Tablet statt Notenblätter?

Was ist an der Erscheinung eines I-Pad spannend?

Weil es groß ist! Weil damit "Musica Piano" besser ist und weil ich es aufs Notenpult stellen kann ohne beim Spielen ein Fernglas benutzen zu müssen.

Naja, die machen ja immer ein Geheimnis um ihre neuen Produkte. Es gab schon lange Gerüchte wegen des iPad Pro. Dann kam die Keynote und nun heißt es: Ende November. Aber niemand weiß, wann man es vorbestellen kann (angeblich Ende Oktober). Auf einen Monat mehr oder weniger kommt es nicht an. So war das vor drei Jahren auch mit dem iPhone. Ende Oktober bestellt, Ende November bekommen. Ich harre also der Dinge, die da kommen werden...
 
Marlene, sei vorsichtig! Kopf - und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert, ist wissenschaftlich bewiesen.:super:
Nicht bei mir, denn so wie Du meinst wirst Du mich mit dem Ding nicht antreffen! :-D

Ich halte das iPad nicht einmal in meinen Händen sondern liege im superbequemen Fernsehsessel, Beine auf einem zum Sessel gehörenden Hocker, gekürztes Laminatbrett auf Oberschenkeln und Armlehnen des Sessels, Kopfhörer auf den Ohren, "Musica Piano" spielt Skrjabin oder etwas anderes ab und das iPad steht dabei in einem passenden Ständer auf dem Laminatbrett. Ich berühre es nur um das nächste Stück aufzurufen. Bequemer kann man es nicht haben.
:super::-)
 
Hi,

diese ganzen Ipads und Androids sind doch viel zu klein.

So sieht das bei mir aus. 2 Seiten nebeneinander in praktisch original DINA4 Grösse

20151114_111419.jpg

Und für mich ganz wichtig, da ich nicht blättern will, auch 3 Seiten nebeneinander:

20151114_110746.jpg



Andoid-Tabletts habe ich getestet. Die sind mMn im Moment ungeiegnet, da ich keinen PDF-Viewer gefunden habe, der die Noten in hoher Auflösung auch wirklich gut rendert. Die Darstellung war bei grosser Auflösung immer leicht unscharf.

Das obige System ist ein lüfterloser Mini-PC mit Win8.1 mit angeschlossenem 23 Zoll Touchscreen.
Der PC wird nur über den Touchscreen, wie ein Tablett, bedient. Das geht wirklich sehr gut.

Der Vorteil ist auch noch, daß man mit diesem Mini-PC mittels Cubase auch gleich noch amtliche Aufnahmen über ein USB-Interface, bei mir Focusrite Scarlett 18i8 mit 2 Neumann TLM103, machen kann und ZB eine super grosse Mischpult-Oberfläche hat, die man sogar mit mehreren Fingern gleichzeitig direkt bedienen kann.

Webcam ist auch noch angeschlossen und kann parallel für Video-Aufnahmen mitlaufen.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorgestern zum ersten Mal gesehen: Einen Solisten (Geige), der im Konzert ein Tablet benutzt. Im Orchester hingegen alle mit konventionellen Papiernoten.
 
Letztens war ich auf einem Konzert des Pianisten Kit Armstrong (Münchner Philharmoniker spielten mit ihm Bartok 1. Klavierkonzert), und er verwendete auch ein Tablet. (Ich hoffe, dass das hier noch niemand geschrieben hat, aber ich war zu faul den gesamten Faden durchzulesen.)
 
Die Musikalien von Könemann Musik Budapest schätze ich, weil deren Noten sehr gut leserlich gesetzt sind. Die Notenhefte von Könemann kann man aber leider nur noch sehr selten erwerben, z.B. bei ZVAB. Ein Notenheft aus genanntem Verlag mit Präludien von Skrjabin war mir so wichtig, dass ich es vor einigen Monaten - nach länger dauernder Internetrecherche - in Amerika bestellt habe, weil es in Europa bereits vergriffen war.

Schön und gut, aber Notenhefte haben auch Nachteile die bereits herausgestellt wurden. Erfreulicherweise muss man sich nicht mehr um die Standsicherheit der Musikalien sorgen oder befürchten, dass man beim Presto nicht rechtzeitig die richtige Seite umblättert. Auch die Suche nach Noten von Könemann hat jetzt ein Ende, denn diese kommen ab sofort ganz leicht zu jedem, der Wert darauf legt - nämlich auf’s Tablet.

Könemann hat für iOS (Android und Windows 10 werden folgen) eine App entwickelt die ich als Beta-Testerin bereits in Augenschein nehmen konnte. Weil mir die App gefällt bin ich soeben eine der ersten Abonnentinnen von Könemann „Musica Piano 1.0“ geworden.

Hier ein kurzes Tutorial:



Derzeit sind etwa 20.000 Notenseiten verfügbar, nach und nach wird dieser Bestand immer umfangreicher. Man kann die Notenblätter kostenlos online nutzen oder herunterladen (kostenpflichtig, siehe unten). Sie lassen sich bearbeiten (z.B. können Fingersätze eingetragen werden) und man kann während des Anschauens der Noten eine Audiodatei anhören oder ein Video ansehen und in den Noten mitlesen. Während der Wiedergabe der Audio- bzw. Videodatei läuft unter den entsprechenden Noten ein Marker mit. Das ist z.B. für mich hilfreich, weil ich noch nicht so sicher bin beim Mitlesen von schnelleren Stücken. Diese mit den Noten synchronisierten Aufnahmen nennt Könemann „Syntunes“.

Man kann mit dieser App – mit dem Tablet auf dem Notenpult – nach Noten spielen und das ganze Stück oder nur eine ausgewählte Passage mit der App aufnehmen (auch als Video).



Eine solche Aufnahme kann mithilfe der App als E-Mail verschickt werden.

Ein Bestandteil der App ist „Syntunes“, dabei handelt es sich um die Verknüpfung von Notenseiten mit Audio- oder Videoaufnahmen diverser Künstler. Derzeit stehen bereits einige Tausend solcher „Syntunes“ zur Verfügung. Der Bestand wird auch hier nach und nach erweitert und es sollen später auch Partituren und Stimmenauszüge von Opern hinzukommen. Es wird dann mit diesen digitalen Partituren möglich sein, sich die Noten einzelner Instrumente anzeigen zu lassen und dabei die entsprechende Audiodatei anzuhören.

Und wem tagelang eine Melodie im Kopf herumspukt und einem partout nicht der Name des Stücks einfallen will, dem kann die App zu einem ruhigen Schlaf verhelfen. Denn sie verfügt nicht nur über die Suchfunktion mithilfe der Texteingabe, sondern auch über eine Suche mit Klängen. Man kann eine kurze Passage des fraglichen Stücks auf der virtuellen Klaviatur der App eintippen und bekommt – falls in der App verfügbar – die Noten angezeigt. Falls man das Stück bei der Suche aus Versehen transponieren sollte ist das egal - die App findet das Stück auch in der falschen Tonart, falls die gesuchten Noten digitalisiert wurden.



Zu Beginn des Beta-Tests habe ich die Könemänner erstmal mit einer wichtigen Frage behelligt. Denn es hat mich brennend interessiert, ob man die digitalen Notenblätter bearbeiten kann wie man es von gedruckten Noten gewohnt ist. Aber leider steht diese Funktion (über das oben genannte hinaus) noch nicht zur Verfügung. Wenn dies der Fall sein wird, dann lassen sich Fingersätze, Phrasierungen, Zäsuren etc. mithilfe eines Eingabestiftes notieren wie man es vom Notenheft gewohnt ist.

„Musica Piano 1.0“ ist für mich der Schritt in Richtung 12“ bzw. 13“ Tablet. Es gibt schon länger das Gerücht, dass Apple ein Tablet (vermutlich mit dem Namen „iPad Pro“) auf den Markt bringen will/wird (es soll ein 12-13“ großes Display haben). Das wäre mir für die bessere Lesbarkeit der Noten wichtig.

Falls sich das Gerücht nicht bewahrheiten sollte, werde ich wahrscheinlich auf ein Samsung Galaxy NotePro ausweichen, das ein 12“ Display (durch den Rand etwas kleiner als eine DIN A4 Seite) hat. Denn die App wird ja bald auch für Android (und Windows 10) angeboten. Momentan lassen sich App und Noten nur senkrecht betrachten.

„Musica Piano 1.0“ kann man (derzeit nur für iOS) über den Apple Store abonnieren (mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit). Die Kosten dafür betragen:

Gratis:
Es wird beim Aufrufen eines Notenblattes kurz Werbung eingeblendet, die Notenblätter können nicht heruntergeladen werden.

0,99/Monat:
Man kann unbegrenzt Notenblätter herunterladen und speichern sowie unlimitiert oft ausdrucken (was z.B. für Musikschullehrer oder auch Lehrer an Regelschulen interessant ist) und sich selbst aufnehmen.

4,99/Monat:
Notenblätter heruntergeladen, Syntunes streamen und herunterladen (Naxos).

8,99/Monat:
Wie das Abo für 4,99 aber mit hoher Audioqualität.


Hier gibt es weitere Informationen zur App:
http://www.musicapiano.com/de/faq/#toggle-id-2

Und wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich die App hier herunterladen:
https://itunes.apple.com/de/app/musica-piano/id993654293?mt=8

Nein, ich bekomme für meinen Erfahrungsbericht keine Provision von Herrn Könemann! Ich kenne ihn nicht mal persönlich aber mir gefällt was er macht. Dazu gehört seine App, die mir als Beta-Testerin unter anderem einen Einblick vermittelt hat, wie viel Arbeit und Herzblut (von welchem Ludwig Könemann und seine Mitarbeiter meiner Wahrnehmung nach eine beträchtliche Menge besitzen) in einem solchen Projekt steckt.

Ich denke nicht, dass die App eine Konkurrenz für gedruckte Noten darstellen wird, denn viele Musiker möchten/brauchen das haptische Erlebnis eines Notenheftes in den Händen, schauen lieber auf altbekanntes und mögen sich mit dem „neumodischen Schnickschnack“ nicht anfreunden.


Danke für diesen tollen Tip, Marlene!

Da bei mir in diesem Jahr auch (endlich) ein iPad Einzug gehalten hat, habe ich mir eben die App drauf geladen und bin auch gleich (mittlerer) Abonnent geworden. Bei Gelegenheit werde ich sie mal meinem Klavierlehrer vorstellen. Da er ungarische Wurzeln hat, dürfte ihn das auf alle Fälle freuen.

Alleine mit den derzeitig verfügbaren Noten kann man locker 10.000 Übestunden füllen. Dabei ist ja auch noch eine Klavierschule, der Czerny, verschiedene Sammelbände mit Opernmusik und Übungsbände für alle möglichen Wünsche, wie z.B. Polyphonie u.ä.

Da weiter oben auch die Frage danach aufkommen, wie man denn dabei das Notenblatt bearbeiten sollte: ein Bildschirmfoto lässt sich z.B. pipileicht in eine App wie z.B. Good Notes laden, wo man dann nach Herzenslust mit dem Stift drin rumschmieren kann...

Leider muss ich noch ein paar Jahre mit redlicher Arbeit mein Geld verdienen...

LG,
Babs
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze ein Xoro Megapad 2151 mit der Androidapp MobileSheetsPro und Pageflip Firefly.

So kann ich zwei Seiten in quasi DIN A4 Größe nebeneinander darstellen und mit dem Fuß umblättern. Hab mittlerweile alle meine Noten digitalisiert, es ist wirklich eine unglaubliche Erleichterung, endlich nicht mehr mit Büchern und Ausdrucken hantieren zu müssen.
 
Ich nutze ein Xoro Megapad 2151 mit der Androidapp MobileSheetsPro und Pageflip Firefly.

So kann ich zwei Seiten in quasi DIN A4 Größe nebeneinander darstellen und mit dem Fuß umblättern. Hab mittlerweile alle meine Noten digitalisiert, es ist wirklich eine unglaubliche Erleichterung, endlich nicht mehr mit Büchern und Ausdrucken hantieren zu müssen.

Wenn ich ein Stück intensiv übe, kritzel ich hier und da Fingersätze rein, umrande wichtige Stellen, oder mache Anmerkungen zu Tempo und Dynamik. Freue mich heute noch, wenn ich solches "Gekritzel" von meinem KL von vor 30-40 Jahren in manchen Stücken finde.

Das wird ja mit so einer App dann schwierig, oder?
 

Wenn ich ein Stück intensiv übe, kritzel ich hier und da Fingersätze rein, umrande wichtige Stellen, oder mache Anmerkungen zu Tempo und Dynamik. Freue mich heute noch, wenn ich solches "Gekritzel" von meinem KL von vor 30-40 Jahren in manchen Stücken finde.

Das wird ja mit so einer App dann schwierig, oder?

Nein ist ohne weiteres möglich, sogar in wesentlich umfangreicherem Maß als früher, das beginnt bei farbigen Markierungen, über Worte und Fingersätze und geht bis hin zu Stempeln für musikalische Zeichen aller Art.
 
Wenn man sich jetzt die Arbeit macht alle Hinweise in den Notenblätern im Tablet zu notieren, wird man in einigen Jahren keine Software oder Hardware mehr haben die diese Formate lesen können. Die Halbwertzeit in der Technik ist sehr viel kürzer als die genannten 30-40 Jahre der handschriftlichen Notizen.
Hier muss man vor Ende der Unterstützung wieder alles ausdrucken können.
Ich bin ein Technikfan, bei Noten habe ich meine Schwierigkeiten dem Trend zu folgen.
 
Ist nicht unbedingt richtig .... Ich benutze WinWord und PDF Formate, und die kann ich immer mit nachfolger software lesen (seit ca. 1990). Ok Floppy Disketten musste ich jeweils auf neuer Datenträger umkopieren, aber die Doku und PDFs sind immer noch original. Das gleiche gilt für jpg, tif und bmp.
 
Ich bin gelernter ITler, Technik-begeisterter "Hausautomatisierer" (bei uns hat irgendwie alles eine IP-Adresse, bis auf den Flügel) und dem Neuen immer aufgeschlossen. Aber trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, meine Noten gegen einen Tablet zu tauschen. Als ich 2013 wieder mit dem Klavierspielen anfing, habe zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einen ordentlichen Bleistift und einen Spitzer gekauft. Hatte ich bis dahin nicht wirklich vermisst.. Ist schon irgendwie verrückt... :-)
 
Ich bin gelernter ITler, Technik-begeisterter "Hausautomatisierer" (bei uns hat irgendwie alles eine IP-Adresse, bis auf den Flügel) und dem Neuen immer aufgeschlossen. Aber trotzdem kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, meine Noten gegen einen Tablet zu tauschen. Als ich 2013 wieder mit dem Klavierspielen anfing, habe zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einen ordentlichen Bleistift und einen Spitzer gekauft. Hatte ich bis dahin nicht wirklich vermisst.. Ist schon irgendwie verrückt... :-)

Klar ist es eine Umstellung, aber ich denke der Trend wird unausweichlich in die Richtung gehen. Man muss selbstverständlich nicht jeden Trend mitmachen, wenn man nostalgische und ideologische Gründe hat, die dagegen sprechen. In der Praxis allerdings hat sich für mich bestätigt, dass es für mich sinnvoll ist, auf digitale Medien umzusteigen.

Erst vor ein paar Wochen war ich mit Freunden im Urlaub und da stand ein Klavier. Dass ich dann mal eben auf meinem (oder auch auf jedem anderen) IPad meine gesamte Datenbank abrufen konnte war eine wahre Freude.
 
Ich würde an die Rezeption gehen, dort stehen meistens Gäste-PCs, meine dropbox aufrufen und meine Noten ausdrucken. :-D:lol::coolguy:

So hat jeder seine Vorlieben.
 
Wobei da dann vermutlich auch die Notizen der letzten Tage/Monate/Jahre fehlen ;)
 
walter1304 Du glücklicher.....Wozu brauchst du dann Bleistift und Spitzer? :blöd:
 

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