Nicht nur in der Musik, auch in der bildenden Kunst geht es vielen bloß um effektvolle Kunst, die Laien ohne tieferen Kunstsinn anspricht.
Blendende Zeichnungen, die rein äußerlich blass funkeln ohne Kern.
Und so entsteht dann eine Einstellung à la:
"Du magst mir sagen, ich soll tiefer einsteigen in das Mysterium der Musik. Schön, dann mach das so. Ich aber vergeude doch nicht meine Zeit Sphären zu erkunden, die niemandem imponieren. Mein Streben geht hin zur eitlen Fuchtelei, akrobatisches Zappeln ist doch das, was die ein-dimensionalen Menschen anspricht.
Habe mich vorher ewig aufgemacht ferne Länder zu bereisen, doch niemand wollte mir zuhören als ich davon erzählte, denn niemand kannte diese Länder, niemand war je da."
Tja, das ist die Tragik der "höheren Bildung".
Jemand steht auf einem hohen Berg und freut sich, dass er angekommen ist. Fast niemand war je auf diesem Berg.
Doch er auf diesem Berg ist er allein. Und unten sieht er die glücklich tanzenden Menschen, denen es nichts ausmacht, dass sie niemals auf seinem Berg stehen werden.
Und so fühlt er sich erhaben, aber auch einsam und traurig und wünscht sich bitter gestimmt wieder unten sein zu dürfen.
Man kann nur an die Ehre jedes Künstlers appellieren sich trotzig diesem Wunsch nach Nähe der Kunstblinden zu erwehren.