Triller - ich schaffs nicht

Trillern?

Hallo Trillerfreunde,

ich finde die Erklärungen alle für sich gesehen interessant und auch mindestens im Ansatz richtig.
Es kommt, wie schon erwähnt wurde, immer auf die Situation und Aufgaben der anderen Finger währende der Trillerphase an.
Mein Klavierlehrer hat mir früher das Trillern mit nicht benachbarten Fingern empfohlen und mit lockerschwingendem Handgelenk, wenn möglich. Klappt ganz gut, wenn man etwas übt.
Wer schön trillern üben möchte, nehme sich doch einmal die Waldsteinsonate von Beethoven vor und spiele die Takte 333-343 aus dem 3. Satz.
Dort hat man das Beispiel: alleine trillern am Anfang und dann mit der trillernden Hand weitere Töne spielen.

Viel Spaß

Gruß Hartwig
 
Wenn die Lockerheit fehlt, dann hilft mir Folgendes:

Betreffende Töne langsam spielen, und darauf achten, dass alles Andere, was nicht notwendigerweise angespannt werden muss, locker ist.
Manchmal nehme ich mir auch mit der anderen Hand beim Spielen die angespannten Finger und beweg sie passiv, so lange bis alle Spannnung raus ist und die spielenden Finger weiterlaufen.

LG
violapiano
 
Na, trillert ihr alle fleißig? Ich grab` das Thema aus gegebenem Anlass noch mal aus.
Schwierig beim Trillern finde ich nämlich nicht nur die regelmäßige Hochgeschwindigkeit aus Fingern oder Arm, sondern das "Einpassen" in den musikalischen Kontext. Allen voran die Lautstärke und bei längeren Trillern die Dynamik. Auch problematisch ist das "Rausfinden" aus dem Triller. Oft ist der Übergang zu laut und hart oder kommt zu spät oder zu früh. Ganz schlimm bei Albertibässen mit einem drübergespielten Triller. Wenn dann eben die Begleitung stockt oder plötzlich kurz schneller wird, das hört sich furchtbar an :sad: Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht:D Ich hoffe natürlich, dass das Anfängerproblemchen sind und man es schon lernt mit der Zeit, trotzdem möchte ich euch fragen, ob`s da vielleicht Übetipps gibt.
Freue mich auf Antwort :p
 
Hallo sesam,

ja, ich triller' auch fleißig- jetzt auch links, glücklicherweise hört keiner zu ! :D
Es wird schnell zu laut....und im Bassbereich brummts doch sehr.
Die Probleme mit den Albertibässen, die Du beschrieben hast, kenne ich, allerdings konnte ich das ausmerzen, indem ich intensiv den Triller allein geübt habe, bis er saß.
Dann habe ich mich ganz der linken Hand zugewendet im Zusammenspiel. Und jetzt fluppt es.:p

Links komme ich noch nicht auf die Geschindigkeit wie rechts. Ich übe es aber täglich, denn im neuen Stück trillerts rechts und links. :p Locker ist nach wie vor das Zauberwort. Und, ich glaube, aus dem Arm ist es schlechter kontrolllierbar als aus den Fingern.
Trillerst Du denn aus dem Arm? Oder mehr aus den Fingern?

LG
violapiano
 
Hallo Dimo,
Hanon hab ich gar nicht, Czerny kommt jetzt, und jetzt üb ich es mehr trocken. Und dann im Stück selber.
Sollte man sich Hanon anschaffen? Oder sind es eben nur einzelne Etüden, die man haben muss?

Lg
violapiano
 
Keine Sorge Sesam, das kommt mit der Zeit und mit der Unabhängigkeit der Hände.
Als ich das erste mal vor einem Klavier saß und versucht habe was zu spielen, haben beide hände auch nur die selbe bewegung machen können...

Einfach mal die Begleitfigur die ganze Zeit spielen und versuchen die andere unabhängig agieren zu lassen, so dass sie keinerlei einfluss auf die linke hand nimmt.
oder andersrum gehts auch: triller schön locker und entspannt die ganze zeit mit rechts und dann versuch einfach mal die linke hand mit reinzubringen (meinetwegen mit Alberti-Begleitung) ohne dass die rechte ins stocken gerät :)
 
Ganz schlimm bei Albertibässen mit einem drübergespielten Triller. Wenn dann eben die Begleitung stockt oder plötzlich kurz schneller wird, das hört sich furchtbar an :sad: Nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Das ist aber auch so mit das Schwerste: eine Hand unabhängig (und geichmäßig) trillern zu lassen, egal, was die andere Hand macht. Man neigt nämlich gerne dazu, den Triller an die andere Hand metrisch anzupassen, und gerät spätestens dann in Schwierigkeiten, wenn man das Tempo anziehen will, weil die Trillerhand nicht mehr mitkommt.

Was mitunter hilft: Die Trillerhand beginnt, und die andere Hand steigt später ein. Aber man muß sehr viel Geduld haben - und liebenswürdig gegenüber sich selber bleiben. ;)
 
Sollte man sich Hanon anschaffen? Oder sind es eben nur einzelne Etüden, die man haben muss?

Bei imslp.org kannst Du Dir Etüden nach Bedarf runterladen - kostenlos :)


Meine Antwort: NEIN! - allenfalls für das pianistische Kuriositätenkabinett.

Tja, das Forum ist bezüglich Hanon bekanntermaßen gespalten ...:tuba:

- ich sag hier trotzdem meine Meinung...;)
 
dimo, :p
danke, toller Hinweis.
Die von Dir genannte Hanon werde ich mir mal ansehen.

Lg
violapiano
 

@ all: ja dann mal vielen Dank für eure Tipps! Im Grunde ist es halt doch Übungssache (oh Wunder!) und ein allgemeingültiges Kochrezept gibts eh nicht. Also lieb zu sich sein (Koelnklavier, das hast du so schön gesagt!), Geduld haben und einfach weiter trillern.
Den beeindruckensten Trillerer find ich übrigens Mr. Gould. Der trillert ja wie ein Maschinengewehr, sag` ich mal politically non correct.
LG, Sesam
 
Den beeindruckensten Trillerer find ich übrigens Mr. Gould. Der trillert ja wie ein Maschinengewehr, sag` ich mal politically non correct.
Wie Du richtig erkannt hast, sind Triller keine Kampf- oder Totschlagtruppen, sie zählen auch nicht zu den Waffengattungen nach der Haager Landkriegsordnung, sondern es sind Verzierungen, die auch als solche wahrgenommen werden sollten. Wenn sie klingen wie Tintenkleckse, defekte Auspufftöpfe, Maschinengewehre, dann stimmt irgendetwas mit der Ausführung (oder der musikalischen Haltung) nicht.
 
Auch wenn ich neu hier bin gebe ich auch mal noch meinen Senf dazu, da ich auch gerade am Trillern bin... (und auf die Gefahr hin, dass mein Senf schon irgendwo mal in ähnlicher Form zugegeben wurde)

Mir helfen folgende Dinge beim Trillern: (Ich trillere vorwiegend mit 23, 13 finde ich ziemlich einfach, wobei das oft nicht einsetzbar ist, in den Stücken, die ich im Moment spiele, ist der Triller jeweils das Einzige, was in der betroffenen Hand gespielt wird)
Die Triller, die als "tr~~~~~~" notiert sind, verstehe ich als Vorhalte und auch als Töne, die möglichst gleichzeitig erklingen sollten. Durch das Ausklingen des Tones beim Klavier ist die logische Konsequenz davon dann ein Triller.
Ich beginne den Triller mit einem Abwärts-Impuls aus dem Handgelenk, ähnlich wie ich einen Akkord ansetzen würde. Ich stelle mir dabei vor, dass meine Finger beständig in die Tasten fallen. Gegen Ende des Trillers ziehe ich die ganze Hand aus dem Handgelenk wieder hoch.
Technisch hat mir dabei folgendes geholfen: Ständiger Tastenkontakt aller Finger. Ich persönlich muss dabei auch darauf achten, dass sich 4 und 5 nicht unwillkürlich bewegen und so Kraft klauen beziehungsweise die Hand verspannen lassen. Ausserdem achte ich darauf, dass ich "in den Tasten drin" spiele, die Tasten also während des Trillerns nicht voll nach oben kommen. Und natürlich, Lockerheit ist entscheidend dabei. Und den grossen Bogen über den Triller oder den Triller als solchen führt das Handgelenk.
 
Ich glaube ehrlich gesagt, daß man mit motorischen Analysen nicht allzuviel erreichen kann. Die allgemeinen Tips wie z.B. die günstigsten Finger zu verwenden und das Repetitionsverhalten der Klaviatur auszunutzen sind natürlich sehr hilfreich. Aber im Prinzip muß dann doch jeder für sich selbst herausfinden, wie er im Detail am besten zurechtkommt. Vieles hängt jedenfalls davon ab, wie man den Triller in den Rest der Musik einbaut. Wenn man das nicht hinbekommt, wird auch die beste Technik nicht richtig klingen, höchstens durch Geschwindigkeit beeindrucken. Ein technisch weniger perfekt und langsamer aber dafür musikalisch passend gespielter Triller klingt dann viel besser.

Eins steht aber absolut fest: Es kann sehr sehr lange dauern, bis man endlich zufrieden mit seinen Trillern ist!
 
eigentlich habe ich mit Trillern keine Probleme. Beim 2. Satz vom 2. Klavierkonzert von Chopin hat es jedoch relativ viele Triller und viele davon sind von weisser auf die schwarze Taste. Dies finde ich schon relativ schwierig da die Finger nicht auf gleicher Höhe sind. Dann ist es bei mir schon eher Glückssache das die Triller 100% perfekt und rythmisch sind. Auch hat es Stellen in der die rechte Hand zuerst mit einem Arpeggio beginnt und dann gleich und einen Triller auf Finger 4 und 5 endet...das ist dann schon ziemlich mühsam. Ich habe jedoch festgestellt das die meisten Pianisten an dieser Stelle anstatt einem Triller einen Doppelschlag spielen und ich bevorzuge dies nun auch da beim Triller auf 4 und 5 die Chance der perfekten Spiels bei 50% liegen (bei mir).
 

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