Effizienz ist angewandte Faulheit.
Im Prinzip ja, wenn da nicht der Aspekt der Zeitverdichtung wäre.
Zumindest in der Arbeitswelt bedeutet Effizienz doch nichts anderes, als in der gegebenen Zeit möglichst viel abzuarbeiten. Faulheit ist es also gerade auf diesem Gebiet nicht. Die Prozesse werden lediglich verdchtet, um schneller zum nächsten Schritt übergehen zu können.
Arbeitet ein Fließband sehr effizient, kann man es nach einer Weile schneller laufen lassen, was den Output erhöht ... und nur darum geht es in der Wrtschaft.
Bei Musik ist es doch eine etwas andere Herangehensweise. Hier geht es mMn eher darum, mit möglichst wenig Aufwand einen gewissen Effekt zu erzielen. Effizienz spielt dabei in so fern eine Rolle, dass sie einem Zeit verschaffen kann.
Effizient(er) Klavierspielen bedeutet für mich, dass ich unnötige Bewegungsabläufe nach und nach eliminiere und dadurch Kapazitäten freischaufele.
Natürlich ermöglicht das am ende auch schnelleres Spielen .. aber es geht dabei halt nicht darum, den Minutenwalzer in 20 Sekunden runterzuballern, damit man ihn 3 mal pro Minute spielen kann (das wäre der wirtschaftliche Ansatz), sondern eher darum, für den Minutenwalzer eben ca. eine Minute zu brauchen, ohne dabei an seine Grenzen zu stoßen ... und dabei hilft es auch, wenn man das technisch auch in 30 - 40 Sekunden runterspielen kann ... dann läuft es bei normaler Geschwindigkeit nämlich etwas entspannter.
Beispiel: J.S. Bach, Präludium C-Dur.
Ich kann dieses Stück in knapp 40 Sekunden spielen ... und dadurch, dass ich das ab und zu mal so schnell spiele,habe ich bei normalem Tempo eine ganze Menge Zeit, um mich bei jedem einzelnen Ton auf den konkreten Anschlag zu konzentrieren. Das Problem ist dann weniger, das Stück sauber oder schön zu spielen, sondern es so dermaßen langsam durchzuhalten.