Totaler Anfänger: Motivierendes Selbstlernbuch

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Manche Leute sind mit YT-Tutorials am Besten dran. Auch wenn es für mich der schlimmste Alptraum wäre, ein Stück mit fallenden Balken zu lernen, für Einige macht es Sinn (und es wird damit auch kein KL belästigt) @hasenbein hat das schon scharf formuliert, aber im Grund hat er Recht. (Ob du es sein lässt, musst natürlich du selbst entscheiden)
 
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@Kurz Kurz
Ich denke, es liegt ein Missverständnis vor. Du triffst hier auf die kompetenteste Expertise, die ein deutschsprachiges Forum zum Klavierspiel zu bieten hat. Und die Erfahrung hat gezeigt und zeigt immer wieder, dass der Weg zum kompetenten Klavierspiel mit Blut, Schweiß und Tränen verbunden ist. Eine berühmte Pianistin, ich glaube es war Helene Grimaud, sagte mal, als Pianist muss man Zwangsneurotiker sein, nämlich das Gleiche immer und immer und immer wieder wiederholen. Was glaubst du, wie lange es dauern würde, bis einem dabei die Musik wieder aus den Ohren herauskommt, wenn man nicht gelernt hätte mit Musik auf ganz anderen Wegen umzugehen, als du es hier als Laie und (noch) Ahnungsloser tust? Ich bin keineswegs der Meinung, dass du es lassen sollst, dann muss sich aber an deiner Einstellung etwas ändern. Dies wird jedoch nur mit Unterricht möglich sein, und auch nur dann, wenn du deinem Lehrer vollkommen vertraust. Dann wirst du erleben, was sich aus vermeintlich langweiligen Stücken alles machen lässt.

Entweder du lässt dich auf Klavierspielen ein, dann aber mit allen Konsequenzen inklusive Blut, Schweiß und Tränen, oder du lässt es. Die Entscheidung liegt bei dir. Alleine, ohne Unterricht, wirst du aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht weit kommen. Glaub‘ mir.
 
@Albatros2016
Ich meinte es eher im Sinne von♥️-Blut und Leidenschaft. Leidenschaft bedeutet ja auch, dass man für das, wofür man brennt, Leiden in Kauf zu nehmen bereit ist.

Wenn man sich in diesem Forum die Berichte der Spätanfänger durchliest, wird schnell klar, dass z.T. große Mühen und viel Arbeit für ein kleines bisschen Erfolgsfortschritt nötig sind. Darauf willte ich mit Churchills Formel hinaus.
 
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Hasenbeins Kommentare sind oft ... "speziell", daran gewöhnt man sich hier mit der Zeit. ;-)
Es muss doch nicht jeder ein Konzertpianist werden. Wenn es ein Hobby ist, reicht es, wenn es Spaß macht. Die Frage ist: ist das Ziel "Klavier spielen" (bühnenreif) oder "mit dem Klavier herumspielen"?

Der Wunsch nach ansprechender Musik als Übegegenstand ist sehr nachvollziehbar. Wer sagt, dass er nicht motivierter übt, wenn ihm das Stück gefällt, lügt. Da Geschmäcker aber sehr verschieden sind und die Möglichkeiten ganz am Anfang noch begrenzter, wird es schwierig, etwas zu finden, das deinen Vorstellungen entspricht.
Du kannst ja einmal schauen, ob dir der Mikrokosmos von Bartok gefällt.
 
Nun, der/die Eröffnungsschreiberin hat jetzt einige Sichtweisen präsentiert bekommen - von demotivierend bis voll unterstützend ist alles dabei.

Literatur, Tutorials, Filme mit Leuchtbalken: auch reichlich.

Gibt es nicht Keyboards, wo die zu drückenden Tasten aufleuchten, so bisschen karaokemäßig?

Mein Tipp wäre gewesen: einfach anfangen. Ohne Noten. Nur hören. Improvisieren.

Und das mit den ranzigen Songs: da ist wirklich was dran.

Immer wenn ich in eine neue Klavierschule reinschaue, vergeht mir die Lust, mit dem Klavierspielen anzufangen. Echt wahr. Immer so altbackenes Zeug oder doofe Imitate von Mikrokosmos.

Da bin ich ja echt froh, dass ich mich an der hölzernen Schule von Damm, von meiner lieben Oma ausgeliehen, orientiert hatte.
 
Ich persönlich als KL finde solche "picky" Schüler sehr nervig und Ausdruck unserer "instant gratification"-Zeit, in der wir leben.
Es zeigt, dass sie Musik insgesamt eigentlich nicht interessant finden, sondern nur von ganz bestimmten punktuellen Erscheinungsformen der Musik dopaminmäßig getriggert werden.
Da hast Du es tatsächlich auf den Punkt gebracht. Alle wollen "Amélie" spielen oder "River flows in you" (beides Stücke, die ich selbst ehrlich gesagt totlangweilig finde, abgesehen davon, dass sie nichts für Anfänger sind), ohne auch nur eine Tonleiter spielen zu können oder auch nur eine einzige Note zu kennen.

ABER auf der anderen Seite kann ich @Kurz Kurz (es wäre nett gewesen, wenn Du uns einen Namen gegeben hättest, mit dem wir Dich ansprechen können, auch wenn es nicht Dein richtiger Name ist. Ich hasse diese fantasielosen unkreativen "Nicht-Namen-Nicknames", ob es nun nur Buchstaben und Zahlen sind oder sonstwas. Kann man sich nicht einfach "Miles Davis" nennen oder wie auch immer?) auch verstehen. Wenn man nicht als Kind Klavierspielen gelernt hat, sind die meisten Klavierschulen einfach nicht sehr ansprechend. Ich mag Lieder wie "Im Märzen der Bauer" durchaus mal hören, habe das selbst auch schon mit durchaus Freude gesungen, aber wenn das dann in einer Klavierschule immer und immer wieder kommt in dieser Art, dann hängt es einem wirklich bald zum Hals heraus. Genauso so was wie "Blowing in the wind" oder "Banks of the Ohio". Ich will ja nicht Klavier am Lagerfeuer spielen.

Leider spiegeln viele Klavierschulen das Alter derjenigen wider, die sie geschrieben haben. Und wir Älteren haben eben früher genau diese Sachen toll gefunden in den 70ern oder vielleicht sogar noch in den 60ern, je nachdem, wie alt man ist. Damals hätte ich so was gern auf dem Klavier gespielt, weil es genau der Zeit entsprach. Aber heute nicht mehr. Aber immer nur aktuelle Hits kann man auch nicht nehmen, denn die vergehen schnell (abgesehen davon, dass die heutzutage ja sowieso nur noch aus drei Akkorden und drei Tönen bestehen, wenn überhaupt). Es sollten also schon "Klassiker" sein, die auch einen gewissen Bestand oder eine gewisse Qualität haben. Trotzdem sollen sie für Anfänger geeignet sein.

Dasselbe Problem hatte ich am Anfang auch, als ich noch keine Klavierlehrerin hatte. Da habe ich nach Möglichkeiten und Stücken herumgesucht, ohne richtigen Plan. Jetzt spiele ich einfach das, was meine Klavierlehrerin aussucht, und das Problem ist gelöst. Wenn ich etwas nicht mag, kann ich das sagen, aber im Allgemeinen verlasse ich mich auf ihre Kompetenz. Dass sie weiß, warum sie ein Stück aussucht. Normalerweise nämlich deshalb, weil das genau das ist, was ich im Moment lernen und üben muss.

Aber, @Kurz Kurz, womit Du anfangen musst, ist klar: Nämlich mit dem Anfang. Lern die C-Dur-Tonleiter und wie die Töne als Noten aussehen, wo die Taste auf dem Klavier ist, wo sie im Notensystem liegen und wie sie heißen. Und das sowohl für den Violinschlüssel als auch für den Bass-Schlüssel. Da Du Dich darum Dein ganzes Leben lang gedrückt hast, könnte es sein, dass Dich das schon eine ganze Weile beschäftigt. Das meine ich jetzt ganz ernst. Ich weiß nicht, wie man sein ganzes Leben lang Musik machen kann, ohne Noten zu lernen, aber ich weiß, dass viele Gitarristen so sind. (Was einen nicht für Gitarristen einnimmt.) Nur wenn Du endlich ein richtiger Musiker werden willst und nicht nur ein Gelegenheitsgitarrist mit "schrumm-schrumm", dann hast Du keine andere Wahl, als auch mal Kompromisse zu machen und etwas zu spielen, über das Du Dich "erhaben" fühlst. Wenn Du es nicht auf dem Klavier spielen kannst, bist Du das nicht. Das ist einfach so. Manchmal ist es ganz gut, Demut zu lernen, wenn man ein Instrument spielen will. Und glaub mir, ich spreche aus Erfahrung. :-)
 
Im Grunde spricht @Kurz Kurz aber genau ein Problem an: es gibt einfach keine so richtig umfassende, gute Klavierschule, die auch Theorie, Improvisation... etc. abdeckt, mit netten Stücken von Anfang an. Das wäre sicher noch eine Marktlücke, die derzeit von diesen Klavierlern Apps besetzt wird, mit den bekannten Lücken...
Falls einer der hier aktiven KL endlich so was plant, ich beteilige mich sofort via Crowdfunding! :super: genau wie am hoffentlich eines Tages erscheinenden Buch von ihr wisst schon wem...

Diese Webseite kann ich dir als Anfänger auch noch wärmstens empfehlen!

 
@Viva la musica Zumindest für Kinder gibt es das. War zumindest im ersten Band der Klavierschule Tastenzauberei. Für Erwachsene: keine Ahnung.
 

Ja, das hat meine Tochter auch, ist ja aber deutlich für Kinder. Als Erwachsener mag man das sicher anders....
 
es gibt einfach keine so richtig umfassende, gute Klavierschule, die auch Theorie, Improvisation... etc. abdeckt, mit netten Stücken von Anfang an.

Die meisten Klavierschulen sind aber auch nicht zum Selbststudium gedacht. Ich denke, die Autoren und Verlage gehen bei den meisten davon aus, dass z.B. die Musiktheorie/Harmonielehre vom KL beim Erarbeiten der Stücke im Unterricht erklärt wird. Und Improvisation füllt auch selber wieder Bücher, das würde auch nur oberflächlich angerissen werden.

@Kurz Kurz

Persönlich würde ich einzelne ausführliche Bücher vorziehen. Wenn es eine Klavierschule sein muss, dann eine mit Stücken, die mir gefallen würden und das dabei verständlich aufgebaut ist. Da wir keine benutzt haben, weiß ich nicht, was da zu empfehlen ist. Einige sind mit Alfreds Klavierschule für Erwachsene ganz zufrieden. Ich kenne aber den Inhalt und die Auswahl der Stücke nicht.

Dazu dann ein ordentliches Buch für Musiklehre z.B. das von @Sven schon erwähnte von Ziegenrücker. Dazu gibt es auch Übungshefte und Lösungshefte.

Und für Improvisationen gibt es z.B. von Cornelia Malecki das Buch New Classics Piano Improvisation.
 
Guten Abend zusammen, ich freue mich ausserordentlich, dass ihr schon so zahlreich auch konstruktiv geantwortet habt! Da kann ich die einzelnen Zwischenrufe gut vergessen, die mir zum Aufhören raten oder mich zu einer Blut-Schweiß-und-Tränen-Ethik "erziehen" wollen (obwohl ich nur nach einem Buch mit netten Stücken gefragt hatte und nicht nach einem, dass man nur unters Kopfkissen legen muss ;-)).

Die vielen Anregungen muss ich glaub ich erst mal zusammentragen und abarbeiten. Einen Vorschlag mindestens habe ich gestern aus der Bibliothek ausgeliehen, Alfreds Klavierschule nämlich, über die ich auch einmal eine gute Amazon-Rezension gelesen hatte.

Falls es noch mehr Leute wie Annaklena gibt, die gleich anfangen zu "hassen", wenn sie einen Fantasie-Nick lesen müssen: Ihr könnt mich gern mit Christian ansprechen, worauf ich mich, zumindest auf der Strasse, sogar direkt umschauen würde ;-) Wobei der Vorschlag "Miles Davis" (oder besser noch John Coltrane oder Jackie McLean!) auch nicht schlecht war, haha.

¡Hasta la vista! und bis gleich,
Christian
 
Wenn du von "im Märzen der Bauer" und "Summ, summ, summ" Herpes bekommen hast, hatte deine Großmutter vermutlich Viren-durchsetzten Atem. Oder sie hat dich nach dem Lied noch abgeknutscht. Da kann man ein gewisses Trauma verstehen...

Aber eigentlich sind die Lieder ganz schön.
 
@Kurz Kurz
"Erziehen" will hier ganz sicher keiner und mit schwarzer Pädagogik schon dreimal nicht.
Ich selber bin im Leben meist absolut autodidaktisch unterwegs, und kann Deinen Ansatz also gut nachvollziehen. Der Ehrlichkeit halber muß ich allerdings auch sagen: das funktioniert überall - - nur nicht am Klavier.
Und noch eins drauf: man meint, zu üben und übt doch viel Falsches ein. Das dann später "wegzuüben" ist mühsam.

Der Weg zu einem Ton ist kurz. Note - Taste. (So wurde es leider vor Urzeiten auch vermittelt)
Der Weg zu einem schönen Ton ist unendlich lang und auch der beste Pianist ist NIE am Ende der Reise. Es bleibt Dir überlassen, in welcher Form Du Dich mit einem Ton zufriedengibst. Nie vergessen: Dein Spiel schult Motorik und Gehör, man gewöhnt sich an alles, positiv wie negativ.
Das fängst übrigens schon bei der erwähnten Tonleiter an! (Gar nicht so lange her, da sollte ich mal eine spielen und dann kam ein spontanes "die klingt aber schön".. für solche Momente lohnt sich die Ackerei, auch wenn es "nur" eine Tonleiter war.)

Der Weg zu einem "schönen Stück" ist mindestens genauso lang. Und: was einfach klingt, kann es verdammt in sich haben!

zur Theorie habe ich mir (weil ich auch mal so dachte wie Du) die Harmonielehre von Hempel und das Lexikon der Harmonielehre (TB) besorgt. Letzteres nehme ich zum Nachschlagen ab und zu her, den Rest erledigen wir in der Klavierstunde. Angewandt lernst es sich für mich besser.

Bei der Klavierschule kann ich nicht weiterhelfen und käme dann eh in den Konflikt, Dir wieder einen Schub in Richtung Selbststudium zu geben. Ich würde eher sagen, hör Dir zu, spiel vor Dich hin. Spiel nicht "Töne", spiel "mit den Tönen" und beobachte Deinen Arm und Deine Körperhaltung, wie sie die Töne beeinflussen können. Das wäre vielleicht eine gute Vorübung, bis Du einen hoffentlich guten KL findest.
 
Weg zum kompetenten Klavierspiel mit Blut, Schweiß und Tränen verbunden ist.
Blut, Schweiß und Tränen, das gilt hier in der Musik genauso wie im Nachbarforum über Motorräder, Radsport, Fotografie...
Allen ist die ernsthafte Suche nach dem "Besseren" gemeinsam, egal auf welchem Niveau der von unten bis oben unendlichen Skala des Könnens man sich befindet. Dazu ist eine gewisse Bescheidenheit und Offenheit hilfreicher als vorgefasste Meinungsmuster.

Ich frage mich schon, ob ich das Konto hier gleich wieder schließen sollte, um mir ein freundlicheres Forum zu suchen (Genau, den könnt ihr jetzt gerne volley nehmen und mich darin bestärken, los doch!)
Gerne! und wünsche auf der Suche viel Glück und Erfolg !
 
Ihr stellt mich hier vor eine ziemliche mentale Herausforderung: die eine Hälfte des Forums antwortet neutral bis sehr nett, die anderen spucken mit Galle nur so um sich. Letztere scheinen allerdings auch die zu sein, die meine Kommentare gar nicht gründlich lesen (das zu deinem Zitat)
ist eine gewisse Bescheidenheit und Offenheit hilfreicher als vorgefasste Meinungsmuster.

Bist du, debösi, im echten Leben auch so ein sozialer Totalausfall? Oder benimmst du dich nur in der Anonymität des Internets so daneben? Und dr. hasenbein + Demian, die hier jeden Beitrag liken, in dem ich hart angegangen werde, meine ich direkt mit damit:
Gerne! und wünsche auf der Suche viel Glück und Erfolg !
Ich habe mich schon in vielen Foren beteiligt aber ausgerechnet hier, im von mir vermuteten "Hort der Kultur", bekomme ich in einer Reihe unprovozierte Tiefschläge.. Seltsam - vielleicht sollte ich auch mal einige meiner positiven Vorurteile überdenken.
 

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