Aus den Steinway-Mitteilungen, 1. Jahrgang Nummer 6., Oktober 1913:
"Schüler von Steinway & Sons.
Unser Vertreter für Österreich-Ungarn, Herr Bernhard Kohn, Wien, machte uns vor einiger Zeit auf einen Klaviermacher namens Dörsam aufmerksam, der früher (...) in einer unserer New-Yorker Fabriken als Arbeiter tätig gewesen ist und jetzt ein Klaviermagazin in Wien eröffnet hat. Dieser Herr hat ein Schild an seinem Magazin angebracht, auf dem zu lesen steht:
Erstklassige Fabrikate
von
W. Dörsam,
Schüler von Steinway & Sons.
Herr Dörsam kommt uns ungefähr so vor, wie ein italienischer Orgeldreher, der eines Tages vor der Wohnung Mascagnis einige Weisen aus der "Cavalleria" zum Vortrag brachte, ohne jedoch den verwöhnten Geschmack des Meisters befriedigen zu können. Mascagni wurde zuletzt durch die falschen Tempi des Orgeldrehers so aufgebracht, daß er auf die Straße lief, dem "Künstler" die Kurbel aus der Hand nahm und höchst eigenhändig die Orgel zu drehen begann, um ihm die richtigen Tempi zu zeigen. Der Orgeldreher verabschiedete sich kurz darauf unter großen Dankesbezeichnungen, lief spornstreichs nach Hause und brauchte an seiner Orgel ein Schild an mit der Inschrift
Schüler von Mascagni.
Unsere New Yorker Fabrik berichtet übrigens über Herrn D., daß er dort vom 10. Mai 1905 bis zum 8. September 1905 als Zusammensetzer beschäftigt war und wegen schlechter Arbeit entlassen wurde.
T.E. "