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Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass „Sexualität“ in der Definition des Sprachwissenschaftlers Uwe Pörksen ein „Plastikwort“ ist: aus der Wissenschaftssprache in die Alltagssprache eingewandert, dort seiner präzisen Bedeutung verlustig gegangen, nun ein diffuses, kaum zu umgrenzendes Feld von Phänomenen benennend, die auf diese Weise über einen Kamm geschert werden. Es wird zudem die Illusion erzeugt, es gäbe die Experten für „Sexualität“, die alles besser wüssten: die Sexualwissenschaftler und -therapeuten.
OK, also dann nicht das Wort 'Sexualität', weil Uwe P. es sagt. Was dann? Liebesspielrahmenbedingungen? Fickregeln?
Ich denke, wir dürfen hier das Wort 'Sexualität' benutzten, so wie die Leute im Allgemeinen 'Sexualität' verstehen. Uwe P. muss ja nicht mitlesen und wir sind - Achtung, Annahme! - fast alle keine Sprachwissenschaftler.
Der Gedanke, dass die Werbung uns suggeriert, wir könnten durch den Kauf der beworbenen Produkte "mehr Sex" haben, ist schon ein wenig absurd.
Natürlich nicht für alle Dinge, die beworben werden.
"...
Neben Angst und Schuld ist Sex der dritte wesentliche Urinstinkt, an den die Werbung ständig appelliert. Der durchschnittliche Mann denkt pro Tag 32-mal an Sex, das sind geschmeidige 224-mal pro Woche. Was für eine Angriffsfläche für Marketingmaschinen! Dabei mögen Frauen eher romantische als sexlastige Werbung, Männer reagieren auf direkte Anspielungen, sprich junge Damen in Bikinis.
Aktuelle Forschungen legen laut Lindstrom allerdings Zweifel nahe, dass Sexwerbung automatisch funktioniert. Profane Dinge tun es jedenfalls nicht. Männer konnten sich in Studien keineswegs besser an die Produkte erinnern, die mit leicht bekleideten Damen beworben wurden.
Sexwerbung funktioniert an einer anderen Stelle: Wir fühlen uns sexuell anziehend, wenn wir solche Bilder sehen. Werbung setzt uns Hoffnungen und Träume in den Kopf. Oder anders formuliert: Kaufen macht sexy.
So ist die Wirkung oft weitreichender, als man(n) glauben möchte. Ein bekanntes Beispiel sind die halbnackten, bestens gebauten Männermodels des Modelabels Abercrombie & Fitch. Offenkundig sollen sie ihre Wirkung auf pubertierende Girlies entfachen. Doch nicht nur das gelingt, sondern die Models sprechen auch Männer an – und zwar keineswegs nur homosexuelle.
..."
http://www.handelsblatt.com/unterne...-wann-sex-werbung-funktioniert/6317938-3.html
(Hervorhebung von mir.)
Also, ein wenig absurd für Dich, aber nicht für mich. Naja, ich habe auch seit 8 Jahren keine TV-Reklame mehr gesehen, weil ich kein TV mehr schaue. Vielleicht hat es sich geändert und nur noch nüchterne Fakten kommen auf den Tisch.
Da weiß man, was man hat. Guten Abend.
Häretiker