Trillern 3-5, 4-5

hallo violapiano (schöner Name),
ich würde dir bei Bach gerne helfen, wenn ich könnte - aber Bach am Klavier ist meine Haßliebe quasi, ich kann dessen Sachen einfach nicht wirklich schön spielen (ich tauge dafür entweder nicht, oder ich bin dafür noch nicht reif genug); ich kann Liszt etc. spielen, aber bei Bach muss ich bis auf wenige Ausnahmen kapitulieren... peinlich, aber wahr.
technisch wäre folgendes vielleicht hilfreich:
a) leg deine Hand so auf die Tasten, dass du alle Töne/Tasten der dir unangenehmen Stelle berührst
b) dann versuch die Position zu finden, die beim berühren am angenehmsten und entspanntesten ist
c) dann spiel ganz langsam jeden Ton mit einer kleinen vorwärts-Bewegung aus dem Arm
d) dann spiel mit Akzent die erste Note der Stelle, warte lange (und weich halten), schau dir genau an, was danach kommen soll - und dann rast du einfach in die Zielnote hinein, ohne nachzudenken
-- das ist üben/trainieren/sich-gewöhnen mit der "Stationen"-Methode

ok, WTK Praeludium 11 F-Dur, hab mir gerade die Noten angeschaut: da kann man in der rechten Hand doch alle Triller mit 2-3 spielen (Ausnahme Takt 13 in der 2. Stimme) - ich hab da entweder was nicht verstanden, oder bin zu zu blöd dafür, aber ich sehe da nirgends die Notwendigkeit, mit 3-5 oder gar 4-5 zu trillern

hilft das???
 
Hallo,

Frage: In der Polonaise - As-Dur von Chopin, Takt 27, wie kann man
da den Triller in eine 16tel unterbringen? Sofort nach der zweiten 16tel damit
anfangen, so dass man es flüssig hinkriegt ? Oder besser ganz weglassen,
doofe Stelle :-(

zwei Möglichkeiten gibt es:
a) "traditionell"
hier spielt die rechte Hand nach dem Praller tatsächlich beide Oktaven:
3 5 3 5 5 3 5 3 5 4
1 1 1 1 1 1
g1 g2-as2-g2 f2 g2 as2-b2-as2 g2 as2
f1 g2 as1 g1 as2

(ich hoffe, dass das leserlich ist)
so gespielt, ist es im Tempo möglich (nach dem Praller ein Armschwung nach links, um zu den Oktaven zu kommen)

b) "UNORTHODOX" und plötzlich richtig leicht:
wer sagt, dass man das in der notierten Aufteilung auf beide Hände spielen muss???
ich spiele das schnell, mit Akzent auf dem Praller und völlig mühelos: DER TRICK BESTEHT DARIN, DASS DIE LINKE HAND MIT DEM DAUMEN BEI IHREM AKKORD ZUGLEICH DEN UNTEREN TON DER 1. OKTAVE ANSCHLÄGT !!!!!
kinderleicht!!!!

also: 5
1 2 3 2 1 1
r. H. g2-as2-g2 f2 g2
g1 g1


f1------- die beiden zugleich mit dem Daumen
l. H. e1-------
c1
b
c
C
dann analog den zweiten Praller (1 3-5-3 2 4)
1
wobei die l.H. halt f1 und g1 mit dem Daumen anschlägt

------mal ausprobieren: das vereinfacht enorm! viel Spaß mit der Stelle

ach ja: wenn das in dieser Polonaise die einzige heikle Stelle für dich ist, dann gratuliere ich dir! Sie ist ein "Zugpferd" unter den Virtuosenstücken, und alle werden daran gemessen, wie schnell und laut sie die Oktavenepisode bringen...

Hauptthema Viertel ca. 92 und etwas accelerando, jede Wdh ein wenig schneller anfangen (nur nicht immer das gleiche Tempo, denn das Stück muss zünden!) --- im Lasenki-Park 2004 in Warschau ist eine poln. Klavierprofessorin an der Polonaise gescheitert (r.H. hat sich verkrampft, wohl aus Wut wegen der vielen Fehler vorher) und hatte sich ab ungefähr Takt 65 nur noch durch die Polonaise durchgeprügelt... verrückt: danach das Scherzo III hatte sie makellos und sehr schön hingelegt.

(((Horowitz in Moskau, Video, haut Takt 56/57 heftig daneben, beschleunigt dann aus Wut - aber er hatte es drauf, ab Takt 58 ist er wider voll konzentriert und spielt großartig weiter))) -- tückisches Stück, vielleicht nicht allzu schwierig, aber angstbeladen?!...
 
MIST
das Schreibding hier hat nicht gedruckt, was ich in a) und b) erklärt habe

nochmal:
a) r.H. 1-3-5-3-Oktave-Oktave
b) r.H. 1-2-3-2-1------Oktave, wobei die l.H. den unteren Ton der jeweils ersten Oktave übernimmt

dann analog die zweite Stelle

hoffentlich ists jetzt leserlicher
 
Hallo Rolf,


herzlichen Dank für die Hinweise, werde ich gleich mal ausprobieren!

ach ja: wenn das in dieser Polonaise die einzige heikle Stelle für dich ist, dann gratuliere ich dir! Sie ist ein "Zugpferd" unter den Virtuosenstücken, und alle werden daran gemessen, wie schnell und laut sie die Oktavenepisode bringen...


Nun, das ist nur zum Hausgebrauch, ich habe im Traum nicht vor, das irgendwo jemals öffentlich zu spielen, möchte nur mal die ersten paar Seiten mit dem Thema lernen. Prinzipiell alles viel zu schwierig, aber steter Tropfen hölt den Stein (hab mir bei Skriabin op.8 nr.12 auch erst gedacht, unspielbar für mich, mittlerweile läuft es zuweilen schon einigermaßen). Ansonsten stehen noch Kinderszenen und Skriabin op.2 nr. 1 an.


Viele Grüße,

Christian
 
Hi Rolf,


Das hab' ich jetzt gegenüber deinem ersten Post nicht verstanden, du meinst doch:
1-5-3-5-Oktave-Oktave

Und warum nicht r.H. 1-5-4-5-Oktave(14)-Oktave (so steht es im Urtext = von Chopin)?

b) r.H. 1-2-3-2-1------Oktave, wobei die l.H. den unteren Ton der jeweils ersten Oktave übernimmt

Das ist natürlich ein genialer Trick, danke.

Gruß

PS: @violapiano: Die Mehrheit ist, glaube ich, inzwischen für 2-3 als Triller (hatte ich das nicht am Anfang gesagt) :-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich meine das unter a) schon so, wie ich es notiert habe: den Praller mit 3-5-3, dann ein Armschwung runter zur ersten der beiden oktaven --- das ist angenehmer und verbiegt das Handgelenk nicht so, wie wenn man den Praller mit 5-4-5 über den 5.Finger hinweg spielen würde
...und natürlich: b) ist viel viel angenehmer...!!! ich spiels immer so

tut mir leid, dass mein tippen hier nicht so erscheint, wie auf meinem Bildschirm (und wie man hier Noten eingibt etc. weiss ich nicht)
 

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