W
Weideblitz
- Dabei seit
- 12. Okt. 2022
- Beiträge
- 39
- Reaktionen
- 88
Warum denn weinen: im Gegenteil - beim dem 1893er D kann man doch echt noch jubeln: der Reso ist doch noch Original !
Mal im Ernst: eine solche ‚Generalreparatur‘ ist vergleichbar, als wenn ich aus einem 300 SL Flügeltürer den Reihensechser rausreisse und gehen einen modernen 1,5l Turbobenziner ersetze mit gleicher Leistung und Drehmoment, aber nur weil letzterer mehr als 2l weniger verbraucht. Aber kein Besitzer eines 300 SL würde auf diese schwachsinnige Idee kommen, Besitzer von Steinways aus dem 19. Jahrh. aber leider schon.
Ich verstehe die wirtschaftlichen Beweggründe: es gibt schlicht einen Markt für diese ‚Generalreparaturen‘, weil sie es ermöglichen fühlbar günstiger an einen Steinway zu kommen als im Vergleich einen überholten aus den 50er oder 60er Jahren. Und häufig spielt alleine der Name Steinway schon die Hauptrolle - dass das im Kern mit dem alten Instrument dann nichts mehr zu run hat, ist dann nebensächlich. Aber in der heutigen Zeit, wo man ob der extrem niedrigen Zahl auf Neuverkäufen kaum noch Geschäftsmodell mehr aufbauen kann, kann ich es aus Händlersicht gar nicht verdenken, das man eine solche Einnahmequelle auch anzapft, vielleicht sogar anzapfen muss.
Zudem erhöht man damit den Marktwert des Instruments, auch wenn er sich im Vergleich zum Originalzustand nur noch wie Grütze spielt. Beim 300 SL würde das neue 1,5er-Motörchen sich nicht nur schlimm anfühlen, sondern schlicht den Großteil des Wertes des Fahrzeugs vernichten.
Trotzdem hinkt der Vergleich nicht: denn abseits von finanziellen/wirtschaftlichen Aspekten vernichtet man damit nicht nur die ursprüngliche Spielart, sondern man hat die schöne ursprüngliche Klangfarbe unwiederbringlich zerstört. Aus meiner Sicht ist das ein erheblicher substanzieller Verlust aufgrund der zunehmenden Seltenheit dieser alten Klangfarbe, die in dem heutigen Einheitsbrei der aktuellen Steinway-Klangfarbe, die viele Klavierhersteller versuchen nachzuahmen, so langsam untergeht. Klar, das ist letztendlich eine reine Geschmacksfrage, aber wenn ich einen Steinwayklang nach aktuellen Maßstäben haben möchte, kaufe ich kein altes Instrument, dem man sein Herz und seine Seele herausgerissen hat. Neben dem Spielgefühl mag ich den alten Klang - ein über 100 Jahre alter Steinway klingt halt (für mich) wohltuend anders als ein neuerer.
Davon abgesehen glaube ich bei diesem Beispiel nicht, dass der Ursprungszustand dieses D der Grund dafür ist, u.a. die alten Hämmer und Mechanik auf den Müll zu werfen. Im Kern ist es der Mindset verbunden mit den wirtschaftlichen Interessen, denn der äußerst sich in diesem einen Satz der Beschreibung zum 1893er D sehr klar: „Wir haben uns bemüht, den Klang und die Spielart so nah wie möglich an den neuen Steinway-Instrumenten zu orientieren, sodass dieses Flügelinstrument auch anspruchsvollen Pianisten und Steinway-Fans höchste Freude bereiten wird.“
Wenn auf solche Aspekte kein Wert gelegt wird, alles gut, ich respektiere jedem das Seine. Für mich aber reicht dieser eine Satz schon zum heulen, so dass ich ein solches Instrument gar nicht mehr anspielen brauche. Ein Flügel mit einem Irgendwas-Kern und mit einem Holzkasten aus 1893 mit Kunststoffüberzug ist für mich das falsche Instrument. Wenn schon C64, dann bitte der alte Brotkasten mit den dicken Tasten, angeschlossen an einem Röhrenfernseher und mit 1541 oder Datasette und der originale Competition Pro zum Rütteln bei Summer Games. Aber nicht eine Emulation auf einem Handy oder als Mininachbau mit USB-Stick am TFT-Monitor. Oder der 300 SL nur mit dem 3.0l Reihensechser. Wenn schon alt, dann richtig.
Mal im Ernst: eine solche ‚Generalreparatur‘ ist vergleichbar, als wenn ich aus einem 300 SL Flügeltürer den Reihensechser rausreisse und gehen einen modernen 1,5l Turbobenziner ersetze mit gleicher Leistung und Drehmoment, aber nur weil letzterer mehr als 2l weniger verbraucht. Aber kein Besitzer eines 300 SL würde auf diese schwachsinnige Idee kommen, Besitzer von Steinways aus dem 19. Jahrh. aber leider schon.
Ich verstehe die wirtschaftlichen Beweggründe: es gibt schlicht einen Markt für diese ‚Generalreparaturen‘, weil sie es ermöglichen fühlbar günstiger an einen Steinway zu kommen als im Vergleich einen überholten aus den 50er oder 60er Jahren. Und häufig spielt alleine der Name Steinway schon die Hauptrolle - dass das im Kern mit dem alten Instrument dann nichts mehr zu run hat, ist dann nebensächlich. Aber in der heutigen Zeit, wo man ob der extrem niedrigen Zahl auf Neuverkäufen kaum noch Geschäftsmodell mehr aufbauen kann, kann ich es aus Händlersicht gar nicht verdenken, das man eine solche Einnahmequelle auch anzapft, vielleicht sogar anzapfen muss.
Zudem erhöht man damit den Marktwert des Instruments, auch wenn er sich im Vergleich zum Originalzustand nur noch wie Grütze spielt. Beim 300 SL würde das neue 1,5er-Motörchen sich nicht nur schlimm anfühlen, sondern schlicht den Großteil des Wertes des Fahrzeugs vernichten.
Trotzdem hinkt der Vergleich nicht: denn abseits von finanziellen/wirtschaftlichen Aspekten vernichtet man damit nicht nur die ursprüngliche Spielart, sondern man hat die schöne ursprüngliche Klangfarbe unwiederbringlich zerstört. Aus meiner Sicht ist das ein erheblicher substanzieller Verlust aufgrund der zunehmenden Seltenheit dieser alten Klangfarbe, die in dem heutigen Einheitsbrei der aktuellen Steinway-Klangfarbe, die viele Klavierhersteller versuchen nachzuahmen, so langsam untergeht. Klar, das ist letztendlich eine reine Geschmacksfrage, aber wenn ich einen Steinwayklang nach aktuellen Maßstäben haben möchte, kaufe ich kein altes Instrument, dem man sein Herz und seine Seele herausgerissen hat. Neben dem Spielgefühl mag ich den alten Klang - ein über 100 Jahre alter Steinway klingt halt (für mich) wohltuend anders als ein neuerer.
Davon abgesehen glaube ich bei diesem Beispiel nicht, dass der Ursprungszustand dieses D der Grund dafür ist, u.a. die alten Hämmer und Mechanik auf den Müll zu werfen. Im Kern ist es der Mindset verbunden mit den wirtschaftlichen Interessen, denn der äußerst sich in diesem einen Satz der Beschreibung zum 1893er D sehr klar: „Wir haben uns bemüht, den Klang und die Spielart so nah wie möglich an den neuen Steinway-Instrumenten zu orientieren, sodass dieses Flügelinstrument auch anspruchsvollen Pianisten und Steinway-Fans höchste Freude bereiten wird.“
Wenn auf solche Aspekte kein Wert gelegt wird, alles gut, ich respektiere jedem das Seine. Für mich aber reicht dieser eine Satz schon zum heulen, so dass ich ein solches Instrument gar nicht mehr anspielen brauche. Ein Flügel mit einem Irgendwas-Kern und mit einem Holzkasten aus 1893 mit Kunststoffüberzug ist für mich das falsche Instrument. Wenn schon C64, dann bitte der alte Brotkasten mit den dicken Tasten, angeschlossen an einem Röhrenfernseher und mit 1541 oder Datasette und der originale Competition Pro zum Rütteln bei Summer Games. Aber nicht eine Emulation auf einem Handy oder als Mininachbau mit USB-Stick am TFT-Monitor. Oder der 300 SL nur mit dem 3.0l Reihensechser. Wenn schon alt, dann richtig.
Zuletzt bearbeitet: