Finde ich übrigens gut, dass das "Angehen zu schwerer Stücke" hier im Forum durchaus positiv gesehen wird, wie man hier im Faden auch lesen kann
Das war wohl nicht immer so.
"The Author's Choice" *): na klar gehe ich gern zu schwere Stücke an, teils auch extrem zu schwere, das tat ich schon mein ganzes Leben. Die klingen halt oft phantastisch, sind beeindruckend, bieten echte Herausforderungen, machen richtig Spaß, während man sie sich erarbeitet, und wenn sie dann mal laufen, natürlich erst recht.
Der Unterschied, ob so ein Vorhaben gut oder schlecht ausgeht, ist allerdings die verwendete Übemethodik.
Das gilt übrigens auch bei der "Wiederaufbereitung" eines Stückes, oder schwerer Passagen daraus.
Es erschließt sich mir nicht, wieso Leute Schwierigkeiten damit haben, ein Stück notfalls von Grund auf nochmal neu einzulernen, und dabei alte Fehler zu vermeiden bzw. festzustellen, woran es beim motorischen Lernprozeß gehakt hat, und wo genau die Fehler lagen, die sie gemacht haben (insbes. bei virtuoser Literatur).
Wenn man allerdings immer wieder mit denselben (Schrott-)Methoden an ein Stück herangeht, und immer wieder blindlings in die selben Fallen rennt, dann wird das natürlich nichts...
Fehler macht man auch beim Erlernen eines schweren Stückes manchmal (auch ich selbst, natürlich, niemand ist davor prinzipiell gefeit). Die Herausforderung ist immer, zu erkennen, welche es waren, und wie man es entsprechend besser machen muss; und dann werden diese Fehler natürlich korrigiert.
Damit eine schwere Passage, oder ein schweres Stück, dann am Ende so musikalisch, zuverlässig, flüssig, und klanglich befriedigend läuft, wie man sich das vorstellt.
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*) The Author's Choice = des Autor's Wahl