzeigen reinzustellen und haben keine Zeit, lange Beiträge zu lesen. :-)
Klar ist es irrwitzig, dass wir verzweifelt versuchen, ausgerechnet die für die Musikkultur nachteilige Haptik einer Hammerklaviatur nachzuahmen. Beethoven hätte Freudensprünge gemacht, wenn sich auch das Pianoforte so leicht gespielt hätte, wie das Cembalo oder ein kleines Clavichord. Liszt hätte dann noch schwierigere Stücke geschrieben, als eh schon. Der war es übrigens auch - neben später Rubinstein - der von der revolutionären Jankó-Klaviatur hellauf begeistert war. Wäre diese Innovation bereits zeitgleich mit der Erfindung des Pianoforte gekommen, hätte heute jedes Klavier diese Klaviatur. Rubinstein hat das Problem des Zuspät-Kommens einer Erfindung gut ausformuliert: "Wenn ich meine Karriere noch einmal beginnen müsste...". Doch heute gilt selbst das nicht mehr: kein hochbegabtes Kleinkind wird an eine Jankó-Klaviatur gesetzt. Obwohl sich damit viel leichter spielen läßt. Weil das Kind - sollte es einmal Pianist werden - ausschließlich auf herkömmlichen Klaviaturen wird spielen müssen. Dass wir es uns also mit Absicht schwer machen, hat eben etwas mit dem Musikbetrieb zu tun. Ich sollte eben nicht auf einer Orgelklaviatur Klavier lernen, wenn ich eines Tages mal auf einem echten Hammerklavier spielen soll oder will. Hier greifen eben die Vorgaben der Musikkultur und -tradition. Liszt könnte heute den kompositorischen Wahnwitz seiner krassesten Fieberträume in die Realität umsetzen: einfach komponiert und als MIDI-File abspielen lassen. Er würde es nicht tun. Weil dann der philosophische Sinn der Musik überhaupt infrage stünde. Musik: das ist ein Musiker, ein Instrument und Zuhörer, die er damit erfreut. Und an dieser individuellen Einschätzung ist bislang noch jede Innovation beim Komponieren und Interpretieren angestoßen. Tschaikowski z.B. hat die Musik Wagners grundsätzlich infrage gestellt: "Früher hat man komponiert, um die Menschen zu erfreuen. Heute komponiert man, um sie zu quälen." Ja sicher, das ist alles Philosophie und ich finde sowohl zwingende Argumente für diese Sichtweise, wie auch zwingende dagegen. Dass wir das Spiel auf einem Digi aber künstlich so schwer machen, wie auch einem echten Klavier, das ist, wie gesagt, schon den Zwängen des Musikbetriebs geschuldet.

Es ist übrigens ein leichtes, ein Digi so zu konstruieren, dass ein Tastenanschlag eben nicht immer gleich klingt. Aber manche Menschen würden auch dann noch ein Haar suchen. Und todsicher auch finden.
 
Ich bin allerdings der Ansicht, daß sich Digis davon lösen sollten, die akustischen Instrumente mit ihren konstruktionsbedingten Unzulänglichkeiten nachbilden zu wollen. Der als Digifeature so aufgebauschte "Druckpunkt" z.B. ist so eine konstruktionsbedingte Schwäche in der Flügelmechanik, die eigentlich niemand braucht.
Digitalpianos bilden existierende Klaviermechaniken nach, um das Spielen dieser unzulänglichen Instrumente darauf üben zu können. Deswegen bilden moderne digitale Pianos inzwischen auch weitere Unzulänglichkeiten wie bspw. das durch die Pedalbetätigung veränderte Spielgewicht nach.

Man kann niemanden überholen, wenn man in dessen Fußstapfen tritt. Die Digis sollten sich als eigenes Instrument emanzipieren und eigene Wege der Bedienung, des Klanges und der Funktionalität entwickeln
Das ist bei den E-Pianos (den echten, nicht den sogenannten) sowie den analogen und digitalen Synthesizern längst passiert. Diese Instrumente haben daher auch breit Eingang in die zeitgenössische Musik gefunden.
 
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