Wenn Du Dich durch die Gucci-Tasche provoziert fühlst, hat sie doch ihren Zweck erfüllt. Sie ist Ausdruck von schlechtem Geschmack, wie manch andere Kleidung auch.
Quatsch. Guccitasche = schlechter Geschmack? Klar gibt es die klischeehaften mit Logo überall, meist in Kombination mit übertriebener Schminke und einem Dasein als "Vorzeigefrauchen"... ;) Es gibt aber durchaus auch dezente, sehr stilvolle Guccitaschen. Beispiele:
http://www.gucci.com/de/styles/365460AZB0N2612#
http://www.gucci.com/de/styles/326514A2O0T9511#
Niemand, der es nicht weiß, erkennt, dass das Guccitaschen sind.
Zum Thema: Zu dem konkreten Fall kann man als Außenstehender wenig sagen. Was ich allersings sagen kann (allgemein): Das optische Erscheinungsbild/die Kleidung sollte sich meines Erachtens in einem gewissen, sehr breit gefassten Rahmen bewegen, der jedoch Extreme in beide Richtungen (!) nicht umfasst. Beispiele:
- In meiner Schulzeit gab es immer wieder einige Schüler, die (als Gymnasiasten, also keine Grundschüler mehr) in Jogginganzug kamen. Ohne, dass sie davor oder danach zum Sport mussten (das hätte ich noch in Ordnung gefunden). Ich trage auch sehr gern Sporthosen und Co., wenn ich zuhause bin oder eben nur schnell einkaufen gehe. Allerdings geht damit für mich auch ein gewisses "Feeling" einher: lässig, entspannt, Freizeit. Oftmals waren diese Schüler auch solche, die viele Fehlzeiten hatten und keine Lust auf Mitarbeit (viele Fehlzeiten hatte ich auch, daher verurteile ich das nicht - aber ich konnte doch eine Korrelation wahrnehmen zwischen Jogginghosenträgern und dieser Quote ;)). Ich wurde auch so erzogen, dass man im Jogginglook nicht in die Schule geht. Meine Eltern hätten das nicht geduldet oder es sehr kritisch kommentiert, denn es signalisiert schon, wie ernst man die ganze Veranstaltung nimmt. Und wenn ich ein Lehrer wäre: Dreads und Co kein Problem, aber wenigstens Jeans und ordentliche Schuhe würde ich erwarten. Sonst käme ich mir etwas verarscht vor.
- In meiner Unizeit: Vor der Humanmedizin habe ich mich kurz in der Zahnmedizin versucht und die LMU in München hat diesbezüglich einen hervorragenden Ruf. Also ging ich nach München und im 1. Semester standen wir fast nur im Labor, haben gegipst, gebohrt und gesägt etc pp.....ich war so untalentiert.
Jedenfalls lag es wohl auch an der Stadt, aber es gab doch tatsächlich eine Gruppe von Studentinnen (viele davon osteuropäisch; was keine Beleidigung sein soll, meine beste Freundin ist Halbrussin...fiel eben auf), die stets in durchsichtigen Strümpfen und 10cm - Highheels unter ihrem Kurzkittel im Labor erschienen. Manche davon haben den Kittel sogar in der Taille geknotet, damit er figurbetonter war. Dazu natürlich perfekt gestylt. Ein solcher Arbeitstag war ca. 6h lang! Abgesehen davon, dass das schrecklich unbequem und schmerzhaft gewesen sein musste, waren auch männliche Mitstudenten ein wenig...abgelenkt.
Und da hört es für mich auch auf: Die Kleidung sollte gepflegt sein, aber auch zweckmäßig! Ich habe mich innerlich immer ein wenig über diese "Damen" amüsiert. Übrigens hat die Hälfte von ihnen nach einigen Wochen geschmissen und die andere ist zu bequemerem Schuhwerk übergegangen.