Tastenanschlag immer bis zum Anschlag?

meine Frage beantwortet, ob die Taste immer durchgedrueckt werden soll
Warum, und in welcher Tendenz?
Die Akrobatik Tasten so anzuschlagen, dass einerseits der Tastenboden nicht erreicht wird (oder so sanft, dass keine Geräusche auftreten) und dennoch bereits ein musikalisch verwertbarer Ton erklingt (oder genauer der Schatten eines Tones), am besten bei Passagen oder Begleitungsfigurationen (Chopin op. 27,2, Liszt Consolation Nr. 3, ...) sollte man als Anfänger vielleicht eher sehr Fortgeschrittenen überlassen!
Für Anfänger gilt, dass die Stütze auf dem Tastenboden unabdingbar für Sicherheit und Anschlagskontrolle ist. Da mag Herr Tobias Matthay, der so vehement gegen das 'Key-bedding' agitiert, sagen was er mag.
 
Ich verstehe die Debatte nicht.
Man sollte mit Gewicht und gesund spielen. Ob man den Tastenboden erreicht (klar macht man das dann), oder nicht, ist völlig wumpe. Besser sollte man übers Gehör gehen.

Wenn man Piano übt, sollte man versuchen die Tasten zart anzuschlagen, sodass der Ton kommt (hat lustigerweise nicht unbedingt nur was mit Lautstärke zu tun), aber der Ton eben leise ist. Auch hier: ob man den Tastenboden erreicht ist doch pupsegal

Anstatt zu hören und zu fühlen wird der ganze Schmarrn vertechnikt. Ist doch total blöd.
 
Warum, und in welcher Tendenz?
Die Akrobatik Tasten so anzuschlagen, dass einerseits der Tastenboden nicht erreicht wird (oder so sanft, dass keine Geräusche auftreten) und dennoch bereits ein musikalisch verwertbarer Ton erklingt (oder genauer der Schatten eines Tones), am besten bei Passagen oder Begleitungsfigurationen (Chopin op. 27,2, Liszt Consolation Nr. 3, ...) sollte man als Anfänger vielleicht eher sehr Fortgeschrittenen überlassen!
Für Anfänger gilt, dass die Stütze auf dem Tastenboden unabdingbar für Sicherheit und Anschlagskontrolle ist. Da mag Herr Tobias Matthay, der so vehement gegen das 'Key-bedding' agitiert, sagen was er mag.
@hasenbein meint "die Taste bumst IMMER auf den Tastenboden". Also gehe ich davon aus, dass man so spielt. Klar ist das nicht notwendig, um einen Klang zu erzeugen. Ist es hinderlich? Mir kam die Frage urspruenglich auf, weil ich ein piano Stueck mit schnellem Tastenwechsel anstregend fand, wenn ich die Tasten immer bis zum Tastenbett gedrueckt habe. Also sanft und trotzdem schnell und dann auch noch bis zum Anschlag druecken.
 
Ich checke nichtmal was "bis zum Tastenboden drücken" heißt.
Der Anschlag unterscheidet sich übrigens zwischen Klavier und Flügel auch erheblich.
 
Die Taste bumst IMMER gegen den Tastenboden, egal wie leise oder vorsichtig man spielt - nur mal stärker, mal weniger.
@hasenbein nein, beileibe nicht immer - man kann den gesamten Tastenweg (Tastentiefgang) einsetzen, man kann aber auch "oben" spielen (ohne dass die Taste bis zum Tastenboden kommt) und man kann "unten" spielen (tief in den Tasten, was nicht heißt, dass man dabei auf dem Tastenboden herumtrommelt) und man kann das alles kombinieren. Vorausgesetzt ist eine möglichst gute (leichtgängige, schnelle) Mechanik, es gibt Instrumente mit einer solchen.
Lautstärke erzeuge ich durch die Geschwindigkeit, mit der ich eine Taste niederdrücke bzw. mit der die Taste den Auslösepunkt passiert.
Tatsächlich ist das nur die halbe Miete, falls nicht sogar ein Irrtum vorliegt @DerOlf
Entscheidend für die Tonstärke ist nicht primär bzw. nicht einzig die Tastengeschwindigkeit, sondern die Geschwindigkeit des Hammers. Wenn man Tasten- und Hammergeschwindigkeit quasi gleichsetzt und als einzige Differenzierungsmöglichkeit die Tastengeschwindigkeit denkt, entgehen einem etliche feinere Differenzierungsmöglichkeiten (diese betreffen Hammerweg und -geschwindigkeit).
Was freilich den denkbaren Irrtum betrifft: sind unsere Extremitäten sensomotorisch geeignet, um auf winzigen Wegen (Tastentiefgang) die Bewegungsgeschwindigkeit zu steuern? Sieht man die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Tasten, während sie bewegt werden? Haben wir im eigenen Spielapparat hochpräzise Tachometer, die uns im Bereich von Nanosekunden unterschiedliche Geschwindigkeiten messen und steuern lassen? Wenn die Tastengeschwindigkeit a) allerfeinst willentlich kontrollierbar wäre (quasi hochpräzise Minitachometer eingebaut wären) und b) die einzige Differenzierungsmöglichkeit der Tonstärke wäre, dann müsste man für gleichzeitig erklingende unterschiedlich starke Töne die Taste des leiseren Tons etwas früher auf den Weg schicken (weil sie ja angeblich langsamer sein muss als die lautere) - wie soll das in höherem Tempo gehen?? - - merkt man jetzt schon, dass das in Richtung Unsinn driftet? Man kann problemos sehr schnell und differenziert spielen - aber nicht mittels der Einbildung, man könne Tastengeschwindigkeiten absichtlich im Bereich von Nanosekunden variieren/differenzieren.
 
Hier, dieses Stueck meine ich, und mir ging es um die linke Hand:
 
@rolf:
Versuchs mal mit Gefühl, statt mit internen Tachometern ... das wird weitaus besser klappen.
Und vor allem verkopf dich nicht so.
 

@agraffentoni plattgetrommelter Filz unter den Tasten kann auch lästig sein - - ist ja immer so, wenn was nicht gelegentlich gewartet, z.B. das Dach: irgendwann regnet´s rein ;-)
...aber das alles ändert nichts daran, dass man weder immer auf dem Tastenboden ankommen muss, noch dass man über Tastengeschwindigkeiten salbadern muss :-D
 
Und wie ist das bei Digitalpianos oder Keyboards?
 
Lautstärke erzeuge ich durch die Geschwindigkeit, mit der ich eine Taste niederdrücke bzw. mit der die Taste den Auslösepunkt passiert.
Entscheidend für die Tonstärke ist nicht primär bzw. nicht einzig die Tastengeschwindigkeit, sondern die Geschwindigkeit des Hammers. Wenn man Tasten- und Hammergeschwindigkeit quasi gleichsetzt und als einzige Differenzierungsmöglichkeit die Tastengeschwindigkeit denkt, entgehen einem etliche feinere Differenzierungsmöglichkeiten (diese betreffen Hammerweg und -geschwindigkeit).
Aber die Hammergeschwindigkeit hängt doch bis zur Auslösung direkt mit der Tastengeschwindigkeit zusammen?! Erst bei der Auslösung wird das entkoppelt. Daher ist die Tastengeschwindigkeit zum Auslösezeitpunkt direkt in die Lautstärke übersetzbar.
 
@rolf Warum sollte das unmöglich sein?
Laut müsste die Repetition noch einen Tick schneller möglich sein als pp, aber der Hammer muss ja von der Auslösung bis zur Saite keine 2mm zurücklegen. Auch, wenn er leise langsamer als laut ist, braucht er für diese Strecke kurz genug.

Da ist wohl eher der Impuls des Hammers relevant. Wenn man laut spielt, wird der Hammer entsprechend kräftig von der Saite zurückgeworfen und diese Abwärtsbewegung muss man erst einmal abbremsen, bevor es wieder aufwärts geht.
 

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