Nora
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Wow - die Frau kannte ich gar nicht. Sie hat ja eine beeindruckende Biographie! Als Flüchtlingskind nach Deutschland gekommen. 13 Geschwister. Eltern Analphabeten. Vor diesem Hintergrund so eine Karriere zu machen ist eine Wahnsinnsleistung. Sie ist viel jünger und unerfahrener als der Rest der Pressesprecher dort. Aber ihre Reaktion auf den fragenden Journalisten kam mir trotzdem ungewöhnlich vor. Ich habe den Typen mal gegoogelt.
Über Tilo Jung und Sawsan Chebli gibt sogar einen entsprechenden Artikel im Netz:
"Tilo Jung hat turbulente Monate hinter sich. Zum Weltfrauentag am 8. März postete er bei Instagram eine Bilderserie, auf der ein Männerbein eine Frau in den Rücken tritt und zu Fall bringt. Die Bilder verbreiteten sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken und mit ihnen der Hass, der Jung entgegenschlug: Er sei ein Sexist, Gewaltverherrlicher, Idiot. Es ging so weit, dass seine Heimatredaktion der Krautreporter ihn vorübergehend beurlaubte. In einem Facebook-Post ging Jung öffentlich auf die Knie, schrieb von seinem „blinden Fleck“ und davon, jetzt beweisen zu wollen, dass er verstanden habe, dass die Bilder ein Fehler gewesen seien.
Das ist ein knappes halbes Jahr her – aber gelernt hat Jung offenbar nicht viel.
Dreimal pro Woche sitzt er in der Bundespressekonferenz, stellt naive Fragen und lädt die Videos dazu später ins Netz. Er führt dabei Verschiedenes vor. Etwa, wie doof die da vorne auf dem Podium sind. Doch auf eine scheint er es ganz besonders abgesehen zu haben: Sawsan Chebli.
Chebli ist seit anderthalb Jahren die stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts. Eine studierte Politikwissenschaftlerin, jünger als ihre KollegInnen. Das merkt man: Die Selbstsicherheit, mit der RegierungssprecherInnen sonst ihre Allgemeinplätze formulieren, hat sie noch nicht drauf. Sie stammelt, stottert und eiert. Wenn Jung sie anspricht, schickt er gern ein „Frau Chebli, Lernfrage“ vorweg – und es bleibt offen, wer in seinen Augen den Lernbedarf hat, er oder sie. Der Sound seiner Fragen ist stets: Das weißt du doch sowieso nicht."
Den vollständigen Artikel der TAZ gibt es hier:
http://www.taz.de/!5218596/