Zeit für ein Update!
Pünktlich zum vierjährigen Jubiläum
dieses faszinierenden Artikels über eine neue Froschart, die inmitten New Yorks entdeckt wurde.
Im Januar war ich kurzzeitig in Deutschland und habe ganz viel Kaffee getrunken und ein paar musikalische Projekte über die Bühne gebracht - darunter die Aufnahme des Quintetts für Geige, Klarinette, Horn, Cello und Klavier von Franz Schreker. Die Aufnahme-Session hat mit Pause knapp drei Stunden gedauert - für ungefähr 11 Minuten Musik. Aber fünf Instrumente in einem rhythmisch und klanglisch sehr komplizierten Stück präzise auf einen Haufen zu kriegen ist nicht so einfach... Außerdem stand mir ein Flügel von Steingräber zur Verfügung, der einen Mozart-Zug und ein Dämpfer-Pedal hatte, die ich erst etwas ausprobieren musste. Ein öffentliches Ergebnis gibt es allerdings noch nicht.
Den gesamten Februar und die erste Hälfte des März hab ich nicht viel von meiner Umwelt mitbekommen, weil ich jeden Tag 7-9 Stunden geübt habe... Gestern fand hier nämlich ein Hochschulinterner Wettbewerb für alle Instrumente statt, bei dem man ein Solokonzert spielen sollte. Ein oder zwei aus allen Instrumenten gewinnen. Für Klavier waren zwei Konzerte vorgegeben - die Paganini-Variationen von Rachmaninov und ein Konzert eines gewissen William Bolcom. Bis auf eine Pianistin haben alle anderen Teilnehmer Rachmaninov gewählt. Ich wollte eigentlich nicht teilnehmen, habe mich aber Ende letzten Jahres doch umentschieden, weil es ein prima Grund und Anreiz ist, das Stück zu üben - hatte aber leider kaum Zeit dazu wegen anderer, wichtigerer Konzertvorbereitungen.
Also habe ich mir selbst eine "Challenge" gestellt - das Stück in quasi sechs Wochen zu üben. Ich habe nicht daran geglaubt, dass ich das schaffen kann, aber ich wollte es versuchen und habe alles gegeben. Zugegebenermaßen war das sehr anstrengend, ich habe genau einen einzigen Tag Pause gemacht: Am President's day war die Uni geschlossen...
Gestern war der Wettbewerb. Gewonnen habe ich nicht, jedenfalls nicht den Wettbewerb, aber mein persönliches Ziel habe ich erreicht: Ich habe das Stück rechtzeitig fertig gehabt, nicht irgendwie, sondern schön und überzeugend und auswendig, das ist mein ganz persönlicher Sieg. Ein Freund von mir, der ebenfalls teilgenommen und nicht gewonnen hat, hat einen ähnlichen persönlichen Sieg errungen: Er hat sich Ende letzten Jahres den kleinen Finger gebrochen und konnte so sechs Wochen lang nur mit einer Hand üben. Auch er hat das Stück trotzdem fertig gestellt. Wenn man irgendwo nicht gewinnt (was eben meistens der Fall ist) gibt es halt doch manchmal andere Gründe, einen Erfolg für sich festzustellen.
Weiterhin steht das Datum für meine
CD-Aufnahme im Sommer: Sie wird vom 8.-10. August stattfinden.
Mittlerweile steht auch das Programm bis auf ein Stück fest. Die CD wird vermutlich "A la manière de Maurice Ravel" heißen und Ravel und andere Komponisten enthalten. Zur Erfüllung des Zwecks eines Weihnachtsgeschenks wird sie wohl rechtzeitig erhältlich sein. Demnächst mehr dazu...
Dann gibt es eine noch recht weitreichende Neuigkeit: Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ich auch noch mein
zweites Master-Studienjahr in New York machen und den Master damit hier abschließen werde. Möglich macht das ein Stipendium des DAAD, das ich für das nächste Studienjahr bekommen werde (falls das irgendjemand liest, der damit zu tun hat - DANKE
). Sicher ist das aber erst, wenn ich im September wieder hier bin und die Klavierbank drücke...
Nach wie vor brauche ich noch ein bisschen Glück und finanzielle Kreavitität, um das zu verwirklichen. Aber nicht mehr ganz so viel wie letztes Jahr.
Im Rahmen dieses Stipendiums werde ich, so Gott will, auch in der Carnegie Hall auftreten im Frühjahr 2017. Darauf freue ich mich schon!
Jetzt, da ich wieder ein freier Mensch bin und mal ein paar Tage nicht üben muss, kann ich alles nachholen, was ich die letzten Wochen vernachlässigt habe.
Unter anderem werde ich Konzerte in Deutschland planen für Januar 2017 und eventuell kurz vor Weihnachten 2016. Falls jemand ein Hauskonzert mit mir haben möchte oder anderes, wäre jetzt der beste Zeitpunkt, das nicht mehr für sich zu behalten
Ich freue mich jetzt auf den New Yorker Frühling. -18° und +25° innerhalb von vier Wochen muss man erstmal hinkriegen...
Ich grüße alle, die hier unten angekommen sind. Wer immer noch nicht genug hat, kann einen Blick in die aktuelle Pianonews werfen, dort gibt es eine Fortsetzung meines Studienberichtes (und außerdem eine CD-Rezension über meinen Lehrer Jerome Rose, soweit ich weiß).
Eure Stilblüte