Steinway-Klaviertechniker 125 €/h. Ist das gerechtfertigt?

@Marlene, es ist wird ein Unterschied zwischen Beglaubigung eines Unterschrift und Beurkundung gemacht. Eine Beglaubigung einer Unterschrift kann auch durch die Staatskanzlei/Notariat bezeichnete Mitarbeiter durführen. Dagegen bei Beurkundung wird es etwas heikel .... da geht es um den Inhalt der Urkunde. Eine Beglaubigung muss nicht unbedingt der Anwalt selbst durchführen. Selbstverständlich die Verantwortung für den Mitarbeiter muss die Kanzlei übernehmen.

So ist es in CH geregelt wird in DE wahrscheinlich nicht viel anders.

P.S. meine Frau arbeitete in einem Patentanwalt-Büro, nur ein war davon ausgebildete Anwalt und der Rest Angestellte ohne irgendwelchen speziellen Titel. Du darfst zweimal fragen, wer da die Knochenarbeit gemacht hat. :-)
 
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Ich hab schon beim Frisör für höchstens 10 Minuten Spitzenschneiden 20€ bezahlt, da kommt auch ein netter Stundenlohn raus... nur, wo der ankommt, das ist die Frage. Bei der Frau mit der Schere anscheinend nicht.
 
Patrik, wenn du dir einen ... Steinway leisten kannst, dann wirst du wohl auch einen guten «Handwerker» aus dem Hause Steinway bezahlen können.
Erinnert mich an einen Dialog mit der Kundschaft, die verhandeln wollte. Ich sollte ihr entgegen kommen. Darauf erwiderte ich "Hmm, Sie sind der mit dem Haus (mehrere Häuser!), mit dem Auto, mit Barvermögen das für eine Dacherneuerung ausreicht. Ich bin der mit nichts von alledem. Ich habe 2 Hände, paar Maschinen und nen Transporter, der nicht mir gehört. Warum soll ich jetzt Ihnen entgegen kommen und Sie nicht mir?"
Der Blick mit dem ratternden Gehirn dahinter, unbezahlbar. :-D
 
Es wird immer über teure KL gemeckert; deren Preise liegen aber unter den Preisen eines jeden Klavierstimmers, den ich kennengelernt habe.

Als ich noch jung und hübsch war, kam der Klavierstimmer mit dem Fahrrad.
Geflickte Hose und aufgerissenes Kinn vom Sturz kurz vorher. Dann hat er da gefühlt einen halben Tag rumgewerkelt, 2 Mahlzeiten mitgenommen und abschließend demütig 20 Mark verlangt. Heutzutage kommt der Steinwey-Techniker mit dem Benz und verzichtet auf das Wasser von Aldi und Co, murkst 1 Stunde am Geflügel rum und verlangt die Rente von der Oma. :dizzy:
 
2 Mahlzeiten mitgenommen und abschließend demütig 20 Mark verlangt ..... :dizzy:

Ich weiss nicht wie weit deine Jugend zurück ist, wenn es die 60-70 Jahre waren, dann war 40 DM pro Tag sehr guter Lohn. Inzwischen sind die Löhne mit den dazu entsprechenden Lebenskosten um das 10 fache gestiegen.

20x40DM = 800 DM .... soviel hat man damals nicht mal in der reichen Schweiz verdient.
 
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Aber 125 Euro pro Stunde, das ist teurer als mein Steuerberater. Nur mein Rechtsanwalt ist noch teurer und vielleicht ein Schlüsseldienst aus dem Telefonbuch... Und da frage ich mich eben, was einen Steinway-Techniker von einem anderen unterscheidet. Da mag der Name eine Rolle spielen, aber macht der Steinway-Techniker eine andere Ausbildung, eine Zusatzausbildung oder was auch immer?

Ein "Steinway-Techniker" hat wohl die ähnliche Ausbildung wie ein "Bösendorfer-Techniker" oder ein "Yamaha-Techniker" ... er bekommt seinen Lohn aber halt von Steinway.

Ich kenne einen derartigen "Techniker" der hat bis vor kurzem 60€ pro Stunde als Selbständiger berechnet und jetzt werden für Ihn € 120,-- in der Stunde berechnet - keine Ahnung ob er jetzt doppelt so gut stimmt.
 
Ich kenne einen derartigen "Techniker" der hat bis vor kurzem 60€ pro Stunde als Selbständiger berechnet und jetzt werden für Ihn € 120,-- in der Stunde berechnet - keine Ahnung ob er jetzt doppelt so gut stimmt.
Und, warum ist er jetzt angestellt bei Steinway? Vermutlich, weil es für ihn lukrativer ist. Weil er nämlich
  • nicht mehr abends selbst die Rechnungen schreiben muss,
  • seine Termine nicht mehr selbst acquirieren und vereinbaren muss,
  • im Krankheitsfall Lohnfortzahlung bekommt,
  • Steinway 50 Prozent zu Kranken- und Rentenversicherung hinzugibt.
Das alles kostet Geld und kommt vermutlich aus den 60 Euro, die der Kunde jetzt mehr bezahlt, und die der "Techniker" früher sich nicht getraut hat, dem Kunden zu berechnen. Vielleicht ist die frühere Selbstausbeutung einfach einer soliden Kostenstruktur gewichen? Was berechnest Du denn Deinen Kunden, wenn Du ihnen einen Klaviertechniker schickst? 60 Euro?
 
Hoffen wir, dass das nicht Honorarkräfte sind, wie bei einem Großteil der Musikschulen. Da ist nix mit Lohnfortzahlung etc.
 

Wieso bringt man hier plötzlich Steinway-Techniker (=Klavierbauer) mit Klavier-Stimmer durcheinander? Ich denke Techniker braucht aufwendigere Ausbildung die z.T. markenspezifisch ist.
 
Und, warum ist er jetzt angestellt bei Steinway? Vermutlich, weil es für ihn lukrativer ist. Weil er nämlich
  • nicht mehr abends selbst die Rechnungen schreiben muss,
  • seine Termine nicht mehr selbst acquirieren und vereinbaren muss,
  • im Krankheitsfall Lohnfortzahlung bekommt,
  • Steinway 50 Prozent zu Kranken- und Rentenversicherung hinzugibt.
Das alles kostet Geld und kommt vermutlich aus den 60 Euro, die der Kunde jetzt mehr bezahlt, und die der "Techniker" früher sich nicht getraut hat, dem Kunden zu berechnen. Vielleicht ist die frühere Selbstausbeutung einfach einer soliden Kostenstruktur gewichen? Was berechnest Du denn Deinen Kunden, wenn Du ihnen einen Klaviertechniker schickst? 60 Euro?

Dann ist der Durchschnittspreis einer Klavierstimmung nach Deiner Rechnung in Deutschland incl. Anfahrt ca. € 250,-- + Mwst ...
 
Dann ist der Durchschnittspreis einer Klavierstimmung nach Deiner Rechnung in Deutschland incl. Anfahrt ca. € 250,-- + Mwst ...
Keine Ahnung, wie Du auf 250 Euro kommst. Außerdem bietet Steinway ja offenbar die Stimmung pauschal incl. Anfahrt für 150 an und erst nach 1,5h fängt die Uhr an zu ticken.

Ich hab keine Ahnung, was Steinway an Marge kalkuliert. Aber Dein Beispieltechniker wird einen Grund haben, warum er nicht mehr als Selbständiger agiert. Soll heißen, von der Differenz von den früheren 60 Euro auf die 120 Euro heute wird beim Techniker schon was hängenbleiben, und wenn es nur Rentenpunkte sind. Natürlich geht auch was in den Overhead von Steinway und es wird natürlich auch Marge für Steinway dabei sein. Wem das nicht passt, der soll halt den selbständigen Krauter um die Ecke für 80 Euro pauschal beauftragen.

Und scheinbar rücken Deine Techniker vielleicht nicht für 120, aber eben auch nicht für 60 Euro aus!?
 
Wenn du als Selbständiger (egal in welcher Branche) 60 Euro pro Stunde bekommst und eine volle Auslastung permanent hast, wechselst du sicher nicht mehr ins Angestelltenverhältnis. Wenn du aber nur gelegentlich, sei es einzelne Stunden oder einzelne Tage auf deinen Stundensatz kommst und dann wieder Leerzeiten kompensieren musst, dann weißt du das Angestelltenverhältnis zu schätzen.
 
Ich bin teurer! [emoji123][emoji106]


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Wenn du als Selbständiger (egal in welcher Branche) 60 Euro pro Stunde bekommst und eine volle Auslastung permanent hast, wechselst du sicher nicht mehr ins Angestelltenverhältnis.
Laut @Klavierbauermeister offenbar doch.

Ist das, was Du schreibst, Dein Bauchgefühl, oder das Ergebnis einer Kalkulation bzw. persönlicher Erfahrung? Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich weder weiß, was ein angestellter Handwerker am Ende in der Lohntüte hat, noch, welche Nebenkosten ein Selbständiger im Detail hat. Mein Wissen reicht gerade so weit, dass ich mir nicht traue, beim selbständigen Handwerker vom Stundensatz auf den Nettoverdienst zu schließen. Ich habe nur Anhaltspunkte: Selbst und ständig macht seine Rechnungen vermutlich nicht während des 8-Stunden-Tages, sondern danach. Selbst und ständig zahlt oftmals in keinerlei Altersvorsorge ein. Usw. usf.

Ich tue mich schwer, auf Grund eines Stundensatzes einem Handwerker Wucher oder Habgier zu unterstellen, das ist eigentlich alles, was ich sagen will.
 
Das ist ein "Original-Steinway-Techniker"! Dafür ist das eher günstig.

Mal einen "Original"-Techniker von Miele oder einen Druckerhersteller oder oder bestellt? Und das sind Berufe, für die kein besonderes Talent oder eine wirklich langjährige Ausbildung nötig sind. Bei Mercedes oder BMW liegt m.W. die Stundenkalkulation (die sich hinter den geheimnisvollen AW verbirgt) deutlich über 150,- . Und das sind Gesellen, teilweise gar Azubis!

Wirklich King bist Du in Bayern, wenn Du ein perfekt platziertes Notariat hast. Eine Freundin arbeitet(e) in einer Großbank, die viele Immobiliengeschäfte abwickelte. Der Notar residierte eine Treoppe höher. Einmal die Woche kam er mit Sekretären (die trug ihm Stempel und Kafeeservice!!!) in die Bank und beurkundete "am laufenden Band". Nach 1, 2 Stunden ging er wieder. Pro Woche waren das zwischen 30- und 80.000 Mark ...:cry2::dizzy:. Daneben hatte er aber noch das "normale" Notariat...
 
Wenn du als Selbständiger (egal in welcher Branche) 60 Euro pro Stunde bekommst und eine volle Auslastung permanent hast, wechselst du sicher nicht mehr ins Angestelltenverhältnis.
Nanana!

Rechnen wir mal: Der Anestellte arbeitet ca 200 Tage p.a. a 7,5 h = 1500 h.

Der Selbständige kann von 7,5 p Tag maximal 6 h abrechnen und das ist noch extrem (!!!) hoch geriffen (Um 8h abzurechnen, bin ich meist 11-12 h im Büro!)
Macht also 1200 h a 60,- = 72.000 ,- € p.a.

Gehn wir sogar mal davon aus, dass Du 60,- NETTO gemeint hast. Dann hat er ein monatlichen Ertrag von rund. 5.500,- (13 Monatsgehälter wg Vergleich mit Angestelltem)

Davon ziehn wir mal Miete, Krankenkasse, Auto, Telefon, Werkzeug, Computer, Wartungen, pipapo usw ab - da bleiben maximal 3 Mille vor Steuern.

Für das Restrisiko des Selbständigen ist das definitv zu wenig!
 

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