Wie ist denn dann das von Karsten gepostete Notenbeispiel aus den Papillon zu verstehen? Durchgehend mit Haltepedal? Dann wäre es doch anders von Schumann notiert worden. Bin ein wenig verwirrt gerade.
Zumindest bei CPE Bach steht, dass lange ausgehaltene Noten, solche quasi "Orgelpunkte" wie im Papillon-Beispiel, nach Belieben ab und zu, z.B. bei jedem Taktanfang, neu angeschlagen werden. Ansonsten würde man sie sowieso nach ein paar Takten nicht mehr hören auf dem Klavier.
Es ist sicherlich sehr unkonventionell, aber warum nur bei Barockmusik so verfahren?
Statt dass man "garnüscht" mehr hört nach ein paar Sekunden, weil die anderen Töne den immer schwächer werdenden Ton überdecken, und man auch gar nicht in der Lage ist mangels Sostenuto-Pedal, könnte man bei den Papillon-Beispiel auch auf die Idee kommen, ab und zu neu anzuschlagen (wenn es spieltechnisch überhaupt geht).
Es ist so zu verstehen, dass die Komponisten es beim Aufschreiben der Noten (und Metronomangaben) mitnichten so genau genommen haben, wie wir beim Lesen :D ... <duckflitzundwech>
Hast du ja nicht ernst genommen, nehme ich an. Aber gerade die Kinderszenen sind doch ein Besipiel, wie unendlich genau Schumann aufschrieb, wie er sich die Sache vorstellte. Wenn ich nur alleine das Stück "Fast zu ernst" nehme: Viel leichter wäre es gewesen, statt auftaktig das Stück volltaktig zu notieren. Schumann will es also auch auftaktig interpretiert haben. Auch bei dem Beispiel: wenn man die Noten aufschreiben würde von so vielen Aufnahmen nach Gehör, würden leider die wenigsten auf die Idee kommen, das auftaktig zu notieren. Will damit sagen, viele spielen das Stück leider mit Schwerpunkt auf den Auftakt statt Schwerpunkt auf die Bassnote, die Schumann wieder wohlweisslich als separate 16-tel Note statt durchgehender Balkung notierte.
Und was die Metronomangaben angeht, die wurden, so habe ich irgendwo gelesen, von Brahms (welcher ein Perfektionist par excellence war) bestätigt. Schumann wollte es in den Tempi! Davon würde ich jedenfalls, ohne was besseres zu wissen, ausgehen wollen. Und geeicht waren die mechanischen Knäckriche damals sicherlich genauso wie heute (wenn nicht noch besser), man hatte schließlich Uhren.