Du bist ganz klar erkennbar kein Jazzmusiker (oder jedenfalls jemand, der das nur "auch nebenbei" macht).
Wir Jazzmusiker (also wirkliche Musiker, nicht Herausgeber von "Jazztheoriebüchern") denken sehr praktisch und direkt, auch wenn dabei die Feinheiten und "Konsequentheiten" der Theorie manchmal etwas unter die Räder kommen.
Bei Skalen denken wir zweckmäßigerweise: Ist das eine Dur- oder Moll-Skala? Zu welcher Akkordart passt die Skala? Außer den Basisakkordtönen Grundton, Terz, Septime - welche Töne sind da noch drin? Über Funktion ist da erstmal nix ausgesagt.
Das heißt, sowohl Mixo#11 als auch Alteriert als auch Halbton-Ganzton werden als Skalen über Dominantseptakkorde (nicht über Dominanten, wichtiger Unterschied!) gesehen, bei denen die 4 "Fülltöne" unterschiedlich sind - bei Mixo#11 halt die 9, #11, 5 und 13, bei Alteriert die b9, #9, #11 und b13 (also ausschließlich die 4 alterierten Optionstöne, daher der passende Name der Skala). Und Halbton-Ganzton hat halt 5 "Fülltöne" - b9, #9, #11, 5, 13. In der wirklichen Praxis sind diese Skalen sowieso sehr oft austausch- und "mix"-bar.