Eine Überlegung meinerseits:
Wir haben bei uns an der Musikhochschule einen Klavierstudenten, der folgendermaßen aussieht:
- Schuhe: extrem kaputte, dreckige, löchrige, ausgelatschte Chucks
- Kleidung oft sehr kaputt, ausgeleiert, nicht wirklich sauber
- Klischeehaft kommt dazu, dass er sehr lange Dreadlocks hat, die aber nicht gut gepflegt aussehen (der Ansatz sieht aus wie Kraut und Rüben).
Besonders engagiert ist er auch nicht und scheint sich um wichtige Dinge (Prüfungsangelegenheiten, Antworten auf Fragen etc.) nicht immer ausreichend zu kümmern.
Ich versuche möglichst Abstand zu ihm zu halten, weil ich ihn leider durch und durch unsympatisch finde und den Eindruck habe, mir die Hände waschen zu müssen wenn wir uns (z.B. beim 4-Händig spielen in Prima Vista) berührt haben.
Da das schon eine ganze Weile so ist, frage ich mich - sollte nicht der Professor mit diesem Studenten darüber mal sprechen (falls nicht schon erfolglos getan - das weiß ich natürlich nicht) ?
Man kann natürlich gewisse Lebenshaltungen auch im Kleidungsstil ausdrücken, aber wenn man derart ungepflegt aussieht, fällt es doch negativ auf einen selbst zurück. Wie soll das auf der Bühne werden?
Ich könnte mir jetzt "alte Meister" als Professoren vorstellen, die dann Sätze sagen wie "komm nächstes Mal ordentlich angezogen, sonst unterrichte ich dich nicht."
Oder den Gutmenschen, der vorsichtig und behutsam mal ein Gespräch entwickelt.
Oder den Geht-mich-nichts-an, der einfach Klavierunterricht macht.
Studenten sind ja nun erwachsene Menschen, die gewisse Verhaltensregeln im Leben gelernt haben sollten. Andererseits zeigt sich immer wieder, dass einige davon offensichtlich noch nicht verstanden oder angewendet werden...