Skurrile Kleinanzeigen bei Ebay

Dieser 234-Bechstein kann ein hervorragendes Instrument sein oder ganz miserabel. Wir wissen es nicht. Gebleichter Boden und Polyester sind Geschmackssache.
Alles andere ist Kaffeesatzleserei und Wichtigtuerei.
 
Jedenfalls erkenne ich auf den Fotos keine schlechte Spielart und wüsste auch nicht, warum man sich Sorgen um sonstige Schwächen der akustischen Anlage machen sollte.
Macht aber nicht so den Eindruck. Du stellst Vermutungen an und fällst ein Urteil aus der Ferne ohne das Instrument zu kennen. Das hast du auch schon bei dem Steinway mit Elfenbeintastatur von Maiwald gemacht. Ich sehe da keine Lernkurve.
 
An der Beschreibung ("Neue Bechstein Mechanik"), gebleichtem Boden, frisch gespritzte Gußplatte, vernickelte Stimmnägel, Polyester für einen Flügel aus 1882 oder so. Siehst und liest Du etwas anderes?

Bin ja neugierig, ob nicht doch ein Experte das Teil als Juwel identifiziert; ich lerne ja gerne dazu.
Das Instrument hat nicht mehr alles vom Original. Aber muss das deshalb ein schlechtes Instrument geworden sein? In einem sanierten Altbau gibt es ja auch nicht mehr nur ein einziges Klo am Treppenaufgang.
 
Das CLP-121S (nicht 1215) hat noch eine Zulassung durch die Deutsche Bundespost :014: und ist ca. 1992 gebaut worden.

Manchmal erstaunt die Unbedarftheit.
 
Jedenfalls erkenne ich auf den Fotos keine schlechte Spielart und wüsste auch nicht, warum man sich Sorgen um sonstige Schwächen der akustischen Anlage machen sollte.
Letzteres habe ich nicht behauptet und dass die Spielart dahin ist, das weiß ich inzwischen aus Erfahrung, wenn man die Wippenkonstruktion 1:1 durch Hebeglieder mit Pilote und Sattel ersetzt, wie es üblicherweise dort gemacht wird, wo restaurierte Flügel genauso aussehen wie auf den Bildern.

Ich weiß nicht wieviele Bechsteins Du mit dieser Mechanikmodifikation gespielt hast; bei mir waren es in den letzten paar Jahren deutlich >10 - und kein einziger davon ließ sich gut spielen, konnte dynamisch kontrolliert werden und brachte das an Klangvolumen, was man von Instrumenten der jeweiligen Größenordnung erwarten darf.

Was den Steinway angeht - let's agree to disagree. So wie praktisch alle Teile der Mechanik rausgerupft, entsorgt und durch Neuteile ersetzt wurden, dürfte das auch die Philosophie bei der Klaviatur gewesen sein: Ersetzen geht schneller als sorgfältiges Aufarbeiten. Fünf fehlende Plättchen machen einen Belag noch nicht irreparabel.

Ich habe per Ferndiagnose sogar erkannt, dass es gar kein D ist, obwohl der Klavierbaumeister den Flügel die ganze Zeit als solchen bezeichnet.
 

... mit richtig fettem Riss im Reso 😵 manchmal bin ich mir bei solchen Anzeigen nicht sicher, ob ich da nen Riss vor mir hab. Hier ist es ja mehr als eindeutig.
Screenshot_20230215_092530_Kleinanzeigen.jpg
 
Hier ein Blüthner von 1862 mit der Seriennummer 558. Auch blau. Wie alt muss ein Blüthner sein für rote Filzfarbe?
Den Anhang 61966 betrachten
Als regelmäßiger Betrachter aller Deiner YouTube-Videos weiß ich, dass Du nicht an die These der damals roten Filze glaubst. Sind die Filze auf diesem Bild wirklich 160 Jahre alt?
Ohne die Wahrheit belegbar zu kennen, sehe ich immer wieder alte Blüthner vor 1890 mit rotem Filz, der auch glaubhaft alt aussieht. Und in mehreren Foren liest man die These der früher teilweiser roten Filze. Die Beweisführung wird sicher schwierig werden.
 
Als regelmäßiger Betrachter aller Deiner YouTube-Videos weiß ich, dass Du nicht an die These der damals roten Filze glaubst. Sind die Filze auf diesem Bild wirklich 160 Jahre alt?
Ohne die Wahrheit belegbar zu kennen, sehe ich immer wieder alte Blüthner vor 1890 mit rotem Filz, der auch glaubhaft alt aussieht. Und in mehreren Foren liest man die These der früher teilweiser roten Filze. Die Beweisführung wird sicher schwierig werden.
Der von mir mit Bild zitierte Blüthner Flügel No. 558 stammt aus dem Besitz einer Familie, die diesen seit der Anschaffung 1862 besitzt. Er hat immer an der gleichen Stelle gestanden. Dorthin ist er auch nach der Überholung zurückgekehrt. Der Flügel war absolut original und unberührt. Mit einer Anschaffungssignatur links auf dem Stimmstock. 1862. Ich kann nicht sagen, ob zwischendurch einmal rot verwendet wurde, vielleicht weil es blau aus irgendwelchen Gründen nicht gab? Ich habe jedoch in 40 Jahren Klavierbau nie einen originalen, rot befilzten Blüthner gesehen.
IMG_7223.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht nicht grade skurril, aber wusste gar nicht, dass Thomann mal Flügel rausgebracht hat. Weiss jemand, wer sie hergestellt hat?
 

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