Von künstlicher Intelligenz generierte Musik: jetzt schon in den Charts

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Dieser Song hat es in die Single Charts geschafft. Musik und Stimme wurden von einer KI generiert. Der Text wurde von Menschen geschrieben. Hab ich zumindest so gelesen. Wenn das stimmt, dann ist das echt erschreckend, denn ich höre das nicht raus. Und vor allem: das ist ja erst der Anfang. In einigen Jahren, vermutlich sogar schon Monaten, wird noch viel mehr möglich sein, und das vermutlich auch noch viel einfacher.



Aber der Text ist so richtig herrlich bescheuert. Das hätte die KI vermutlich nicht so hinbekommen?
 
Ich hab die Befürchtung das wird den Wert von Musik und Kunst erstmal gewaltig auf Talfahrt schicken. Und dann hoffe ich dass irgendwann der Liveauftritt wieder an Bedeutung gewinnt. Als willkommene Abwechslung zu all den Dingen von denen man nicht mehr weis ob sie noch echt sind. Hoffentlich kann dann noch irgendwer singen oder spielen.
 
Ich hab die Befürchtung das wird den Wert von Musik und Kunst erstmal gewaltig auf Talfahrt schicken. Und dann hoffe ich dass irgendwann der Liveauftritt wieder an Bedeutung gewinnt. Als willkommene Abwechslung zu all den Dingen von denen man nicht mehr weis ob sie noch echt sind. Hoffentlich kann dann noch irgendwer singen oder spielen.
Das wird dann vielleicht mit Avataren auf der Bühne enden, so wie bei Abba. Nur halt mit künstlich erzeugten "Musikern", die nie existiert haben.
 
Och, einige KI-Songs finde ich ja ganz prima - wie zum Beispiel den hier:

(In der Art gibt es inzwischen jede Menge!) :-D:musik018:
 
Ich sehe das entspannt, Kunst und Kultur sind doch schon sehr oft gestorben, mit der Erfindung von Buchdruck, Fotokopierern, Schallplatten, mp3-Files, streamingdiensten, eBooks. Und ist doch jedesmal wieder neu auferstanden. Es wird durch KI viel ersetzt werden, aber es wird auch viel neues geben. Bekämpfen hat noch nie geholfen, lernen damit umzugehen schon eher. Und Liveauftritte werden die Musik auch nicht retten, mein Neffe ist Audio-engineer (neudeutsch für Tontechniker) und der hat mir mal gezeigt was die technisch an Fehlern ausbügeln können, mit der Technik könnte sogar ich singen ohne das einer stirbt 😀)
 
Kunst und Kultur sind doch schon sehr oft gestorben, mit der Erfindung von Buchdruck, Fotokopierern, Schallplatten, mp3-Files, streamingdiensten, eBooks.

Der Dolchstoß war meiner Meinung nach die Auflösung der Werkform Album in einzelne Stücke, nicht erst durch Streaming, sondern schon durch iTunes.

Durch die übertriebene Anwendung von Autotune und Beat Detective haben sich die Menschen dann von natürlich/lebendig klingender Musik verabschiedet, so dass KI-Musik nicht mehr durch fehlende Natürlichkeit auffällt.
 
Ich mag mir sowas gar nicht erst anschauen. Ob es einem gefällt oder nicht? Ich bin für die Menschlichkeit. Das darf dadurch nicht verloren gehn.
 


Für die Wertschätzung "echter" Musik.

Sehe ich nicht. Musikfestivals mit ganz konventionellen Mitteln, ob klein oder groß, sind beliebter denn je. Die Besucherzahlen steigen überall auf der Welt stetig an.

Wer tritt da auf? Leute, die auch live Autotune einsetzen? Oder sich sogar angewöhnt haben, so zu singen, dass es klingt wie Autotune?

Wovon leben die meisten Musiker? Von solchen Festivals, Konzerten, Streams, Plattenverkäufen?
Haben die Streaming-Charts keine Aussagekraft?
 
Wer tritt da auf? Leute, die auch live Autotune einsetzen? Oder sich sogar angewöhnt haben, so zu singen, dass es klingt wie Autotune?
Ich schrieb doch extra "konventionell".
Die wenigsten werden wohl auf einer Schiene fahren.
Nimm mal als Beispiel die Band Vulfpeck: Bekannt wurde sie durch YT (einfachste Handy-Videos). Finanziert hatte sie ihre erste Tour mit "Stille" auf Spotify. Die Bandmitglieder selbst spielen noch in vielen anderen Ensembles, allen voran Cory Wong.
Jacob Collier wäre ein weiteres Beispiel, was deinen "Dolchstoß" negiert. Solche Beispiele gibt es unendlich viele.
Kurz: Die Musiker leben davon, Musik zu machen und diese auf unterschiedlichste Weise zu vermarkten.

Haben die Streaming-Charts keine Aussagekraft?
Ähhm, da kann ich schon wieder Vulfpeck mit seinem Album Sleepify anführen. Charts haben eine Aussagekraft, aber die hatte auch früher noch nie was damit zu tun, ob die Musik nun authentisch/natürlich/echt/whatever... ist oder nicht.
 
Ja das sowieso. Aber ob es dann noch Leute gibt die davon leben, auf deren Konzerte man dann fahren kann?
Ich hoffe ja. Den Tannhäuser könnte ich sicher irgendwo streamen, jederzeit. Aber das Erlebnis mit der Familie in die Oper zu gehen und den Tannhäuser live in diesem Ambiente zu erleben, ist damit nicht vergleichbar.

Nach einer schönen Live Veranstaltung, kaufe ich dann gerne noch die passende CD.

Schwieriger wird es vermutlich vom Verkauf von LPs, CDs (gibt es die noch), und Streaming zu leben. Das war aber vor 100 Jahren auch nicht besser 😁.
 
Kommt wohl auf die Musik an. Bei Klaviermusik, Kammermusik, bei Liederabenden, Sinfoniekonzerten oder in der Oper hilft keine Technik und keine KI. Weder jetzt noch in der Zukunft.
Da hast du aber entweder wenig Fantasie oder dir fehlen die Einblicke in die aktuellen Entwicklungen.

Natürlich werden Roboter so ein Instrument wie das Klavier, was letztlich komplett parametrisierbar ist (im Rahmen dessen, was die menschliche Wahrnehmung überhaupt auflösen kann), in naher Zukunft perfekt spielen können.

Auch die Komposition von Musikstücken wird die KI sicherlich (ununterscheidbar vom Menschenwerk) 'simulieren' können.

Immer dran denken, dass es nicht nur um den jeweiligen status quo geht, sondern man immer an das Potential denken.
 
Der Dolchstoß war meiner Meinung nach die Auflösung der Werkform Album in einzelne Stücke, nicht erst durch Streaming, sondern schon durch iTunes.

Durch die übertriebene Anwendung von Autotune und Beat Detective haben sich die Menschen dann von natürlich/lebendig klingender Musik verabschiedet, so dass KI-Musik nicht mehr durch fehlende Natürlichkeit auffällt.
Die "Werkform" Album war ja ursprünglich dazu gedacht, als umsatzförderndes Füllmaterial für die eine und dann die nächste Hitsingle zu dienen.
 
in naher Zukunft perfekt spielen können.

Ich will und werde nicht daran glauben dass künstlich erzeugte Musik in der Lage ist einen Menschen wirklich zu erreichen. Gut auch im Konzert kommt dieser „magische“
Moment nicht immer, aber es lohnt sich darauf zu warten. Wenn perfektes Spiel das könnte, würden wir nicht immer noch unter tausenden Pianisten einzelne Hervorheben die uns mit ihrer Interpretation wirklich nahe gehen obwohl sie diesen Kriterien nicht zwangsläufig entsprechen. Zwischen all dem perfekten und da schließe ich auch Phrasierung mit ein, gibt es etwas zwischen den Zeilen und das wird nicht einfach ersetzbar sein. Das entsteht spontan, in irgendeiner Form, ist aber emotional logisch. Wenn man sich über Jahrzehnte kaputt philosophiert warum diese oder jene Aufnahme so besonders ist, lässt es sich eindeutig nicht auf wenige Parameter runterbrechen die man imitieren könnte.
Wir reden immer noch über etwas was das Hirn anregt. Und bei der Murmel im Oberstübchen funktioniert (glücklicherweise) nicht alles nach Schema f. Und KI kann zum lernen nicht die emotionale Reaktion mit einbeziehen, also nicht Ursache-Wirkung gegenüberstellen sondern das nur an sekundären Effekten messen (klickraten etc).
 
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