kreisleriana
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- 29. März 2009
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Also liebe Leute,
ich habe euch ja bei meinem Schalltrauma im Jänner versprochen, sobald meine Ohren es mir wieder erlauben, am Flügel zu spielen, wieder mal was für das Forum aufzunehmen.
Auch wenn ich kein Grillen-Gezirpe mehr hören kann, so ist das Klirren beim Spiel am Flügel nun zu 90% verschwunden, also wird es wohl Zeit, mein Versprechen einzulösen
Ein wenig Zögern ist jedoch dabei:
einmal muss ich mich fragen, wie es mir zusteht, etwas öffentlich zu spielen, wenn derartige Begabungen wie unser Earwig hier zeigen, wie man bereits als Kind spielen kann.
Dieses Talent ist mir nicht gegeben, also bitte ich um Nachsicht. Ich bin mir durchaus bewusst, dass viele Passagen der folgenden Werke technisch und musikalisch besser interpretiert werden können und dass Lazar Berman und Co das alles viel besser konnten und jederzeit auf YT bestaunt werden können.
Zum anderen war da der unschöne Disput zwischen Mick und LMG-Olli betreff der "Einspielungen" in diesem Forum. Dazu möchte ich vorweg klarstellen, dass ich absolut nichts und niemandem etwas "beweisen" möchte, angesichts meiner durchaus überschaubaren musikalischen und technischen Fähigkeiten mich dazu auch nicht in der Lage fühle.
Es sind nur Stücke, die mich eben in letzter Zeit beschäftigt haben und die der eine oder andere vielleicht auch hier mal anhören möchte, da es davon (mit einer Ausnahme, die von mir selbst stammte) wie ich glaube bisher noch keine forums-Einspielungen gab.
Ich werde also vier Stücke von Franz Liszt spielen, die alle eine kleine Geschichte für mich haben.
Das erste handelt vom Tod, der mich in letzter Zeit häufiger als sonst begleitete und mich an die Endlichkeit auch des eigenen Lebens gemahnte.
ein nicht ganz unsentimentales herbstliches Lied Schuberts hat Liszt da für Klavier bearbeitet, viel schlichter als viele seiner anderen Lied-Bearbeitungen, ohne virtuoses Beiwerk.
Das zweite Stück ist ein harmonisch weit in den Impressionismus weisendes Werk.
Als beim letzten Abschied von einem lieben Menschen, mit dem mich viele Kindheitserinnerungen verbanden, die Kirchenglocken läuteten, dachte ich mir, dieses Stück einmal zu spielen.
Friedliche Abendstimmung malt Liszt hier unglaublich schön aus, Abendglocken läuten sanft darein und nach einem kurzen schmerzlichen Innehalten hebt dann das mächtige Glockengetöse einer Kathedrale an, um sich danach wie in nichts aufzulösen, nur ein Nachhall bleibt.
Als drittes Werk dann ein berühmter Todesritt durch die ukrainische Steppe bei dem ein Pferd zu Tode kommt.
(Leider ist der ukrainisch-russische Konflikt heute ja wieder nur allzu aktuell)
Ich war ein Teenager, als ich das Werk zum ersten mal im Radio hörte und war mitten in einer heiklen biologischen Arbeit am Schreibtisch, musste aber damit aufhören, um diesem rastlos-rasenden Ritt, dem sich immer mehr beschleunigenden rhythmischen Fluss zuzuhören. Meine Frau bat mich schließlich vor einigen Monaten, das Werk mal anzusehen.
Als letztes und viertes Stück eine alte Bringschuld: nach längerer Zeit begebe ich mich nochmals in die Dorfschenke und versuche Mephistos Tanz diesmal ein wenig lebendiger zu gestalten als bei meiner ersten Annäherung an das Werk....
( Und ja, sorry für Bild und Tonqualität, kein Video Schnick-Schnack diesmal auch wenn HD drauf steht, den Ton des Zoom-Rekorders kann ich zudem mit meinen lädierten Ohren nur sehr eingeschränkt beurteilen)
ich habe euch ja bei meinem Schalltrauma im Jänner versprochen, sobald meine Ohren es mir wieder erlauben, am Flügel zu spielen, wieder mal was für das Forum aufzunehmen.
Auch wenn ich kein Grillen-Gezirpe mehr hören kann, so ist das Klirren beim Spiel am Flügel nun zu 90% verschwunden, also wird es wohl Zeit, mein Versprechen einzulösen
Ein wenig Zögern ist jedoch dabei:
einmal muss ich mich fragen, wie es mir zusteht, etwas öffentlich zu spielen, wenn derartige Begabungen wie unser Earwig hier zeigen, wie man bereits als Kind spielen kann.
Dieses Talent ist mir nicht gegeben, also bitte ich um Nachsicht. Ich bin mir durchaus bewusst, dass viele Passagen der folgenden Werke technisch und musikalisch besser interpretiert werden können und dass Lazar Berman und Co das alles viel besser konnten und jederzeit auf YT bestaunt werden können.
Zum anderen war da der unschöne Disput zwischen Mick und LMG-Olli betreff der "Einspielungen" in diesem Forum. Dazu möchte ich vorweg klarstellen, dass ich absolut nichts und niemandem etwas "beweisen" möchte, angesichts meiner durchaus überschaubaren musikalischen und technischen Fähigkeiten mich dazu auch nicht in der Lage fühle.
Es sind nur Stücke, die mich eben in letzter Zeit beschäftigt haben und die der eine oder andere vielleicht auch hier mal anhören möchte, da es davon (mit einer Ausnahme, die von mir selbst stammte) wie ich glaube bisher noch keine forums-Einspielungen gab.
Ich werde also vier Stücke von Franz Liszt spielen, die alle eine kleine Geschichte für mich haben.
Das erste handelt vom Tod, der mich in letzter Zeit häufiger als sonst begleitete und mich an die Endlichkeit auch des eigenen Lebens gemahnte.
ein nicht ganz unsentimentales herbstliches Lied Schuberts hat Liszt da für Klavier bearbeitet, viel schlichter als viele seiner anderen Lied-Bearbeitungen, ohne virtuoses Beiwerk.
Das zweite Stück ist ein harmonisch weit in den Impressionismus weisendes Werk.
Als beim letzten Abschied von einem lieben Menschen, mit dem mich viele Kindheitserinnerungen verbanden, die Kirchenglocken läuteten, dachte ich mir, dieses Stück einmal zu spielen.
Friedliche Abendstimmung malt Liszt hier unglaublich schön aus, Abendglocken läuten sanft darein und nach einem kurzen schmerzlichen Innehalten hebt dann das mächtige Glockengetöse einer Kathedrale an, um sich danach wie in nichts aufzulösen, nur ein Nachhall bleibt.
Als drittes Werk dann ein berühmter Todesritt durch die ukrainische Steppe bei dem ein Pferd zu Tode kommt.
(Leider ist der ukrainisch-russische Konflikt heute ja wieder nur allzu aktuell)
Ich war ein Teenager, als ich das Werk zum ersten mal im Radio hörte und war mitten in einer heiklen biologischen Arbeit am Schreibtisch, musste aber damit aufhören, um diesem rastlos-rasenden Ritt, dem sich immer mehr beschleunigenden rhythmischen Fluss zuzuhören. Meine Frau bat mich schließlich vor einigen Monaten, das Werk mal anzusehen.
Als letztes und viertes Stück eine alte Bringschuld: nach längerer Zeit begebe ich mich nochmals in die Dorfschenke und versuche Mephistos Tanz diesmal ein wenig lebendiger zu gestalten als bei meiner ersten Annäherung an das Werk....
( Und ja, sorry für Bild und Tonqualität, kein Video Schnick-Schnack diesmal auch wenn HD drauf steht, den Ton des Zoom-Rekorders kann ich zudem mit meinen lädierten Ohren nur sehr eingeschränkt beurteilen)