Stilblüte komponiert: Etüde in As-Dur (für die Geläufigkeit der rechten Hand)

Dann müsste ich heute schon ein biblisches Alter erreicht haben oder mir die Radieschen bereits von unten anschauen...!
 
Noch ein Anekdötchen mit Unterhaltungswert aus der gleichen Zeit mit einem Pressebericht eines anderen Artikelschreibers. Eine regional bekannte Pianistin gab einen Klavierabend, bei dem Beethovens späte Sonate op. 101 auf dem Programm stand, ihr Ehemann (Berufschorleiter) sprach Einführungstexte zu den gespielten Werken. Der Kritiker schrieb dazu: "...wies in seiner Einführungsrede auf die rezitativen und arischen Elemente in der Fuge hin und wohl kaum jemand hätte diese aus ihrer Interpretation nicht herauszuhören vermocht!" und er lobte: "Hervorragend, wie sie sämtliche Parameter der Musik zog...". Register kann man ziehen oder Streichhölzer. Parameter auch?

LG von Rheinkultur
 
Ich möchte hier nur noch meinen Hut ziehen vor der klanglichen Strahlkraft. Hiermit ist auch wieder bewiesen, dass Übungsstücke durchaus schön sein dürfen. Wer diese Etüde spielen kann muss Chopin u. A. nicht mehr fürchten.
 
Naja, mit dem Schwachsinn, den völlig inkompetente Provinz-Schreiberlinge (sprich 98% der sog. "Kritiker") so ablassen, könnte man im Nu einen 258seitigen Thread füllen...
 
Noch ein Anekdötchen mit Unterhaltungswert .... Der Kritiker schrieb dazu: "...wies in seiner Einführungsrede auf die rezitativen und arischen Elemente in der Fuge hin und wohl kaum jemand hätte diese aus ihrer Interpretation nicht herauszuhören vermocht!" und er lobte: "Hervorragend, wie sie sämtliche Parameter der Musik zog...". Register kann man ziehen oder Streichhölzer. Parameter auch?

LG von Rheinkultur

Ich denke ja,
-alle Register ziehen- wird ja auch im übertragenen Sinn verwendet, warum dann nicht also etwas abwechslungsreicher mal -Parameter ziehen- benutzen. Und aus ihren Kopfschubladen zieht die Pianistin Musikparameter ja jedenfalls.
 
@Rheinkultur, ähnliches habe ich mich aber auch neulich gefragt, als ich las, dass -eine Holzbaracke bis auf die Grundmauern niederbrannte-....ob das möglich sei.
 
ich könnte jetzt die Geschichte von meinem blauen Pullover erzählen, muss aber noch ein Weilchen überlegen, ob das in Zusammenhang mit diesem Thread wirklich von allgemeinem Interesse ist:-)
 
Kommt ganz drauf an, wie er die Etüde gespielt hat :lol:
Wie gesagt, ich denke, diese Etüde ist maximal so anspruchsvoll wie die leichteren Chopin-Etüden. An 25,2 oder 10,5 könnte man sich evtl. wagen.
 
Naja, mit dem Schwachsinn, den völlig inkompetente Provinz-Schreiberlinge (sprich 98% der sog. "Kritiker") so ablassen, könnte man im Nu einen 258seitigen Thread füllen...

Meine absolut tollste Kritik bestand in den Worten "Und sie spielte mit ausgezeichnetem Improvisationstalent!" Ich spielte wie immer auswendig und fürchte, der Schreiberling dachte, ich hätte alles improvisiert. :004::004::004: :trink068:
 

Wie gesagt, ich denke, diese Etüde ist maximal so anspruchsvoll wie die leichteren Chopin-Etüden. An 25,2 oder 10,5 könnte man sich evtl. wagen.
Dann könnte man diesen kurzen Faden einmal querlesen, um Deine Etüde auf dem richtigen Level einzuordnen:
https://www.clavio.de/threads/leichteste-und-schwerste-chopin-etuede.25245/

Allerdings bin ich mir GANZ sicher, dass in Stilblütes Etüde KEINE rezitativen und arischen Elemente wie in der Fuge von Beethovens Opus 101 vorkommen. Dies zur Abrundung des OT-Ausflugs in die Geschichte der neueren deutschen Musikkritik!

LG von Rheinkultur

P.S.: Mir ist gerade eine Konzertkritik in die Hände gekommen von der alten Dame, die über die "Negerlieder" mit den "blauen Noten" beim Schulkonzert geschrieben hat. Einige Jahre später schrieb sie (da war sie schon fast achtzig Jahre alt) über ein Konzert mit Dozenten der nahegelegenen Musikhochschule in meiner früheren Heimatstadt, bei dem eine meiner Kompositionen gespielt wurde ("...man folgte mit Interesse. Eine hübsche Talentprobe"). Die Interpretation der beiden Beethoven-Sonaten op. 27 kommentierte sie: "Man war gefesselt von den gut getroffenen Tempi". Eine so ausdrucksstarke Formulierung wie die von FC-Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni in seiner berühmten Wutrede: "Dann: offensiv. Offensiv is, wie maken wir in Platz"...
 
Der Kandidat hat 100 Punkte ! :027:
 
Nun aber schnell wieder zurück zum Thema bevor die Mods mäkeln. :010:
 
Liebe Anne,

nachdem sich scheinbar alle ausgesprochen haben, möchte ich nun auch paar Worte sagen.
Deine Etüde ist einfach unglaublich! So farbenfroh! So innovativ!
Mir gefällt besonders die Stelle ab 00:41. Das wirkt fast atonal und gibt dem Werk eine ganz besondere Note.
Mit diesem Klavierwerk machst du mir große Hoffnung, dass auch im 21. Jahrhundert noch völlig neue Musik entstehen kann! Ich glaube die Klavierliteratur ist noch lange nicht ausgeschöpft! Dein Stück könnte in die Geschichte eingehen!
Das Klavier hat zwar "nur" 88 Tasten, aber die Vielfalt an Musik, die man damit erschaffen kann, ist unendlich!
So unendlich wie die schöpferische Kraft von uns Menschen! So unendlich wie die Grenzenlosigkeit der Kreativität!

Das ist das wunderbare in dieser Welt und das wunderbare am Menschsein:
Die schier unendlich große schöpferische Kraft, die diese Welt ermöglicht und die uns inne wohnt!

Komponisten und Komponistinnen wie du sind mein Vorbild!
Ich wünschte es gäbe noch mehr solcher Komponisten hier im Forum, die es endlich wagten ungewohntes vorzustellen.

Miron
 

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