Gut, treffen wir uns iwo in der Mitte...
Dann kauft man sich einfach für eine Prüfung ein passendes Schwarz/Weiß-Outfit im vierstelligen Bereich ... ???? Verstehst - hier wird ein Sport, der einmal ganz bodenständig und "gesund" war, künstlich in den elitären, versnobten Bereich getrieben. Ist es nicht sogar so, dass es Ausnahmen für Angehörige der Streitkräfte gibt - die reiten doch in eigener Uniform? Dabei ist Kaiser Wilhelm doch schon lange passée
Ja, treffen wir uns in der Mitte...bis zur mittelschweren Klasse mehr Freiheiten, aber ab M klassisch-elegant bitte.
Dein letzter Punkt ist zwar wahr; nur habe ich dazu folgende zwei Gedanken:
1. Bei meiner ersten Reitabzeichenprüfung war ich glaube ich 15...ich selbst hatte zwar schon eine schwarz-weiße Ausrüstung, aber es gab auch ein paar Schulpferdereiter, die mitmachten und keine eigene besaßen. Da wurde dann einfach im Stall rumgefragt, ob es jemanden ähnlicher Größe/Figur usw gibt, der einem die Ausrüstung für die Prüfung leihen kann.
Falls es nicht bei einer Prüfung bleiben sollte und man regelmäßige Dressurturniere anstrebt, so lohnt sich wiederum die hohe Investition in eigene schwarz-weiße Turnierkleidung auf lange Sicht. Für mich ist also die Kleidungsordnung aus finanzieller Sicht das geringste Problem. Zur Not gibt es auch Turnierkleidung bei ebay und Co gebraucht.
2. Was Du über das "versnobte und elitäre" Element des klassischen Reitsports schreibst, trifft zu. Das liegt aber leider in der Natur der Sache und weniger an der Kleidung, die doch prozentual (seien wir ehrlich) einen geringen Anteil am hohen Betrag stellt, den man da locker zur Verfügung haben muss.
Um ein Pferd irgendwie zu halten und Spaß mit ihm zu haben (z.B. beim Bauern zum Ausreiten), muss man heutzutage nicht mehr reich sein. Das ist auch gut so!
Allein, wenn es um Turniere geht, braucht man aber schon einige Dinge, die hohe Investitionen voraussetzen, wie z.B. einen geeigneten Wagen (am besten Gelände mit Allradantrieb) mitsamt Pferdeanhänger, Nenn- und Spritgeld, weitaus teurere Ausrüstung fürs Pferd, ja, auch Ausrüstung für den Reiter und vor allem das wichtigste, ein gut ausgebildetes und trainiertes Pferd auf einer Anlage, die hervorragende Trainingsmöglichkeiten bietet. Ich würde einfach mal behaupten, dass diejenigen, die regelmäßig auch weiter weg an Turnieren teilnehmen, sowieso schon vorab finanziell derart selektiert werden, dass die Kosten für das Outfit jetzt kein Problem darstellen würden.
Das ist traurig und hat auch mich bis zum Alter von 14 Jahren, als ich noch kein eigenes Pferd besaß, sehr betrübt; damals waren meine Eltern noch gar nicht bereit, mich in diesem Hobby zu unterstützen, und als Kind mit viel Wille und Leidenschaft, aber ohne ebenso viel Geld im Hintergrund hast Du fast keine Chance. (Ausnahmen mag es geben, zB das zur Verfügung stellen eines Privatpferdes etc., da muss man aber schon ein Glückspilz sein!)
LG