Unverzichtbares Material für Autodidakten

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thda

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Hallo allerseits,

ich weiß ein Klavierlehrer ist unerlässlich, doch ist es mir absolut nicht möglich, weswegen ich nach der besten Alternative suche.

Aktuell spiele ich C, D, F-Dur Tonleitern parallel und in Gegenbewegung je ca. 20 min, sprich insgesamt 1 Std.
Dann „lerne“ ich Klavierspielen so gut es eben geht mit der simplypiano app. Alternativ hätte ich noch den Heumann, doch die App finde ich um Längen besser.

Jetzt wollte ich zusätzlich aus dem Nannerl Notenbuch vom Henle lernen, doch überfordert mich das erste Stück schon.
Die Russische Klavierschule soll ja mehr eine Sammlung von Stücken für Klavierlehrer und mehr für Kinder sein, als eine gutes Lehrwerk für Autodidakten.

Mit der App werde ich schätzungsweise in max 2 Monaten durch sein. Ich spiele nun seit ca. 7 Tagen und habe ca. 30 % abgeschlossen. Die dämliche Musik möchte ich ehrlich gesagt auch nicht auf absolute Perfektion hin üben.

Gibt es für erzwungenermaßen Autodidakten unverzichtbare Klavierschulen, bzw welche oder was empfiehlt ihr um bestmöglich und schnellstmöglich weiterzukommen?
 
Obiges Posting beginnt gleich mit einer Unwahrheit:

Dass einen Klavierlehrer zu nehmen "absolut nicht möglich sei".

Das hast Du nur geschrieben, um zu verhindern, dass irgendwer über das Thema zu diskutieren anfängt.

Da kennst Du aber das Clavio- (Abkürzung für Clartext und Vitriol) schlecht.
 
Ich arbeite in Vierschicht. Jede Woche andere Zeiten. In der ländlichen Gegend, wo ich wohne werden auch keine Einzelstunden angeboten. Bei hiesigen Privatlehrern ist dies auch immer der gleiche wöchentliche Rhythmus. Ich müsste für 4 mal pro Monat zahlen, könnte jedoch nur 1 bis max 2 hin.
 
Ach, irgendwer wird sich schon bereit finden, Einzelstunden oder 14tägig zu geben. Das gibt's doch sonst gar nicht.

Mit Sicherheit hast Du gar nicht mit den ganzen Lehrern persönlich gesprochen.

Also hopp hopp, Klavierunterricht klarmachen, und die Sache läuft.
 
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Und das Lehrwerk von Uli Molsen
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Viel Erfolg!
 
Im Übrigen finde ich sollte man autodidaktische Versuche anerkennen. Viele hier haben so begonnen und damit ihren Einstieg in die Klavierwelt geschafft. Bei dem einen oder anderen wurde dann der Wunsch nach mehr Professionalität geweckt und dann ein Lehrer gesucht. Und durch die eigenen Versuche hat man immerhin schon Wünsche an sein Klavierspiel entdeckt und kann dann viel genauer die Angebote der Lehrer einschätzen.
Ich empfehle jedem, der allein unterwegs ist viel lesen und in Notenversandwebseiten zu stöbern. Wenn du Englisch kannst empfehle ich auch die webseite
 
@Ellizza Vielen Dank! Werde ich mir beide zulegen. 👍
 
Ich brauche bloß Kapitelüberschriften zu lesen wie "Fünffingerübungen mit Spreizung" oder "Arpeggien, seitliche Bewegung des Handgelenks" um bereits 98% sicher zu wissen, dass diese Hefte von Uli Molsen schlecht sind.
 
... dass diese Hefte von Uli Molsen schlecht sind.

Dieses grüne Heft habe ich auch und ich finde es sehr unnütz.

Ich habe damals (auch im Alleingang) mit dem Keyboardspiel angefangen und da war die Keyboardschule von Axel Benthien sehr sehr hilfreich.
Leider nützt die spätestens beim Einsatz der linken Hand nichts mehr, da dann nur noch Accorde gelehrt werden. In irgend einem Band (ich glaube Band 4) gab es dann ein Stück, wo man dann die Accorde im Dreivierteltakt linkshändig und ausführlich spielen musste, praktisch wie beim Klavier. Das war dann schon mal ein Wink in Richtung Klavier.
Mittlerweile spiele ich nur noch Klavier.

Die dämliche Musik möchte ich ehrlich gesagt auch nicht auf absolute Perfektion hin üben.

Das kann ich verstehen.
Dir schwebt ja bestimmt eine besondere Musikrichtung vor, die du irgendwann einmal spielen möchtest.
Ich war so mutig und habe mich nach den Basics von Axel Benthien direkt mal an Beethovens Sonaten (die ich besonders mag) gewagt und mir Stücke rausgesucht, die mir vom Schriftbild der Noten als 'nicht zu schwer zu spielen' vorkamen und bin dann auch eine kleine Ecke weit erfolgreich gewesen.
Hier muss ich nun sagen, dass mich mein erstes (schlechtes) Digitalpiano am weiteren Erfolg gehindert hat.
Das wurde mir aber erst bewusst, nachdem ich mir ein neues gekauft habe.
 

Ich brauche bloß Kapitelüberschriften zu lesen wie "Fünffingerübungen mit Spreizung" oder "Arpeggien, seitliche Bewegung des Handgelenks" um bereits 98% sicher zu wissen, dass diese Hefte von Uli Molsen schlecht sind.
Aha, du legst dich mit einem Hochschulprofessor für Klavierpädagogik an, der zudem noch gerade bei dem Flexibilitätsheft von einem weiteren Professor für Musikergesundheit (Hannover) bestärkt wird.
Prof. Dr. E. Altenmüller, Direktor des Instituts für Musikerphysiologie und Musiker-Medizin Hannover, zu diesem Band sagt:

Sie haben vorbildliche Arbeit geleistet und wesentliche Prinzipien in der Prophylaxe gut verständlich dargelegt und in die pianistische Praxis übertragen“.
Die Ausdrücke "Spreizung" muten altertümlich an, genau wie Fingerstärkung, es sind aber mitnichten Verrenkungen und Krafttraining gemeint, sondern entspannte Techniken für ausdrucksvolles Spiel unter der Prämisse, sich nicht zu verletzen. Ich hätte gern den Kratzert empfohlen, der tatsächlich ein "unverzichtbares Material" sein könnte, allerdings doch für blutige Anfänger sagen wir mal herausfordernd.
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Zuletzt bearbeitet:
Dir schwebt ja bestimmt eine besondere Musikrichtung vor, die du irgendwann einmal spielen möchtest.
Ehrlich gesagt bin ich da sehr offen. Von klassischer Musik über Jazz bis Pop gefällt mir alles. Meine Anforderung ist nur ein alleiniger Klavierklang. Ich möchte nichts begleiten, oder zusätzliche Keyboard Midi-Sounds.
Ich brauche bloß Kapitelüberschriften zu lesen wie "Fünffingerübungen mit Spreizung" oder "Arpeggien, seitliche Bewegung des Handgelenks" um bereits 98% sicher zu wissen, dass diese Hefte von Uli Molsen schlecht sind.
Na Super. Wieso eigentlich? Für mich klingt das nach Fingerübungen für Zwischendurch.

Weshalb sind hier eigentlich alle dem Glauben unterlegen man könne Klavier nicht selbst lernen? Ich hatte zwei Jahre Egitarren-Unterricht, der zwar sehr gut war, aber ich würde nie behaupten es ginge nicht autodidaktisch. Ein KL kann mir auch nur kurz zeigen, wie etwas funktioniert. Mit unterschiedlichem Material (Bücher, Videos, App usw) müsste man sich die Grundlagen genau so aneignen können.
Also ich wüsste nichts, aber auch gar nichts, was autodidaktisch nicht möglich wäre.
 
Obiges Posting beginnt gleich mit einer Unwahrheit:

Dass einen Klavierlehrer zu nehmen "absolut nicht möglich sei".

Vielleicht mal vorneweg: ich finde es auch absolut sinnvoll mit KL zu lernen und ich bin froh und dankbar, dass ich mir das für mich und meine Kinder LEISTEN kann.

Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch sehr viele Menschen gibt, die von Instrumentalunterricht träumen, aber keine 60-100 € im Monat dafür aufbringen können.

Mir tut es immer sehr leid, wenn ich Grundschulkameraden meiner Kinder bei uns freudig und neugierig klimpern sehe und weiss, dass Musikunterricht für deren Eltern absolut unerschwinglich wäre. Oder sie nicht bereit wären, so viel Geld in die Hand zu nehmen, weil das dann für die ganze Familie Verzicht heißt, oder sie 3 Kinder haben und keines bevorzugen wollen, wenn dann für die anderen nichts mehr bleibt oder wo die Klassenfahrt gegen den Sportverein o.ä. abgewogen werden muss. Geldmangel betrifft ja oft auch Studenten, Freiberufler etc... gerade auch jetzt in Coronazeiten.

Vielleicht könnte diese Option hier ja auch sensibel in Erwägung gezogen werden.

Oder findet ihr gar keine Musik wär besser als allein (wenn auch suboptimal) zu lernen?
 
Weshalb sind hier eigentlich alle dem Glauben unterlegen man könne Klavier nicht selbst lernen? Ich hatte zwei Jahre Egitarren-Unterricht, der zwar sehr gut war, aber ich würde nie behaupten es ginge nicht autodidaktisch. Ein KL kann mir auch nur kurz zeigen, wie etwas funktioniert. Mit unterschiedlichem Material (Bücher, Videos, App usw) müsste man sich die Grundlagen genau so aneignen können.
Also ich wüsste nichts, aber auch gar nichts, was autodidaktisch nicht möglich wäre.

Vielleicht weile einige von uns es selber versucht haben?! ;-)

Ich habe nach 2 Wochen täglichen alleinigen Versuchen, beschlossen mir doch lieber eine/n KL zu suchen, gut 2 Wochen nach meinem Entschluss hatte ich meine erste Klavierstunde. Schon nach dem 1. Unterricht hatte ich das Gefühl, mehr gelernt zu haben, als in den insgesamt 4 Wochen vorherigem Selbstgeklimper.

Es fängt schon mit den ganzen Haltungskorrekturen an, dann weiter zur richtigen Handhaltung- und -bewegung ( oh das Ziehen in den Unterarmen war ja plötzlich weg), als nächstes, wie übt man eigentlich zeitsparend und effektiv ein neues Stück.

Ganz am Anfang sagte mir mein KL, den SuS das drücken der richtigen Taste beizubringen ist die leichteste aller Aufgaben. Viel schwieriger ist es Ihnen zu vermitteln, wie sie Überstrategien selbstständig entwickeln können, das sie immer wiederkehrende Pattern erkennen lernen.

Ein kleiner Übetrick von meinem KL hat mir schon so manche Erleuchtung gebracht, auf die ich nie selber gekommen wäre und viele Stunden unnützes üben erspart.

Ich bin vor knapp einem Jahr mit dem Klavierunterricht angefangen und hätte alleine nicht mal einen Bruchteil von dem was wir bis jetzt erarbeitet haben, gekonnt.

Mir ist ehrlich gesagt meine Freizeit zu kostbar, um sie mit unnötigem Rumgeklimper zu verschwenden.

Du kannst es selbstverständlich alleine versuchen mit Büchern, Apps u.s.w. , du bist schließlich groß genug alleine Entscheidungen zu treffen. Ich wünsche dir viel Erfolg.
 
Weshalb sind hier eigentlich alle dem Glauben unterlegen man könne Klavier nicht selbst lernen?

Die Erfahrung. Zumindest kenne ich Autodidakten an Klavier und Saxophon und gute Leute sind halt die Ausnahme, nicht die Regel. Und einige machen elementare Fehler und/oder entwickeln sich nicht weiter.

Ein KL kann mir auch nur kurz zeigen, wie etwas funktioniert. Mit unterschiedlichem Material (Bücher, Videos, App usw) müsste man sich die Grundlagen genau so aneignen können.

Ein paar Ideen dazu:

ad 1:
Es hat sich gezeigt, dass oft ein externes Korrekurgleid gebraucht wird, um aufzuzeigen, wo etwas nicht läuft. Ob jetzt der Korrekturleser, Unternehmensberater, Lehrer oder welche Instanz auch immer ist. Man hat seine blinden Flecke und externe erkennen sie. Ein Buch nicht.

ad 2:
Der Mensch lernt in Feedbackschleifen. Wenn man aber gerade etwas selbst macht, dann hat man nicht unbedingt die Ressourcen, sich dabei auch zu beobachten. Der Lehrer kann durch Korrektur helfen, die Feedback-Schaliefen zu schließen. Ein Buch nicht.

ad 3:
Menschen lernen unterschiedlich, haben unterschiedliche Begabungen und Probleme. Eine guter Lehrer kann schaun, wo Dein Problem ist und Dir eine Brücke bauen. Ein Buch nicht.

ad 4:
Ein guter Lehrer kann individuell feststellen, was Dich am ehesten weiter bringt. Quasi die Makroebene von "ad 3". Ein Buch ... Du weißt schon.

Grüße
Häretiker
 
Also sollte es sowas wie Einzelstunden geben, erwäge ich diese zu nehmen. Evtl monatlich oder wenn es mich gänzlich überzeugt, auch öfter.

Das Problem ist halt nicht finanzieller Natur, sondern zeitlicher. Selbst 14 tägig ist nicht möglich, weil ich immer eine andere Schicht habe. Jede Woche ist anders und im nächsten Monat ist wieder alles anders. Wie soll das funktionieren?
 
Sollte es in Deiner Umgebung keinen Klavierlehrer geben, der auf der Basis von Einzelstunden-Honorar so flexibel ist, auf Deine zeitlichen Rahmenbedingungen einzugehen? Dann geht‘s den Klavierlehrern ökonomisch zu gut! In jedem Falle würde ich noch mal bei dem mit der besten Expertise nochmals insistieren.
 
Und wenn sich wider Erwarten tatsächlich niemand mit Einzelstunden finden sollte, wäre Online-Unterricht in Erwägung zu ziehen (darin haben wir uns in den vergangenen Monaten geübt). Wäre immer noch besser auf diese Weise ein Feedback zu bekommen als gar keins.
 

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