Verschiedene

[Destenay]

Das mag ja alles sein, aber deswegen muss man noch lange nicht in Spanien gewesen sein, Spanisch sprechen oder wie auch immer geartete "Spanische Wurzeln" haben, um spanische Komponisten zu interpretieren, die möglicherweise gar nicht auf ihr "Spanisches Temperament" reduziert werden oder ihre Werke so verstanden wissen wollten.

LG LoMo

doch muss man! alle Westdeutsche gehen nach Spanien damit sie ihr Temperament in der Finca und am Meer ausleben am können

 

[Klein wild Vögelein]

@fisherman : ich bin immer wieder begeistert von diesem, wie ich finde, genialen
Konzept Mensch. Wir verfügen über diese herrlichen Sinne, die uns so viel mitteilen u.s.w., neben Lernprozessen sind wir in der Lage uns einzufühlen, mit zufühlen, zu erfühlen, zu fantasieren, und dann diese herrliche Vorstellungskraft!

Ich denke, dass fantasievolle, kreative Menschen in der Lage sind über etwas zu schreiben oder zu spielen, oder in Töne umzusetzen, ohne in der Kultur aufgewachsen zu sein, die Inhalt eines Buches, Schauspiels oder einer Partitur ist.

Viele Grüße
Marion

 

[40er]

@fisherman : ich bin immer wieder begeistert von diesem, wie ich finde, genialen
Konzept Mensch. Wir verfügen über diese herrlichen Sinne, die uns so viel mitteilen u.s.w., neben Lernprozessen sind wir in der Lage uns einzufühlen, mit zufühlen, zu erfühlen, zu fantasieren, und dann diese herrliche Vorstellungskraft!

Man kann diese Aufzählung weiterführen....
wir können uns gegenseitig auf grausamste Art zerstören, andere sinnlos quälen, unsere Umwelt durch den Dreck ziehen und und und.

Zu jedem positiven Adjektiv gibt es mindestens zwei schlechte. Der Mensch hat noch lange nicht gelernt seine Gaben vernünftig einzusetzen.

 

[Destenay]

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Ich denke, dass fantasievolle, kreative Menschen in der Lage sind über etwas zu schreiben oder zu spielen, oder in Töne umzusetzen, ohne in der Kultur aufgewachsen zu sein, die Inhalt eines Buches, Schauspiels oder einer Partitur ist.n

dazu noch Humor und das fehlt leider sehr vielen. Das kannst Du an den Meisterkursen von div. Professoren immer wieder hören. Andrey Kasparov bekannt für seine deftigen Ausdrücke an Meisterkursen " ihr könnt noch so gut spielen, aber ohne Humor, Fantasie und Kreativität, bleibt euer Spiel " Scheisse"

 

[fisherman]

Ich denke, dass fantasievolle, kreative Menschen in der Lage sind über etwas zu schreiben oder zu spielen, oder in Töne umzusetzen, ohne in der Kultur aufgewachsen zu sein, die Inhalt eines Buches, Schauspiels oder einer Partitur ist.

Zweifelsohne! Aber die letzten 2 Prozent - die muss man mit "der Muttermilch aufsaugen".

 

[Marlene]

ich bleibe dabei und um wieder einen sprachvergleich aufzustellen, da es sich wie ich finde gut eignet: ein deutscher wird in der Regel ein "R" nicht so rund rollen, wie es ein einheimischer Spanier imstande ist!

Da widerspreche ich, es ist eine Sache der Übung. Am Anfang will es nicht fluppen, aber wenn man fleißig übt klappt das genauso gut wie bei einem Einheimischen.

Viel Schlimmer wäre für uns der Versuch den Namen der Gruppierung des umgebrachten Saudi Arabiers auszusprechen.

 

[40er]

Der Faden entwickelt sich zu Olli`s Vermächtnis....

 

[Styx]

Ein Chinese wird die ungarischen Rhapsodien nicht so spielen wie ein Österreicher-Ungar, Und ein Hanoveraner wird ein Flamenco anders spielen als ein Barcellonese.

Viele Grüße

Styx

 

[Destenay]

Der Faden entwickelt sich zu Olli`s Vermächtnis....

gut! dann gehen wir zur eigentlicher Aufgabe von Clavio zurück

 

[Klein wild Vögelein]

Man kann diese Aufzählung weiterführen....
wir können uns gegenseitig auf grausamste Art zerstören, andere sinnlos quälen, unsere Umwelt durch den Dreck ziehen und und und.

Zu jedem positiven Adjektiv gibt es mindestens zwei schlechte. Der Mensch hat noch lange nicht gelernt seine Gaben vernünftig einzusetzen.

Das gehört auch zum Konzept Mensch , dass es skrupellose Menschen gibt, die Kriege anzetteln, hämisch sind, böse sind, machtbesessen u.s.w.

Ich habe etwas zur Diskussion geschriebn, ob jemand etwas musizieren, schreiben oder spielen kann aus einem anderen Kulturkreis oder nicht. Und das ist eben meine Überzeugung.

Zu deinem Einwand kann ich nur das sagen:

Für mich ist der Gedanke tröstlich, dass jemand zur Stelle ist, wenn es mir schlecht geht. Es wird vielleicht so sein, dass einige vorbeifahren, wenn ich weinend irgendwo auf der Straße liege, sagen wir mal 4, aber ich bin fest davon überzeugt, dass einer bleibt, mir aufhilft und mich fragt, ob er oder sie mir helfen kann.
Gut, es gibt ein Lebensrisiko, vielleicht fahren oder gehen nur 4, die sich nicht trauen, oder denen es egal ist, oder die denken, was geht es mich an, vorbei.
Tja, dann hab ich Pech gehabt.

Aber ich kann ja nur aus meiner Erfahrungswelt schöpfen und Maßstäbe setze ich auch nicht. Wer weiß, vielleicht ist alles auch ganz anders.

Viele Grüße
Marion

 

[rolf]

eine Sprache sagt viel über das Temperament und die Mentalität eines Volkes aus.

@Destenay
oh bitte bitte bitte: nimm einen lateinischen Text (z.B. Tacitus) und einen althochdeutschen (z.B. die Merseburger Zaubersprüche) und halte dann einen völkerpsychologischen und mentalitätsspezifischen Vortrag über die alten Römer und die alten Franken

oder ein frankophiler Vortrag über die Verbindungen zwischen Prousts Sprache und Couperins Musik

 

[40er]

eine Sprache sagt viel über das Temperament und die Mentalität eines Volkes aus..

...entscheidet wer und aus welchen Blickwinkel heraus.....?

 

[Barratt]

...entscheidet wer und aus welchen Blickwinkel heraus.....?

Derjenige, der es hineininterpretiert.

 

[ChristineK]

Ich meine, mich aus meiner Studienzeit dunkel zu erinnern, dass Sapir-Whorf (Sprache eines Volkes formt Denken bzw. Wahrnehmung der Wirklichkeit) längst wissenschaftlich widerlegt sei. Ist das nicht ein ähnlicher Denkansatz wie hier der Zusammenhang Sprache/Kultur/Temperament/Musik?

 

[Ambros_Langleb]

Ich meine, mich aus meiner Studienzeit dunkel zu erinnern, dass Sapir-Whorf (Sprache eines Volkes formt Denken bzw. Wahrnehmung der Wirklichkeit) längst wissenschaftlich widerlegt sei.

Ganz so apodiktisch kann man das wohl nicht sagen. Im Prinzip hast du zwar recht, allerdings neigt die neuere Kognitive Linguistik doch zu der Annahme, daß, je komplexer "Denkvorgänge" werden, desto eher sie auch sprachlich sozusagen "gestützt" werden. Guter Überblick z.B. in Evans & Green, Cognitive Linguistics, Kap. 3 (2006).

 

[Lustknabe]

(Sprache eines Volkes formt Denken bzw. Wahrnehmung der Wirklichkeit) längst wissenschaftlich widerlegt sei. Ist das nicht ein ähnlicher Denkansatz wie hier der Zusammenhang Sprache/Kultur/Temperament/Musik?

Nur weil es "Jetzt" widerlegt sei... hat es noch lange keinen absolutheitsanspruch. Denkansätze verändern sich fortlaufend und ich glaube schon das Sprache die Denkweise eines Menschen formt, da doch ein Gegenstand in jeder Sprache anders geformt ausgedrückt wird. Hatten wir nicht letztens erst indonesisch, die "blumige" Sprache?

Lg lustknabe

 

[Ambros_Langleb]

Nur weil es "Jetzt" widerlegt sei... hat es noch lange keinen absolutheitsanspruch. Denkansätze verändern sich fortlaufend und ich glaube schon das Sprache die Denkweise eines Menschen formt, da doch ein Gegenstand in jeder Sprache anders geformt ausgedrückt wird.

Nein, die Vorstellung, daß jemand, salopp gesagt, nur das denken kann, was er auch sagen kann, ist wirklich schon lange überholt.
Zu "glauben" gibt es da wenig, aber sehr viel Literatur zu lesen, wenn einen der Gegenstand interessiert. Was ich oben genannt habe, wäre ein guter Einstieg.

 

[Lustknabe]

Das es denken "nur" formt würde ich so auch nicht behaupten. Und "glauben" ist es bei mir, da ich kein fundiertes wissen darüber habe. So wie das z.b. Von dir vorgeschlagene Werk als Grundlage dienen könnte nicht mehr zu glauben.
Naja soviel dazu,

Lg lustknabe

 

[fisherman]

dass Sapir-Whorf (Sprache eines Volkes formt Denken bzw. Wahrnehmung der Wirklichkeit) längst wissenschaftlich widerlegt sei. Ist das nicht ein ähnlicher Denkansatz wie hier der Zusammenhang Sprache/Kultur/Temperament/Musik?

Das mag sein. Aber geh mal in die Karibik (z.B.) und schau Dir mal an, welches Rhythmus- und Körpergefühl da Kinder im Vorschulalter bereits haben. Dann wird Dir klar werden, dass Du NIE Salza so spielen oder tanzen kannst wie ein Einheimischer.

 

[ChristineK]

@sla019, super, danke für den fundierten Input! Evans & Green ist beispielsweise nach meiner Studienzeit erschienen, bzw. bin ich ja ohnehin keine Sprachwissenschaftlerin, habe mich aber durch meine anderen Fächer sehr für den Gegenstand interessiert. Zu "gauben" gibt es da in der Tat wenig, das war genau das, was mich in diesem Faden etwas störte. Es handelt sich hier um Wissenschaft. Auch wenn die anderen Thesen natürlich soooo viel romantischer und exotischer klingen....