Suche Erklärung für verschiedene Verzierungen

@mick Ok, kleines Gedankenexperiment:
Sagen wir, jemand kommt mit einem Fetzen Papier zu mir angerannt und darauf sind 2-3 Takte Noten abgebildet, eben mit einem der obigen Ungetümer (außer 5. natürlich). Nehmen wir an, derjenige fragt mich nun nach dessen Ausführung, wäre dann die korrekte Antwort "Das kann man unmöglich sagen ohne den Komponisten zu wissen"?

Nein. Anhand von 2 bis 3 Takten kann man den Stil meistens schon so eingrenzen, dass man eine sinnvolle Ausführung vorschlagen kann. Schwierig sind nur die Symbole ohne jeden Kontext.
 
Hätte ich gewusst, dass das alles so kompliziert ist, hätte ich nie gefragt. Ich schätze mal, man muss sich erst einmal die Finger verbrennen bevor man sich vom Herd fernhält.

Aber um das Ganze mal endlich abzuschließen, eine Ausführung in Notenform mit Bezeichnung der Verzierung für jedes der 5 übrigen Zeichen wird mir hier niemand geben, richtig? Sprich, ich hätte gleich einfach nur nach den Stücken auf Youtube suchen und die Dinger nach Belieben auf Franz, Fridolin, Ferdinand, Fritz und Friedrich taufen sollen.
 
Das ist eine gute Methode. Und wenn Du dann noch verkündest, dass Du der Einzige bist, der den Sinn von Verzierungen richtig verstanden hat, steht der Karriere - auch hier auf clavio.de - nichts mehr im Wege.

CW
 
Egal, ich wollte sowieso den Account nach all dem hier löschen. Bevor ich geh, und lass jetzt doch bitte wenigstens einmal die unlustigen Scherze sein, was genau hab' ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen sollen, um die Antwort von euch zu bekommen, die ich wollte?
 
Also, ich finde, Du hast von allen hier Beteiligten neben grobem Unfug auch genug sachdienliche Antworten bekommen.

Nur, mit Deiner Attitude "jetzt aber 'mal ganz genau" kommst Du bei dem Thema Verzierungen nicht weiter. Das hat @mick Dir ja hinreichend verklickert.

Melde Dich ruhig ab. Hier sind sowieso nur Spinner unterwegs. Die leben von Frischfleisch.

CW
 
Na dann tschüss. Ich geh mal wieder zurück in mein armseliges, deprimiertes, zu nix führendes Leben, während du hier weiterhin die Leute mit deinem Rentnerhumor vom Hockern hauen kannst.
 
Und dennoch: Wenn man nur mit Kenntnis des Komponisten auf die richtige Ausführung schließen kann, dann ist jedes dieser Zeichen für sich allein gestellt (sprich, aus dem Kontext gerissen) völlig unentzifferbar. Das kann doch nicht Sinn der Sache sein.

Es ist wie mit jeder Schrift.

Ein Zeichen ist erst interpretierbar, wenn man weiß, zu welcher Sprache und in welchen Kontext es gehört.

Wie ist der Buchstabe "e" zu lesen?

Im deutschen Wort "viel", im deutschen Wort "Nest", im französischen Wort "eau", im englischen Wort "fire"?
 

Es ist wie mit jeder Schrift.

Ein Zeichen ist erst interpretierbar, wenn man weiß, zu welcher Sprache und in welchen Kontext es gehört.

Wie ist der Buchstabe "e" zu lesen?

Im deutschen Wort "viel", im deutschen Wort "Nest", im französischen Wort "eau", im englischen Wort "fire"?

Nun bewegen wir uns aber hier im Kontext der "abendländischen Musik", heißt doch so, oder?
Es ist ja nicht so, als dass man sich nicht auf eine Syntax hätte einigen können und ggf. auch sollen. Ich muss zumindest für Goethe kein anderes e lesen als für Schiller (obwohl sie natürlich sehr verschieden sind).

Mit denselben Argumenten der künstlerischen Freiheit könnte man die ganze andere halbwegs standardisierte Notation auch über Bord werfen und das irgendwie hinschreiben. Ich versteh auch nicht wie man sich stundenlang über engstirnigste Werktreue zoffen kann und bei Verzierungen den Zustand plötzlich verteidigt mit: Das ist halt Freiheit/Geschmack. Es erscheint mir als Außenstehenden ziemlich widersprüchlich. Man kann bei Verzierungen auch Freiheit haben und sich trotzdem auf eine einheitliche Syntax einigen, das ist doch eigentlich gar kein Widerspruch.
Scheinbar hat Bach ja auch eine Art Verzierungstabelle geliefert und wusste um das Problem? Nur hat man es leider nicht aufgegriffen. Oder wie ist die Historie?

Ich kann als Nicht-Musiker Thomas1234 hier ganz verstehen, dass der Zustand etwas unbefriedigend erscheint, ja insbesondere auch für Quereinsteiger. Was richtig ist und klingt lernt man ja oft erst nach vielen Jahren.
Auch seinen Ärger über die total unlustigen, reihenweisen Witz-komm-raus-Posts kann ich nachvollziehen, er hat sich hier viel Arbeit gemacht um Struktur reinzubringen und dann kommt doch relativ wenig Greifbares zurück (es gab aber auch gute Antworten).

Letztlich ist es wie es ist, man kann es ja nicht ändern - aber man kann sachlich antworten oder halt nicht antworten.

Ich als Quereinsteiger halte das wie manche hier schrieben, ich kauf nur Noten wo es eine Art Tabelle zu den verwendeten Zeichen als Anlage gibt. Ich habe keine Zeit und keine Ausbildung, um in Bibliotheken herumzuforschen, was Komponist XY wohl gemeint haben könnte und was akzeptierte Ausführungsformen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verzierungen z.B. bei Bachkompositionen sind nicht so schwierig zu interpretieren, notfalls kann man sie sogar weglassen. Und dass mit der Normierung finde ich voll daneben, sonst wird es jeder Interpret gleich spielen und dies wäre auch nicht im Sinne der Komponisten. Man kann halt Bach, Händel, Mozart, Beethoven etc. nicht in den gleichen Topf werfen.

Die Tasteninstrumente in den damaligen Epochen klangen z.T. teil langweilig, monoton mit praktisch null Dynamik (z.B. Cembalo), die dann halt Herr Bach mit den Verzierungen etwas aufgepeppt hat. Mozart hat besseres Instrument zur Verfügung, da gehören die sog. Mozart Triller fast zum Werk und solle auch möglichst präzise gespielt werden. Deswegen wie schon hier erwähnt wurde, zu jedem Werk die richtigen Noten benutzen (z.B. Henle, Peters mit den entsprechenden Anhang Erklärungen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun bewegen wir uns aber hier im Kontext der "abendländischen Musik", heißt doch so, oder?
Es ist ja nicht so, als dass man sich nicht auf eine Syntax hätte einigen können und ggf. auch sollen. Ich muss zumindest für Goethe kein anderes e lesen als für Schiller (obwohl sie natürlich sehr verschieden sind).

Das weißt Du aber nur, weil Du a) weißt, daß beide auf Deutsch geschrieben haben und weil Du b) Dich in der Sprache Deutsch sehr gut auskennst. Für Dich ist es selbstverständlich, dass das "e" in "viel" nicht so ausgesprochen wird wie das "e" in "Nest".*

Für jemand, der gerade dabei ist, die Lateinbuchstaben zu lernen, ist das überhaupt nicht selbstverständlich, sondern frustrierend.

Mit denselben Argumenten der künstlerischen Freiheit könnte man die ganze andere halbwegs standardisierte Notation auch über Bord werfen
Das hat jetzt aber mit meinem Beitrag nichts zu tun...



* Und wenn Du Dich in Dialekten auskennst, weißt Du, daß der Schwabe Schiller das "e" in vielen Wörtern anders ausgesprochen hat als der Frankfurter Goethe. Bei Schiller reimt sich "stehn" auf "Höhn" und "Eile" auf "Keule".
(Im Standarddeutschen sind das vier verschiedene Vokale: e - ö - a - o...)
 
Zuletzt bearbeitet:
...oh Weh, dieser Mundart malmende Dialektreimheini... ach neige du schmerzensreiche...

aber da hier Triller, Schiller und Goethe aufgetaucht sind, wird niemand Schaden nehmen:
Goethe sprach zu Schiller
Spiel auf dem Arsch nen Triller
Schiller sprach zu Goethe
Mein Arsch ist keine Flöte

(mag sein, dass dieser doofe Vierzeiler etwas weniger Tiefsinn als Faust und Wallenstein enthält, aber dafür erwähnt er eine musikalische Verzierung)
 
Ich häng mich hier mal dran.
Kann mir jemand bei den Verzierungen in der linken Hand helfen? Takte 25, 26 und 29, was muss ich da machen???


374ac5148ea581c6a9afa1d161245ffa.jpg


Die anderen Sachen hat mir meine Klavierlehrerin erklärt, diese hat sie wahrscheinlich übersehen, mag sie aber gleich richtig mitüben.

Bei den Links oben bin ich leider nicht fündig geworden.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Wenn ich keine Tomaten auf dem Auge habe meinst du die in Klammern gesetzten Viertelpausenzeichen? Die sind dort wegen der Zweistimmigkeit in der linken Hand.
 
Hihi, dann erstehe ich die Pausen da nicht. Dachte aber schon, witzig, sieht aus wie ne Pause ;-)

Aber spielt ich dann h und d gemeinsam? Warum stehen die dann nicht übereinander? Und wohin mit der Pause? Stehe auf dem Schlauch...


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 

Zurück
Top Bottom