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Eine tolle Aussage, die es genau auf den Punkt bringt!"Worauf es ankäme, wären Kunst, Philosophie und Liebe. Bezahlt werden Kitsch, Technik und Prostitution."
(Thomas Lehr: Größenwahn passt in die kleinste Hütte, München 2012, S. 32)
Die Problematik besteht darin, dass sich nun zweitklassige (in einigen Fällen auch drittklassige) Qualität, die aber optisch ansprechender ist, durchsetzt, wogegen erstklassige Musiker verdrängt werden. Soll man das in Ordnung finden?
Das ist genau das Problem, hat mich auch schon immer gestört. Ich konnte es nur bis jetzt nicht so klar auf den Punkt bringen.Die Problematik besteht darin, dass sich nun zweitklassige (in einigen Fällen auch drittklassige) Qualität, die aber optisch ansprechender ist, durchsetzt, wogegen erstklassige Musiker verdrängt werden. Soll man das in Ordnung finden?
Heute habe ich einen bissigen Aphorismus gelesen, der gut zu diesem Thread passt:
"Worauf es ankäme, wären Kunst, Philosophie und Liebe. Bezahlt werden Kitsch, Technik und Prostitution."
(Thomas Lehr: Größenwahn passt in die kleinste Hütte, München 2012, S. 32)
Also bitte, welche erstklassigen Musiker werden denn so von zweit- und drittklassigen Kollegen verdrängt? Beispiele wären angebracht!Ich stimme zu, dass Martha Argerich eine Pianistin mit großer erotischer Ausstrahlung war, doch stand diese Erotik nie im Vordergrund. Man hat ihre Aufnahmen nicht gekauft, um ihren Körper zu bewundern. Hätte sie eine Homepage gehabt, würde diese nicht zum überwiegenden Teil aus dem Bereich "Gallerie" bestehen mit zahlreichen und Eindeutiges suggerierenden Fotos, und sie wäre sicherlich nicht auf die Idee gekommen, bei Stefan Raab aufzutreten, wo auch Playboy-Models eingeladen werden: Olga Scheps im Talk - Videos - TV total (besonders die Passage um 02:08 finde ich bemerkenswert)
Im Vergleich dazu Watch Videos Online | TV total - 15.04.2008 - Fiona Erdmann | Veoh.com
Solche Auftritte sind ja kein Zufall, sondern PR-Strategie. Die Pianistinnen werden dazu sicherlich auch nicht gezwungen - sie müssen nur dazu bereit sein und, sagen wir mal so, auch optisch geeignet.
Und da sind wir bei einem anderen Punkt, der hier noch nicht beleuchtet wurde: Es gibt herausragende PianistInnen der jüngeren Generation, die man nicht auf den Covers der Klassik-Magazine findet. Es existieren auch keine Promotionvideos von ihnen, sie sind nicht bei namhaften CD-Labels und dem breiten Publikum sind sie völlig unbekannt. Hier zwei Beispiele: Alexej Gorlatch und Sofia Gulyak. Beide sind aus meiner Sicht bewundernswerte Musiker, die in einer anderen Liga spielen, als die oben genannten. Sie sind auch Preisträger renommiertester Wettbewerbe. Man fragt sich, warum sie unbekannt sind..?
Die Problematik besteht darin, dass sich nun zweitklassige (in einigen Fällen auch drittklassige) Qualität, die aber optisch ansprechender ist, durchsetzt, wogegen erstklassige Musiker verdrängt werden. Soll man das in Ordnung finden?
In jeder deutschen Musikhochschule findest du PianistInnen, die auf dem Niveau von Olga Scheps, Khatia Buniatishvilli und Lola Astanova spielen.Also bitte, welche erstklassigen Musiker werden denn so von zweit- und drittklassigen Kollegen verdrängt? Beispiele wären angebracht!
Die Miniröcke von Yuja Wang sind wirklich sehr kurz, doch sie war bereits eine virtuose und anerkannte Pianistin, bevor sie begann, auf sich mit diesem Kleidungsstil aufmerksam zu machen.Die Problematik besteht darin, dass sobald eine attraktive Pianistin im Minikleid mit Absätzen auf die Bühne geht, die Qualität der musikalischen Darbietung keine Rolle mehr zu spielen scheint. Denn die kann ja offensichtlich nur zweit- oder drittklassig sein, sonst wäre die ja gar nicht auf die Bühne gekommen.
Für die Szene der Klaviermusik-Begeisterten ist es auch sicherlich beschämend, denn diese haben intellektuelle und ästhetische Ansprüche und schätzen die klassische Musik als höchstes Gut. Es geht ihnen mehr um Inhalt und nicht um die Verpackung. Doch diejenigen, die diese Wertschätzung nicht empfinden, betrachten die Musik als ein Produkt, das nach gängigen marktwirtschaftlichen Regeln verkauft werden soll.Zitat von Zoel:Es ist doch wirklich beschämend für die Szene der Klavierbegeisterten, wenn jemand, der so Klavier spielen kann, unbekannt bleibt, nur weil er nicht dem gängigen Schönheitsideal (schlank etc.) entspricht.
Die Erscheinung von Khatia Buniatishvilli (Khatia Buniatishvili - Schumann: Klavierkonzert und Khatia Buniatishvili - You Love Me?) jedoch ist einfach geschmacklos.
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Die Erscheinung von Khatia Buniatishvilli (Khatia Buniatishvili - Schumann: Klavierkonzert und Khatia Buniatishvili - You Love Me?) jedoch ist einfach geschmacklos...
Für die Szene der Klaviermusik-Begeisterten ist es auch sicherlich beschämend, denn diese haben intellektuelle und ästhetische Ansprüche und schätzen die klassische Musik als höchstes Gut. Es geht ihnen mehr um Inhalt und nicht um die Verpackung.
Richtig, es gibt guten und schlechten.Über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.
Ich stimme dir vollkommen zu, über die Verpackung sollte man sich nicht aufregen. Doch wie ich eben schon erwähnte, rege ich mich auch nicht über die Pianistinnen und ihre Erscheinung auf (sie tun das, was sie können und wollen), sondern über die Rezeption dieser Pianistinnen als Elite der Klavierkunst und entsprechende Darstellung in den Medien.Warum sollten sie sich dann über die "Verpackung" aufregen ? :confused:
Ich weiß nicht, welchen Beruf du ausübst. Als Klassik-Liebhaber zum Beispiel kann man diese Diskussion sicher gelassener und mit Humor sehen. Ich bin jedoch von den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in der klassischen Musikbranche als Konzertpianist direkt betroffen und hoffe auf Verständnis, wenn mich das Thema ernsthaft beschäftigt.Wie schon oben gesagt: Man sollte das alles nicht zu verbissen sehen, sonst ist die "Szene der Klaviermusik-Begeisterten" (zu der ich mich bisher auch gezählt habe) schnell als humorlos abgestempelt und keiner will mehr dazu gehören...
Ich stimme zu, dass Martha Argerich eine Pianistin mit großer erotischer Ausstrahlung war, doch stand diese Erotik nie im Vordergrund.
Kleidung wird hier zur Nebensache wie diese Stiefel hier bei
Wenn sich visuelle und auditive Wahrnehmung vereinen kann der Gesamteindruck doch nur ein besserer sein.
...Ich weiß nicht, welchen Beruf du ausübst. Als Klassik-Liebhaber zum Beispiel kann man diese Diskussion sicher gelassener und mit Humor sehen. Ich bin jedoch von den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in der klassischen Musikbranche als Konzertpianist direkt betroffen und hoffe auf Verständnis, wenn mich das Thema ernsthaft beschäftigt.
Für mich vereint es sich nicht, wenn die Optik im Vordergrund steht. Erotik und Attraktivität sind verschieden, die Balance sollte gewahrt werden. Der Sehsinn des Menschen ist sehr dominant und bei einem Konzert, bei dem es vorrangig um das Hören geht (so hoffe ich doch), sollte sich die Optik diesem Ziel anpassen.
Jetzt frage ich mal ganz provokant: Warum machen die Herren die Augen nicht zu, wenn sie ein Minikleid derart aus der Fassung bringt, dass sie der Musik nicht mehr folgen können? Oder die Frauen, wenn es sie stört oder sie eifersüchtig sind ;).