Sex sells - legitim bei Pianistinnen?

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Und andersherum: Dann müsste man auch all die Pianist/inn/en vom Podium verbannen (oder wahlweise zum Schönheitschirurgen, zum Orthopäden, zum Bewegungstherapeuten, dem Herrenausstatter oder in den Schönheitssalon schicken), die durch ihr Aussehen oder ihre Art den einen oder anderen abstoßen/ablenken/ärgern/beleidigen könnten. Aber da zählt dann plötzlich die Kunst, und das Aussehen oder die Körpersprache sind zweitrangig.
Auch wenn es nicht zum Thema gehört - kennt Ihr den schon?:
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) war letzte Woche beim Schönheitschirurgen. Acht Stunden - für den Kostenvoranschlag...!!!:p:p:p:p
 
Aber vielleicht ist ja Kathia solch ein wilder Feger?

Ich bin absolut sicher, dass sie es ist und zwar in einer ganz speziellen Weise, welche Männer in den Bann zieht und mehr. Das meinte ich ja mit:

Diese Frau hat etwas (ich bin sehr sicher zu wissen was es ist) und genau das scheint einige Männer zu verunsichern.

...zu verunsichern, ihre Wahrnehmung zu beeinträchtigen und ihre Fantasie anzuregen.

Wie Marlene sagte:
Wenn sich visuelle und auditive Wahrnehmung vereinen kann der Gesamteindruck doch nur ein besserer sein.

Der Sehsinn des Menschen ist sehr dominant und bei einem Konzert, bei dem es vorrangig um das Hören geht (so hoffe ich doch), sollte sich die Optik diesem Ziel anpassen.

Dann würde ich ja auch vom Pedalspiel abgelenkt das ich gerne beobachte. Oder vom Flügel selber, denn ich sehe auch ihn gerne an. Für mich gehören InterpretIn, die Bewegungen des Pianisten bzw. der Pianistin (die Grimassen eher nicht), der Klang und der Flügel zum Gesamteindruck. Natürlich stehen Interpretation und Fähigkeiten des Pianisten/der Pianistin im Vordergrund. Wenn ich mich völlig auf die Musik einlassen will dann schließe ich die Augen.

Ich gehe aber nicht in ein Konzert um mir etwas oder jemanden anzuschauen, sondern wegen des Klangerlebnisses.
 
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Auch wenn es nicht zum Thema gehört - kennt Ihr den schon?:
Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) war letzte Woche beim Schönheitschirurgen. Acht Stunden - für den Kostenvoranschlag...!!!:p:p

:D :D Tjahaaa...

Renate Künast war auch dort. Die ist aber nach 1 Minute wieder rausgekommen.

Man beschied ihr, daß die Technik der Gesichtstransplantation noch nicht weit genug sei, sorry.
 
Wow, ihr seid echt fies.

Jedenfalls schrieb jemand schon 1977 folgende aktuelle Sätze, die in diesem Faden passend erscheinen (nachdem er über verschiedene Totalitarismen - Totalitarismus der Kunst, der Politik usw. - gesprochen hat):
"Alle diese Formen haben nur eine vorübergehende Kraft. Von sehr viel längerer Dauer und gründlicherer Zerstörungsmacht ist der Totalitarismus der Wirtschaft. Er bewirkt, daß alles mit wirtschaftlichen Kategorien beurteilt und gemessen und zuletzt auf „Effektivität“ gebracht wird. Was ist in einer Sache „drin“? Wie kann man sie „verkaufen“? Wie „kommt sie an“? Was „wirft sie ab“? Das sind die Hauptprobleme, und daran liegt es auch, daß die obersten Spitzenkräfte eines jeden Bereiches den Charakter von „Managern“ annehmen und ihre Hauptsorge Investition, Durchsatz, Umsatz und Effektivität ist. Die „Wohlstandsgesellschaft“, die das beherrschende Kriterium der Gegenwart ist, ist nichts anderes als der Totalitarismus der Ökonomie, die Unterwerfung aller anderen Maßstäbe unter die Denkform des wirtschaftenden Menschen. Die verwirtschaftlichte Kunst unterstellt sich dem Sensationsbedürfnis und erhebt die Neuartigkeit und Ungewöhnlichkeit, d. h. den „Erfolg“ mit Sensation und Schock, zum höchsten ästhetischen Wert."

Darum geht es eigentlich - und nicht um die Schönheitschirurgie und die Frage, ob dieses oder jenes Kleid nun angemessen ist oder nicht.
 
Für mich gehören InterpretIn, die Bewegungen des Pianisten bzw. der Pianistin (die Grimassen eher nicht), der Klang und der Flügel zum Gesamteindruck.

Liebe Marlene,

absolute Zustimmung - mein Zitat von dir war zustimmend gemeint. Und genau deswegen passt aus meiner Sicht Optik und Interpretation manchmal eben nicht zusammen. Dabei sind keineswegs irgendwelche verqueren Schönheitsideale gemeint. Es geht um Ausdruck, Ausstrahlung und Persönlichkeit. Die Kleidung sollte dazu passen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Die verwirtschaftlichte Kunst unterstellt sich dem Sensationsbedürfnis und erhebt die Neuartigkeit und Ungewöhnlichkeit, d. h. den „Erfolg“ mit Sensation und Schock, zum höchsten ästhetischen Wert."

Darum geht es eigentlich - und nicht um die Schönheitschirurgie und die Frage, ob dieses oder jenes Kleid nun angemessen ist oder nicht.

Letztlich gilt das doch mittlerweile überall, oder? Im Fernsehen, Theater, Musik genau wie bei Kleidung, im Journalismus, der Architektur und dem Spielzeug für Kinder:

Möglichst anders, möglichst auffallend, möglichst aufmerksamkeitsheischend, und dabei auch noch möglichst billig. Es geht nicht mehr sehr häufig um Qualität, um Fairness, um Ästhetik. Und wer macht das mit? Ein Großteil der Bevölkerung:

h&m statt Modehaus
Aldi statt Bäcker oder Metzger
Bild statt FAZ
Amélie statt Bartok ;)

Irgendwer muss das doch alles tun, präferieren, kaufen ... Und das damit auch fördern. Da kann sich sicher jeder von uns bei irgendetwas an die eigene Nase fassen ...

lavendel
 
In die vorgenannte Auflistung würde meiner Ansicht nach noch passen (auch in Bezug auf das bereits genannte):

Arte statt RTL2
 
Du hast mich schon wieder erwischt, Rubato: RTL2 statt Arte.

Also... von den Klaviertasten lasse ich schon die Finger, weil ich da derzeit nichts gescheites Zuwege bringe, ich sollte die Computertastatur besser auch links liegen lassen, damit ich nicht so einen Unsinn schreibe. ;)
 
Hallo allerseits,

es gibt Leute, die können gut Klavier spielen, sehen aber nicht toll aus. Dann gibt es Leute, die können nicht so gut Klavier spielen, sehen aber toll aus.
Und dann gibt es noch die Kategorie, die weder das eine, noch das andere sind. Was machen wir mit denen?
Geht denn wirklich beides???

Und der Vergleich H&M v.s. Boutique hinkt meiner Meinung nach...
Egal.
 
Hallo allerseits,

es gibt Leute, die können gut Klavier spielen, sehen aber nicht toll aus. Dann gibt es Leute, die können nicht so gut Klavier spielen, sehen aber toll aus.
Und dann gibt es noch die Kategorie, die weder das eine, noch das andere sind. Was machen wir mit denen?
Geht denn wirklich beides???
Egal.

Natürlich geht das beides!

http://userserve-ak.last.fm/serve/_/3123697/Vladimir+Horowitz.jpg
 

h&m statt Modehaus
Aldi statt Bäcker oder Metzger
Bild statt FAZ
Amélie statt Bartok
H&M, Die Bild und Amélie-Lieder haben alle ihre Existenz-Berechtigung. Unrecht ist es, sie zum Meisterwerk der jeweiligen Kunst zu erheben, nur weil sie die Erwartungen der Mehrheit erfüllen.

jetzt frage ich mal ganz provokant: Warum machen die Herren die Augen nicht zu, wenn sie ein Minikleid derart aus der Fassung bringt, dass sie der Musik nicht mehr folgen können?
Khatias und Lolas Klavierspiel hört sich mit geschlossenen Augen nicht anders an als mit offenen. Wenn man die Augen dann aufmacht, wird es klar, warum. Man spielt eben wie man ist.

Die Tatsache ist: Da ist eine ordentliche aber zweitklassige Pianistin, die ihre Beliebtheit ausschließlich ihrem halbnackten Auftreten, ihren einstudierten orgiastischen Bewegungen oder ihrer fülligen Ober- und Unterweite zu verdanken hat. Hätte sie diese nämlich nicht, bliebe sie völlig unbekannt.
Hier müsste eigentlich die Presse kommen und die Dinge beim Namen nennen. Doch das tut sie nicht. Warum? Ein solcher Artikel würde das begeisterte Publikum als inkompetent bloßstellen; die Zeitung verliert an Leserschaft. Und überhaupt „müssten wir doch alle froh sein, wenn überhaupt noch Leute in klassische Konzerte gehen“…

Das Problem ist – die Masse entscheidet, was gut und was schlecht ist, was Erfolg haben darf und was nicht. Niemand darf ihr widersprechen. Aber wann bitte schön hat die Masse wahre Kunst gefördert?
 
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Hier noch ein Anschauungsbeispiel schlechten Geschmacks am Rande des Kitsches:
Chopin - Valentina Igoshina - Fantasie Impromptu - YouTube
Das Kleid, die Frisur, die nackte Schulter, der Gesichtsausdruck, die Art, wie es gefilmt ist - alles auf die sogenannten "niederen" Triebe zugeschnitten.

Ich habe mir die erste Minute angeschaut und muss sagen, dieses Video sollte bei Youtube unbedingt für Nutzer unter 18 Jahren gesperrt werden! Und ich fürchte: durch dieses Erlebnis traumatisiert werde ich wohl nie wieder Chopin hören können :-(
 
Hier noch ein Anschauungsbeispiel schlechten Geschmacks am Rande des Kitsches:
Chopin - Valentina Igoshina - Fantasie Impromptu - YouTube
Das Kleid, die Frisur, die nackte Schulter, der Gesichtsausdruck, die Art, wie es gefilmt ist - alles auf die sogenannten "niederen" Triebe zugeschnitten.

4,3 Millionen Mal angehört innerhalb von fünf Jahren, das muss man wirklich schaffen! Die Kommentare sind auch klasse (unbedingt durchlesen!), 99% von ihnen betonen ihre pianistischen Fähigkeiten.
 
in diesem Faden fällt mir häufig auf , dass die Übeltäter die Manager sind, dies ist mit ganz wenigen Ausnahmen nicht wahr. Der Druck kommt vorwiegend von den Veranstaltern welche versuchen Kasse zu machen und dies vorwiegend mit Künstlern die auch hier genannt wurden.
Pianisten sind für die meisten Manager, dass Undankbarste was es gibt. Sänger vor allem Sängerinnen sind gefragt die sollten womöglich top und sexy aussehen dazu natürlich eine gute Stimme .
Das Manager Einfluss auf die Garderobe bei den Pianistinnen haben stimmt auch nicht. Viele vorallem junge Pianistinnen schauen sich die Mode ihrer Konkurentinnen an und wollen natürlich noch besser und erotischer aussehen. Dies hat vorallem der Ursprung aus Asien, die Pianistinnen dort wollen bewusst mit erotischen Kleider auftreten und es zeigt, dass es Wirkung hat zur Freude der Veranstalter. Sicher kommt noch dazu , dass einige um vorwärts zu kommen irrtümlicher Weise im falschem Bett landen, dies gilt nicht nur bei Pianistinnen.
Das dies sicher auch auf eine grosse Oberfächlichkeit hinweist, ist nicht von der Hand zu weisen. Kennt man einige der genannten Pianistinnen oder auch Pianisten, dann weiss man, dass diese Aussage zutrifft. Der Künstler sollte der Kunst dienen und nicht sich selbst.Schon alleine die interessante Diskussion hier beweisst, dass die Klammoten ablenken. Für manchen Musikliebhaber wirkt dies eben sehr auch berechtigt störend.
Gerade mache ich eine hochinteressante Erfahrung. Der 84 jährige Jörg Demus gab am 1.Januar in diesem Jahr im Schumannhaus in Zwickau ein Klavierkonzert mit mit Werken von Schumann . Dieses Konzert war grandios, die Fachleute waren platt was der Alte da bot. Ein Kritiker schrieb: "denn was der heute 84 jährige Künstler bietet geht weit über das Gewohnte hinaus.....all das beherscht Demus in einer Weise, die ihn zum vielleicht besten Schumann spieler auf dem Klavier macht."
Diese Kritik hat in Deutschland bei den Kennern eingeschlagen, vorallem bei den feinen Konzertveranstalter. Bei den etlichen Gesprächen die ich führte, wurde mir klar man hat die Nase voll von der ganzen Oberfächlichkeit . Gerade Demus zeigte ohne Elvislocke was Tiefe ist und auf die kommt es an. Ich hoffe nicht, dass da wieder einer auf die Idee kommt ich mache hier Werbung. Aber diese Erfahrung zeigt an , dass ein langsames Umdenken stattfindet.

Cordialement
Destenay
 
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Hier noch ein Anschauungsbeispiel schlechten Geschmacks am Rande des Kitsches:
Chopin - Valentina Igoshina - Fantasie Impromptu - YouTube
Das Kleid, die Frisur, die nackte Schulter, der Gesichtsausdruck, die Art, wie es gefilmt ist - alles auf die sogenannten "niederen" Triebe zugeschnitten.

So ein völliger Quatsch!

Die ist völlig normal gekleidet, so wie man sich halt als Klassikpianistin so anzieht. Auch das Dekollete ist nicht übermäßig tief.

Und auf mich wirkt das Video kein bißchen so, als solle es extra erotisch sein. Halt eine recht gutaussehende junge Dame, die einen auf 19.-Jahrhundert-Style macht und ok Klavier spielt.

Bist Du bei den Zeugen Jehovas, oder was? :D

LG,
Hasenbein
 
Warum regt sich von der Herren - und wohlgemerkt stören sich hier augenscheinlich fast nur Männer an den hübsch gekleideten Pianistinnen - keiner über das Gehampel eines Lang Lang mit Gelfrisur und unmöglichen Schuhen auf? Das dient genauso dem Kommerz wie ein rückenfreies Kleid - und zieht genauso viele Leute an.

Im Übrigens stört mich sowas viel mehr beim Hinsehen und der Konzentration als eine gut aussehende Frau in einem schicken Kleid.

Manchmal beschleicht mich hier das Gefühl, dass die Männer ein ganz anderes Problem mit attraktiven Frauen am Klavier haben, als dass diese der hohen Kunst schaden könnten ....

lavendel
 
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