Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

  • Ersteller des Themas Viva la musica
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Ich konnte es nicht lassen und habe mich an ein weiteres Scarlatti-Stück gewagt, dass zwar - wenn mans kann - toll klingt :herz:, (gefühlt) aber mindestens drei Nummern zu groß für mich ist. Ob ich in der Stückeauswahl für mich selbst immer so ein glückliches Händchen habe bezweifle ich jedenfalls. Mein KL unterstützt dieses Wahnsinnsvorhaben auch noch. Hoffentlich weiß er, was er da tut:



Zum Glück bin ich dabei mit Vorspielsituationen und Ähnlichem ja weitgehend unbehelligt :lol:. Eines immerhin hat sich auch hier bereits bewährt: "... Jede Synapse meines Gehirns ist restlos überfordert, und ich habe keine Kapazitäten frei, um an die Welt da draußen zu denken" (Ch. Niemand, oder so ähnlich). :puh:
 
Ich konnte es nicht lassen und habe mich an ein weiteres Scarlatti-Stück gewagt, dass zwar - wenn mans kann - toll klingt :herz:, (gefühlt) aber mindestens drei Nummern zu groß für mich ist. Ob ich in der Stückeauswahl für mich selbst immer so ein glückliches Händchen habe bezweifle ich jedenfalls. Mein KL unterstützt dieses Wahnsinnsvorhaben auch noch. Hoffentlich weiß er, was er da tut:



Zum Glück bin ich dabei mit Vorspielsituationen und Ähnlichem ja weitgehend unbehelligt :lol:. Eines immerhin hat sich auch hier bereits bewährt: "... Jede Synapse meines Gehirns ist restlos überfordert, und ich habe keine Kapazitäten frei, um an die Welt da draußen zu denken" (Ch. Niemand, oder so ähnlich). :puh:

Tolles Stück. Viel Erfolg beim Einüben.
 
Also die Akkorde bei Schuberts noblem Walzer haben es (für mich) ganz schön in sich...
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Im ersten Moment dachte ich, mit allen vier Fingern und die Oktave - das krieg ich nie hin. Inzwischen machen meine Finger doch ganz ordentlich mit. Ich habe solange mit der Handhaltung experimentiert (weiter nach unten), bis es funktionierte und auch der jeweils "arbeitslose" Finger sich ordentlich benimmt und nicht mitspielt. Ich hoffe, ich übe es auch richtig und gewöhne mir jetzt keine falschen Sachen an...
Irgendwie nicht das optimale Ferienstück, fürchte ich: wir haben zwar viel besprochen, aber eben doch nicht alles, wie ich jetzt merke...
Noch bissl Ausbaubedarf gäbe es vor allem beim kleinen Finger, der ja die Melodie spielen soll, aber bei Takt 4 und 5 ja nur noch grad so am Tastenrand hängt... ich habe die Arbeitsanweisung, die Akkorde alle mit "wie mit Tigerkrallen" zu spielen, aber der fünfte ist irgendwie zu kurz zum krallen...
Hat jemand noch Tipps parat?
 
Ja, krallen wäre Unsinn. Übe die Akkorde entspannt und ohne Pedal, höre genau zu, ob du alle Töne gleichmäßig anschlägst. Kein Gepfusche. Wenn ich mit dem 5. Finger die Melodiestimme spiele, habe ich das Gefühl, ich kippe die Hand leicht nach außen, gebe so automatisch das Gewicht auf den Außenfinger. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich mache oder nur in meiner Vorstellung. Klappt jedenfalls.
 
Krallen macht die Hand klein!! Im Gegenteil: 5. Finger lang machen!
Jein. Krallen heißt ja noch nicht Faust. Ich denke, die KL wollte ausdrücken, dass da Spannung in den Fingern sein muss und dass sie eben nicht ganz gestreckt sein sollen.
Das kommt natürlich auf die Größe der Hände von @Viva la musica an. Wenn sie so klein sind, dass die Oktave mit Ach und Krach erwischt wird, wird es schwierig. Wenn man die None greifen kann, kann man gut das machen, was ich glaube, dass die KL mit "Krallen" meint. Meine KL sagt, die Oktaven kann man so üben, dass man die Noten anschlägt und dann so tut als würde man die inneren Nebentasten (also bei C-Oktave das D und das H) aus dem Klavier herausziehen wollen. Leicht zu zeigen, schwer zu beschreiben...
Wenn die Oktav zu groß ist, kann man das ja auch mit der Septime üben - als generelle Übung, für das konkrete Stück ist das kurzfristig nicht hilfreich.
 
Vor 3 Wochen ist das neue Schuljahr gestartet und wir befassen uns im Unterricht gerade mit Autumn Leaves in B Dur unter Zuhilfenahme eines Leadsheets.

Neben der neuen Tonart und der "noch" sehr einfach gehaltenen Melodie durfte ich mich die letzen 2 Wochen mit Septakkorden beschäftigen: welche Septakkorde kommen in einer Tonart vor (Dur mit großer und kleiner Septime, Moll, Vermindert); wie sehen die Umkehrungen aus; wie verändert sich der Klang im Zusammenspiel mit der Melodie, wenn ich die Grundstellung oder eine der Umkehrungen benutze, und wie kann ich bei der Progression des Stückes die Akkorde geschmeidig nacheinander spielen.

Mein KL war ziemlich überrascht, als ich gestern meinte, dass mir die Umkehrungen der Septakkorde irgendwie besser liegen, als die der Dreiklänge.
Ich wäre die erste, die dass sagt, die meisten stöhnten, oh so viele Tasten.

Geht es vielleicht noch jemandem so wie mir und findet die Vierklänge einfacher? Ich empfinde es so, dass ich mehr Bezugspunkte habe, und dadurch die Lage der Töne zueinander schneller erfassen kann. Aber vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich inzwischen mehr Erfahrung habe. :-D

Nachdem die Progression inzwischen relativ geschmeidig von der Hand geht, fangen wir jetzt langsam an, das Stück zum Swingen zu bringen; die Melodie improvisierend auszuschmücken und dann soll als nächstes auch noch in die Begleitung mehr Bewegung kommen.

Zu Beginn meines Klavierlernens fand ich Leadsheets total grauslich. Wenn mein KL mal mit einem um die Ecke kam, konnte ich damit irgendwie gar nichts anfangen. Dieser Widerwille wurde auch durchaus von meinem KL bemerkt und somit hatte er mich damit weitestgehend verschont. Nur ab und an streute er, meistens kurz vor den Ferien, mal eines ein, in die ich aber nie viel Zeit investiert habe.

Jetzt aber hatte ich ihn doch tatsächlich selber zum Ende der Ferien darum gebeten, und hatte auch speziell nach Autumn Leaves gefragt, worüber sich mein KL wirklich gefreut hat. Es macht mir inzwischen wirklich Spaß, mich damit zu beschäftigen. Ich habe Lust am Experimentieren, mit der Melodie zu spielen, kleine Läufe, Vorschläge o.ä. "frei Schnauze" einzufügen und mir kommen langsam immer mehr Ideen, was ich noch ausprobieren kann. Gleichzeitig merke ich, dass ich mich nach und nach auch irgendwie freier auf der Klaviatur bewegen kann, was bei mir wiederum zu mehr Sicherheit und Gelassenheit führt.

Das ist gestern auch meinem KL aufgefallen und er meinte am Ende der Stunde zu mir:"Du wartst heute wunderbar gelassen, hast dich von keinem Verspieler stören lassen und auch beim Vorspielen warst Du völlig entspannt, richtig klasse. Ich freue mich wirklich schon sehr auf nächste Woche." :-)

Heute habe ich das alte Keyboard von meiner Tochter mit zur Arbeit genommen. Ich habe zwischendurch immer längere Bereitschaftszeiten in der ich die Zeit nutzen kann wie ich möchte und so bietet sich das Keyboard perfekt zum Üben an. Damit kann man zwar nicht am Klang und dem Anschlag üben, aber es reicht, um sich z.B. mit den Akkorden und den Umkehrungen in verschiedenen Tonarten zu beschäftigen oder eben auch Ideen auszuprobieren.

Da ich nach meinen langen Arbeitstagen zu Hause einfach zu schlapp zum Üben bin, mir aber das Klavierüben auch fehlt, ist das zwar kein adäquater Ersatz aber besser als nichts.

Was mich heute erfreut hat ist, dass ich den a-Moll Walzer von Chopin relativ problemlos, an die verkürzte Klaviatur des Keyboards anpassend spielen konnte. Dafür mussten z.B. Sprünge verkürzt und der Lauf im B Teil um eine Oktave verschoben werden. Ich scheine womöglich das Stück doch einigermaßen vernünftig gelernt zu haben.
Es klingt auf dem quakigen Keyboard allerdings eher schei....auderhaft.
 
Ich hätte da auch noch eine Frage zur Stückauswahl: Spielt von euch zufällig jemand Prokofiev OP. 65? Das sind Stücke für Kinder, bzw. die Interpretation des Komponisten, was Kinder so mögen..
Der Vorschlag kommt von meinem KL, ich finde sie klingen abstrakt, aber im positiven Sinne.
Das einzige, was mir ein wenig Sorge bereitet, wie sie sich wohl üben. Im Gegensatz zum Burgmüller OP 100 oder zu den Barocktänzen "fließen" diese Stücke so wenig. Funktionieren die auch, wenn sie nicht mit Profi Timing und Anschlag gespielt werden?
 

Warum sollten sie nicht? :001: Ich kannte die Stücke bisher nicht, aber sie hören sich sehr interessant an.



Ich finde, sie fließen schon, nur ist es eine völlig andere Art von Musik als die, die man normalerweise so gewöhnt ist. Ich würde die genauso üben wie die Stücke von Bach, die ich im Moment übe. Erst die eine Hand, dann die andere. Takt für Takt. Und sie mir viel anhören, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Welches der Stücke spielst Du denn? Die Nr. 1? Die gefällt mir sehr gut, und da finde ich noch, dass sich das recht vertraut anhört.
 
Da ich jetzt schon mal hier bin, stelle ich auch mal ein, was ich im Moment spiele:



Ich habe gerade Tatjana Nikolajewa als Interpretin entdeckt und finde, dass sie das so wunderbar spielt, dass ich da stundenlang zuhören könnte. Ich liebe Bach immer mehr und habe das Gefühl, es gibt nichts Besseres, um das Klavierspiel zu erlernen. Aber das sieht natürlich jeder anders. Ich muss sagen, ich bin im Moment sehr angefressen von Bach und möchte gar nichts anderes spielen, bis meine Technik sich gefestigt hat.
 
@Annaklena
Die spielt wirklich wunderschön! Von den 2,5 Jahren, die ich jetzt spiele, habe ich mich fast 1,5 ausschließlich im Bach Universum aufgehalten. 😀 Es hat ein wenig gedauert, aber inzwischen höre ich es auch gerne und werde Ganz sicher zurückkehren.
Ich hatte ewig die Burgmüller Etüden herumliegen und seit ein paar Monaten gibt es endlich Stücke daraus.
Hier im Forum hat jemand, ich glaube es war @hasenbein geschrieben, dass Anfängerstücke in 3 Wochen zu üben sein müssten. Da war ich oft noch mit der rechten Hand allein beschäftigt. 🙃☺️
Dafür habe ich festgestellt, dass zumindest das erste Drittel der Burgmüller Etüden sich fast von selbst erschließt und somit auch locker in eine Übe-Woche passt.

Die Prokofiev Kinderstücke klingen ziemlich cool (für mich spannender als der Burgmüller) Mein KL mag immer das ganze Opus und viele Stücke daraus, bis das "Gefühl" für den Komponisten und die entsprechende Gestaltung entsteht. Neben dem ersten finde ich Fairytale noch toll.
Ich werd es wohl versuchen. 😁
 
Die Prokofiev Kinderstücke klingen ziemlich cool (für mich spannender als der Burgmüller) Mein KL mag immer das ganze Opus und viele Stücke daraus, bis das "Gefühl" für den Komponisten und die entsprechende Gestaltung entsteht. Neben dem ersten finde ich Fairytale noch toll.
Ich werd es wohl versuchen. 😁
Ich habe mir diese Stücke gerade auch ganz fasziniert angehört (und angesehen).

Ich muss @Hekse und @Annaklena mal ganz dick "danke" sagen, denn ich habe jetzt schon eine Weile nichts mehr gefunden, bei dem ich sofort dachte "das will ich auch" (ich denke ihr kennt das Gefühl), und bei dem mir die Noten nicht beim ersten Anblick schon sagen "ja klar ... vergiss das mal schnell wieder".
Gerade für "Kinderstücke" klingt das sehr interessant ... gleich mal Noten ordern :011:
 
Hier im Forum hat jemand, ich glaube es war @hasenbein geschrieben, dass Anfängerstücke in 3 Wochen zu üben sein müssten. Da war ich oft noch mit der rechten Hand allein beschäftigt. 🙃☺️
Dafür habe ich festgestellt, dass zumindest das erste Drittel der Burgmüller Etüden sich fast von selbst erschließt und somit auch locker in eine Übe-Woche passt.

Die Frage des Zeitraums für ein Übungsstück beschäftigt mich immer wieder. Zunächst Hände getrennt, das ist klar, erst langsam, dann schneller, erst in Abschnitten, dann in größeren Abschnitten, irgendwann ganz.

Ich spiele gerade die Beethoven-Sonatinen, erst G-Dur, jetzt F-Dur. Und bei der F-Dur-Sonatine (1. Satz) ist die rechte Hand entschieden übungsintensiver als das bei der G-Dur-Sonatine der Fall war. Ich habe oft das Gefühl, dass ich die Hände zu früh zusammensetze.

Daher die Frage: Wie lange übt ihr so ein neues Stück auf ungefähr diesem Niveau getrennt? Und wie lange in Abschnitten? Das Abschnitte durcheinander würfeln, ehe ich alles am Stück spiele, hilft mir enorm, der ganze Spielablauf wird so sicherer.
 
Wie lange übt ihr so ein neues Stück auf ungefähr diesem Niveau getrennt?
Nie. Auch früher, als ich auf dem Niveau war, nicht. Ich übe zwar hin und wieder einzelne Stellen getrennt, aber niemals ganze Stücke oder größere Abschnitte. "Obligatorisches" Getrenntüben halte ich für eine ebensolche Zeitvergeudung wie die DKMM. Fantasielos ist es allemal.
 
Nie. Auch früher, als ich auf dem Niveau war, nicht. Ich übe zwar hin und wieder einzelne Stellen getrennt, aber niemals ganze Stücke oder größere Abschnitte. "Obligatorisches" Getrenntüben halte ich für eine ebensolche Zeitvergeudung wie die DKMM. Fantasielos ist es allemal.

Ähm, was ist DKMM?

Julia Goldstein empfiehlt bzgl. des Übens ausdrücklich getrennt, sogar überwiegend. Es ist interessant, wie unterschiedlich die Vorgehensweisen sind. Danke für deine Antwort!
 
Wie lange übt ihr so ein neues Stück auf ungefähr diesem Niveau getrennt? Und wie lange in Abschnitten? Das Abschnitte durcheinander würfeln, ehe ich alles am Stück spiele, hilft mir enorm, der ganze Spielablauf wird so sicherer.
Bei den Bachstücken hat mich mein KL "gezwungen".
Beim Burgmüller nicht. Aber mir fällt es leichter die Phrasierungen zu hören und zu ändern, wenn ich keine Konzentration auf die linke Hand legen muss. Ich habe mit beiden Händen begonnen, aber die Bögen mehrmals nur mit einer Hand gespielt, um die Phrasen besser gestalten zu können. Beim Burgmüller komme ich ca. auf 20% einhändig, bei den meisten Bachstücken eher so 80%.
Fantasielos finde ich einhändige Bogengestaltung nicht. Vielleicht eher ineffizient, da man danach ja noch zusammensetzen muss und die andere Hand nicht gleich mitlernt
 

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