devasya
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Hallo devasya, ja das mit dem Weihnachtsgottesdienst habe ich falsch verstanden. Wenn eure Klasse den gestaltet ist das doch DIE Gelegenheit für dich vorzuspielen.
yep, deshalb werd ich mir dafür auch etwas überlegen
Was genau meinst du mit "sofort die richtige Artikulation üben", was du dann negativ betrachtest. Ich denke, es ist genau richtig, möglichst viel Artikulation sofort mitzuüben, aber langsam sonst geht das schief. Warum spielst du denn immer so schnell? Dann passieren doch erstrecht Fehler, die du ja (verständlicherweise) vermeiden willst. Angst vor Fehlern brauchst du beim Üben nicht haben. Die passieren halt, dafür übt man ja. Beim Vorspielen später sollten die Fehler dann möglichst vermieden werden
Zur Artikulation: damit meine ich, dass ich, wenn ich zB. ein neues Stück eingelernt habe (also den Fingersatz beherrsche und es flüssig spielen kann), sofort eine "innere Vorstellung" davon bekomme, wie es "zu sein hat" und es dann auch so spiele. Aktuell zB. beim Buxtehude. Ich spiele das Stück sehr schnell, weil ich "nicht anders kann" (man kann natürlich immer anders, aber langsam spielen ist sauschwer wie ich finde, weil ja mehr Spannung dadurch entsteht, die man dann als Musiker halten und auch "aus"halten können muss) und versuche bereits bei allen möglichen Punkten, die richtige Artikulation reinzubringen. Mein Notenblatt ist total vollgekritzelt deswegen, weil ich jeden Akzent und jedes noch so kleinste Detail richtig umsetzen will.
...in meinem Fall ist das glaube ich (noch) "zu viel auf einmal", weil ich ja kaum "Tastenerfahrung" habe. 9 Monate Klavier ist, wie ich von bekannten gehört habe, gar nix und jetzt ein Jahr Orgel?
Eigentlich sollte es ja umgekehrt sein: man beherrscht zuerst die Technik, sprich: die Lockerheit und Stabilität in Hand und Finger, Tastensicherheit usw. und geht ERST DANN zum nächsten Schritt. Ist wie beim Singen... da guckt man auch, dass zuerst die Technik sitzt (Atmung/Stütze/Maske) und geht dann zur Interpretation. Ich mach alles in einem Zug und verkrampfe vielleicht auch grade deswegen, weils noch zu viele Ebenen sind, die eine (für mich) hohe Konzentration verlangen.
Ich spiel ja auch erst seit kurzem, mein Lehrer meint, dass ich das manchmal vergesse.
Zu deiner letzten Frage: Ich bin seit etwa einem Jahr regelmäßig auf der Orgelbank bei Gottesdiensten. Dieses Jahr im März habe ich eine Gemeinde komplett übernommen,( die sowieso nur einmal im Monat Gottesdienst feiert). Das ist sehr angenehm, weil man eben schon lange vorher genau weiß, dass man dann, dann und dann Gottesdienst hat. Durchschnittlich spiele ich gerade 2 Hauptgottesdienste pro Monat, da ich viel Vertretungen mache. Ab dem nächsten Jahr habe ich in noch einer weiteren Gemeinde min. 1 Mal im Monat Gottesdienst.
Kantorentechnisch mache ich gerade eher wenig. Kirz nach Weihnachten werde ich zum ersten Mal die ganze Liturgie selbst singen müssen, da ich un einer Kirche vertrete, wo der (eigentlich Hauptamtliche) Organist das macht
Wow, dann hast du ja schon einiges zu tun und kannst jede Menge Erfahrungen sammeln Vieles lernt man ja sowieso erst dann, wenn man sozusagen "ganz praktisch" dabei ist und einen Gottesdienst orgeltechnisch hautnah miterlebt. Wie siehts denn da eigentlich mit den Orgelstücken aus, die du zu Beginn und Ende spielst? Darfst du selbst entscheiden oder wird dir alles vorgegeben?
Und: wie fühlt es sich denn so an, eine Gemeinde zu begleiten? Kannst du da mal ein wenig erzählen?
Also... du sitzt ja oben, die Leute unten... wie siehts denn da mit der Akustik aus? Zumindest bei uns im Dom... hört man alles extrem verzögert... bei manchen Stücken "schleppt" die Gemeinde auch etwas... mit Kantor wirds oft noch schwieriger, weil man den oben auf dem Chor nur kaum (trotz Mikrophon) hört... und wenn man dann das Pech, oder Glück? hat, dass der Priester lautstark mitsingen, hat man ne dreifache Verzerrung mit drin Kriegt man da irgendwann Routine beim Spielen, wenn man mit solchen "Verzerrungen" arbeiten muss? Hörst du da einfach nicht hin und ziehst "ganz stur" dein Tempo von Anfang bis Ende durch?
Bei evangelischen Gottesdiensten kenne ich mich leider so gar nicht aus... aber habt ihr in Deutschland zB. vor Weihnachten auch jeden Tag die Frühmesse (Rorate)?
So, nun muss ich zur Messe...
Lg,
Deva