Üben mit Baby

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Pianojayjay

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Ein Thema das sicherlich viele von euch betrifft: der lang erwartete Nachwuchs ist da, man ist hin und weg und alles andere ist unwichtig. Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem man wieder üben möchte oder als Profi auch muss. Wann kam der Punkt bei euch, wann habt ihr wieder angefangen und wie habt ihr es dann organisatorisch gemacht bzw wieviel Zeit habt ihr euch am Tag oder in der Woche genommen?
 
Ein Thema das sicherlich viele von euch betrifft: der lang erwartete Nachwuchs ist da, man ist hin und weg und alles andere ist unwichtig. Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem man wieder üben möchte oder als Profi auch muss. Wann kam der Punkt bei euch, wann habt ihr wieder angefangen und wie habt ihr es dann organisatorisch gemacht bzw wieviel Zeit habt ihr euch am Tag oder in der Woche genommen?
du kannst dann üben, wenn das Baby schläft, bei einem schlecht isoliertem Haus musst du minimum 1Jahr warten.:lol:
 
Die meisten Neugeborenen lassen sich in ihren ersten Wochen durch nichts stören, außer durch Hunger. (Trotzdem würde ich es nicht unbedingt neben den Flügel stellen und dann fortissimo spielen.) Das ändert sich dann so nach zwei, drei Monaten.

In den meisten Musiker/Musiklehrerhaushalten wird es wohl kaum lange Unterbrechungen geben, aber vermutlich eine Reduktion der Übezeit.

Geht es Dir eher darum, dass ein Baby durch Musik gestört werden könnte oder um die (Neu)Verteilung der anfallenden Arbeit?
Bei letzterem dürfte jeder einzelne Fall verschieden sein.

Ich für mein Teil kann nur sagen: In den ersten Jahren waren wir mit zwei Kleinen und 1,25 (eine halbe und eine dreiviertel) Arbeitsstellen voll ausgelastet. (Es gab noch keine Krippen.) Ich war meinem Mann dankbar, dass er in der ersten Zeit seine hobbymusikalischen Tätigkeiten stark eingeschränkt hat.

Vieles hängt aber auch von dem Kind ab, und die sind nun einmal grundverschieden. Einige meiner Nichten und Neffen schliefen 12 Stunden und machten dann noch Mittagsschlaf! Unsere hingegen hatten bereits mit 2 Jahren das Schlafbedürfnis von 11jährigen ... immer auf Achse, immer fit. Nur die Eltern waren müde. (So viel zum tollen Thema: Entwicklungs-Tabellen!)

Also: lasst es auf Euch zukommen.
 
Ich war immer so müde, ich hab dann länger gar nicht mehr gespielt.
Aber vielleicht schläft eures ja besser, dennoch würde ich vom vallee d'obermann mal für länger die Finger lassen :)
 
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Erdenbürger.

Bei mir war es so, dass ich die erste Zeit viel zu müde war, um mich ans Klavier zu setzen und irgendwas richtig zu üben. Kinderlieder, sanfte klassische Stücke habe ich schon mal dem Baby vorgespielt, und ich hatte auch den Eindruck, dass es ihm gefallen hat. Ich habe aber auch leise gespielt. Das kannst Du sicherlich sofort probieren.
Professionell üben brauche ich ja nicht, bei mir ist Klavier nur Freizeitbeschäftigung. Vermutlich musst Du Dich langsam herantasten, was möglich ist und was nicht. Forte spielen mit dem Baby in einem Zimmer wirst Du ja sowieso nicht machen wollen.
Ich wünsche Dir, dass Du für Dich und Deine Familie eine gute Lösung findest.
 
dennoch würde ich vom vallee d'obermann mal für länger die Finger lassen :)

Das hab ich so oft gespielt, das muss ich nicht mehr üben :-D

Es geht mir um das Zeitmanagement. Die Lautstärke ist nicht das Problem, ich habe ein Digi im Keller. Leise Stücke habe ich am Flügel schon für ihn gespielt, das mochte er.

Ich würde mir gerne an fünf Tagen die Woche eine Stunde Zeit zum üben nehmen können, wenn die ersten sechs Wochen vorbei sind. Vielleicht kann ich ihn auch einfach mitnehmen während er schläft.... mal schauen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, das Kind ja doch sicher auch einen Vater. Der kann ja in der Überzeugt auch mal Zeit mit seinem Sohn verbringen. :)
 
Ich würde mir gerne an fünf Tagen die Woche eine Stunde Zeit zum üben nehmen können, wenn die ersten sechs Wochen vorbei sind. Vielleicht kann ich ihn auch einfach mitnehmen während er schläft.... mal schauen...

Ich verstehe nicht ganz, warum das von exakt 6 Wochen abhängig ist.
Aus meiner Erfahrung zählt nur eins: die zur Verfügung stehende Restzeit am Tag. Und die kann größer oder kleiner sein.

Wenn Du von der Kanzlei (da arbeitest Du doch, oder?) nach Hause kommst und die ganze Familien-Arbeit daheim ist auch erledigt/getan/aufgeteilt, was spricht dann gegen Üben? Einem Baby ist es herzlich egal, ob es neben einem Schrank, einer Wickelkommode, einem Digi oder sonstwo schläft. Ihr werdet ja vermutlich ein transportables Schlafbehältnis haben.

Oder habe ich da irgendetwas falsch verstanden?
 
Hier können ja nur Beispiele genannt werden, wie andere Familien es gemacht haben. Ihr müsst einen Weg finden, der für euch passt. Wenn es dir wichtig ist, dann wird sich eine Möglichkeit entwickeln lassen, das Klavierspielen in den Tag einzubauen. Du könntest deiner Frau zum Beispiel im Gegenzug auch etwas Gutes tun, wie zum Beispiel einen Gutschein für einen wöchtentliche Wellnessmassage oder etwas, das sie mag.

Ich selbst habe nach drei Tagen wieder am Klavier gesessen, die alles vernichtende Müdigkeit kam erst mit 6 Monaten, dann wurde es weniger. Ich war aber auch den ganzen Tag zu Hause und hatte immer Leute da, die das Baby rumtragen wollten.
Als Vater geht man ja in der Regel wieder arbeiten und hat nur eingeschränkt Zeit zur Verfügung und muss andere Wege finden.

Für das Klavierspielen gab es nur eine Regel: Das Baby ist nicht im selben Raum wenn auf dem akustischen Klavier gespielt wird. Es war mir zu laut für das BAbygehör.
(Mein Profilbild mit meinem 3 Tage alten Baby ist gestellt um meinem Klavierlehrer zu zeigen dass man sehr wohl 3 Tage nach der Geburt wieder Klavierspielen kann.)
 
Ich habe mir schon als Jugendliche vorgenommen, in der Schwangerschaft die Berceuse von Chopin zu üben und dem Baby dann zum Einschlafen vorzuspielen. Die ist auch nicht zu laut. Vielleicht mag euer Kleiner die ja auch, und die kannst du bestimmt gut spielen.
 

@Stilblüte: was ich ihm schon während der Schwangerschaft gespielt hab, das sind die Schafe von Bach. Darauf reagiert er auch! Oben wurde gefragt warum 6 Wochen: weil die Babies dann meist ein Gefühl für Tag und Nacht bekommen und man ein klein wenig Struktur reinbekommt.

Ich werde sowieso jetzt versuchen möglichst die ein oder andere Akte mit nach Hause zu nehmen. Dann bin ich auch von der Arbeit her etwas flexibler und nicht an die Kanzlei gebunden.
 
Erstmal herzlichen Glückwunsch an Dich, @Pianojayjay, zum Nachwuchs. Wie schön!

Auch wenn ich jetzt wieder mal den Spielverderber gebe: Die Betreung Eures Kindes kommt ja zusätzlich in Euer Leben, die Zeit müsst Ihr beide irgendwo "abzweigen". Wobei "abzweigen" so nach Notlösung klingt, aber nicht so gemeint ist – so ein kleiner neuer Mitbewohner verdient und verlangt viel Aufmerksamkeit, die man ihm gerne gibt.

Neben dem direkten Zeitbedarf wird demnächst vermutlich das Problem entstehen, dass jegliches Zeitmanagement komplett durcheinanderkommt. Der Rhythmus zu Hause wird doch erheblich vom Kind bestimmt. Von Kind zu Kind ist das sehr verschieden, und sicher hängt es auch davon ab, wie gestresst oder eben gelassen die Eltern sind. Aber "von sieben bis acht übe ich Klavier" - diese Form von Tagesplanung dürfte eher schwierig werden.

Ich glaube, Du solltest Dir in der nächsten Zeit keine allzu hohen Ziele beim Klavierspiel setzen. Nimm es, wie es kommt, das wäre am ehesten mein Rat.

warum 6 Wochen: weil die Babies dann meist ein Gefühl für Tag und Nacht bekommen und man ein klein wenig Struktur reinbekommt.
Viel Erfolg!
:coolguy:
 
Babys sind da sehr unterschiedlich - meinem Großen war es wurscht, der mittlere hat geheult und der Kloane findets lustig wenn ich spiele ;-)

LG
Henry
 
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@Pianojayjay Erstmal herzlichen Glückwunsch:ballon:
Ich nehme an, das Kleine hat das Klavierspiel auch vor der Geburt schon mitbekommen. vielleicht schläft es besonders gut wenn du übst?
 
Ein Bekannter von mir, Thomas Yu, Sieger des letzten Van Cliburn Wettbewerbs 2017, gab mir den Tip eine Babytrage zu nutzen, wenn der kleine seinen Hals von alleine halten kann. So übt er wohl immer, hat seinen einjährigen Sohn im Auge und die Mutter kann sich auch mal etwas Zeit für sich nehmen...
 
Ich habe früher (eigentlich auch noch heute) immer sehr gerne laut Musik gehört. Wenn es also Zeit fürs Mittagsschläfchen war, kam mein Kind ins Bett und Muttern hat die Musik aufgedreht. I. d. R. haben die nach 5 min. ruhig geschlafen, trotz lauter Musik. Ich brauchte das zum abschalten und die Kleinen wußten sie sind nicht allein...
 
Hi Jeremias,
das Thema ist für mich natürlich immer noch aktuell, auch wenn unser Kind schon anderthalb ist.
Kinder sind ja sehr unterschiedlich, was Schlaf- und Schreiverhalten angeht. Das beeinflusst das eigene Leben und somit auch Musizieren ganz extrem.
Wenn du über Wochen und Monate (vielleicht sogar Jahre!) nur 4 Stunden pro Nacht schläfst, hast du am Tag kaum Kraft für anderes, sondern bist froh, wenn das Kind mal schläft und du dich auch kurz hinlegen kannst. Unser Kind z.B. schläft mit 4-5 Unterbrechungen von ca. 22.30 bis 6.30 Uhr und mittags auch nur eine Stunde! Andere Kinder in diesem Alter liegen um 19.30 im Bett und schlafen. Ein Traum!
Da könnte man doch problemlos noch zwei Stunden üben.
Wie das bei euch ist, wird sich in einiger Zeit zeigen, wenn sich euer Kind an einen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt hat.
Falls ihr vorhabt, eine Federwiege anzuschaffen: vergesst es!
Den Fehler haben wir gemacht. Eigentlich wollten wir ihr etwas Gutes tun, weil sie schon anfangs schlecht schlief, aber nun will sie nicht mehr in ihrem normalen Bett schlafen. Sie braucht diese Bewegung der Federwiege.
Tja, wenn man das gewusst hätte...
Wir haben leider auch keinerlei Verwandtschaft in der Nähe.
Alle zwei bis drei Wochen kommt meine Mama.
Wie sieht das nun bei uns konkret mit Üben aus?
Bei meinem Mann hat sich eigentlich nichts geändert. Er hat auch früher meist nach 22 Uhr geübt (im Musikkeller mit Hoteldämpfer). Das macht er heute noch so, wenn Proben anstehen.
Bei mir ist es folgendermaßen: während der etwa vier Tage im Monat, an denen meine Mama da ist, übe ich etwa 3-4 Stunden. Diese Tage sind für mich wirklich Luxus!
Da ist dann auch Zeit für neue Stücke, die ich eigentlich nur während dieser Tage erarbeite.
Ansonsten übe ich unter der Woche etwa 1 Stunde jeden zweiten Tag (mein Mann hat ja auch Proben, Tennis etc.). Hört sich nach wenig an, aber mittlerweile komme ich halbwegs damit klar.
Man muss natürlich die eigenen Ansprüche massiv herunterschrauben. Ich hatte tatsächlich letztes Jahr noch vor, 2019 wieder beim Wettbewerb in Petersburg mitzumachen. Heute weiß ich, dass das völlig utopisch ist.
Macht auch nichts!
Das wertvollste, das man Kindern schenken kann, ist Zeit. Irgendwann gehen sie ja in den Kindergarten und später zur Schule und dann hat man auch wieder etwas mehr Luft.
Was unheimlich gut tut, ist eine komplette Babyauszeit für mehrere Tage.
Wir waren z.B. auf Konzertreise in Tschechien (da war unsere Tochter 9 oder 10 Monate alt). Mama sei Dank!
Einfach mal durchschlafen und mit anderen Musikbegeisterten den Tag verbringen, Konzerte spielen.... Herrlich!
Für die nächste Zeit habe ich mir vorgenommen 1-2 mal im Jahr Klavierkurse zu besuchen. Erst mal den Kurs in Rheinsberg, dann Kurse in Südfrankreich oder die Summer School in Manchester.
Dafür fährt dann mein Mann unbeschwert mit seiner älteren Tochter zu seinem Vater nach Norddeutschland.
Liebe Grüße,
NaMu
 
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Liebe @Nachtmusikerin , wir hatten ja gestern schon etwas geschrieben. Unser Kleiner hat natürlich noch einen ziemlich verdrehten Rhythmus und alleine im kleinen Bett schlafen, auch wenn es neben unserem steht, kommt für ihn nicht in Betracht. Wir haben von unserer Hebamme einen guten Tipp bekommen: Stillkissen in die Mitte des Bettes, mit einer Wärmflasche anwärmen, Kind drauf. Das liebt er, da ist er ruhig. Mama und Papa liegen ja daneben. Wo man ihn tagsüber gut reinlegen kann, das ist sein Laufstall. Hinlegen, Decke drüber und er schläft oder hört uns zu. Hauptsache keine Stille wenn er wach ist. Ich habe heute mal den Versuch unternommen etwas zu spielen. Also, die Schafe Bach/Petri scheint er zu mögen, da kommen ganz viele Regungen bei ihm. Ich habe es auch während der Schwangerschaft immer wieder gespielt. Wie schaut es mit richtigem üben aus? Ein erster Versuch heute: solange er satt und es nicht zu laut ist, scheint es ihm nichts auszumachen....
 
Bei uns geht das eben leider nicht, da der Flügel im Keller steht. Und da möchte ich eigentlich nicht unsere gemeinsame Zeit verbringen, nur damit ich zwischendrin mal 5 min spielen kann.
Eine Freundin kennt einen Profibratscher mit mehreren Kindern, der die Kinderbetreuung problemlos hinbekam, derweil die Frau arbeiten ging.
Der lief wohl den ganzen Tag fiedelnd und gut gelaunt durchs Haus. Die Kinder kannten das nicht anders.
LG,
NaMu
 

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