@Axel
…vielleicht hängt es bei mir noch mit mangelnder Technik zusammen. Aber ich habe schon das Gefühl, im Vergleich zum Cembalo, dass ich auf der Orgel „instabiler“ sitze, oder, anders formuliert, den Schwerpunkt anders ausgleichen muss.
Beim Cembalo habe ich das Gefühl, mit dem Boden verwurzelt zu sein und daraus meine ganze „Energie“ zu ziehen, bis zur letzten Fingerspitze, sozusagen. Bei der Orgel suche ich „dieses Fundament“ eher im Becken und „tanze“ mit dem restlichen Körper, sprich: halte mich mit Füßen und Händen so beweglich wie möglich, gleiche den Schwerpunkt immer wieder aus, (ist bei jedem Stück anders, grade, wie es gesetzt ist), um nicht zu „verkrampfen“ und auch zu gewährleisten, dass ich zwischen „scharfem“ und „weichem“ Anschlag differenzieren kann…
Aber es gibt durchaus Momente, wo mir das schwerfällt und ich dann diese „Stütze“ entweder mit den Händen oder Füßen ausgleichen muss… ist mir neulich beim Stück „Te lucis ante terminum“ von Praetorius passiert. Und es stimmt: man verkrampft und der Ton/Anschlag leiden dann darunter.
Die Doku mit Olivier Latry hab ich mir angeschaut, sehr interessant. Er spielt im Herbst bei uns in Bozen und weiht die neue Orgel ein. Darauf freue ich mich schon sehr!
Nicht nur auf das Spiel, sondern auch auf Ökonomie und Anschlag bezogen, finde ich diese Interpretation sehr gelungen. Da sind teils wunderbare und sehr schön ausgeführte Abschnitte mit dabei.
View: https://www.youtube.com/watch?v=Ng4CEEGOxjQ
Nachtrag: und es kommt auch ein wenig auf die Orgel an, die man grade bespielt. Ich bin ein eher kleines Persönchen und wenn ich auf einer dreimanualigen Orgel das oberste Manual bespiele, gelten auch wieder ganz andere "Körperregeln"... da muss ich dann aufpassen, nicht "in die Orgel reinzufallen"... oder wenn Werke miteinander gekoppelt werden und es so schwergängig wird, das ich zB. Triller oder das weiche Abfedern fast gar nicht mehr locker hinbekomme... was ein spannendes, aber wieder anderes Thema ist, sorry für´s Abschweifen ;)