Schnelle Finger

M

MrPeterson

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24. Juni 2011
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hallo zusammen

ich bin selbst pianist ( :lol: ) und hab da eine frage.

YouTube - ‪Marian Petrescu - Fantastic Pianist @ NAMM 2011‬‏

der mann hat unglaublich schnelle finger, und ich weiß nicht, auf welche weise man die schnelligkeit hinbekommt. ist das "klaviertechnik"? wird man durch Hanon/czerney belohnt?
man erzählt sich immer viel, und ich will euch mal fragen, ob ihr da tips habt.

danke!
 
Petrescu kann Klavier spielen, keine Frage.

Aber er ist ein absoluter, reiner Oscar-Peterson-Nachmacher, bloß mit weniger Seele und weniger Swing. Was bei Peterson absolut elegant und swingig klingt und wirklich exquisiten Klaviersound hat (bei ebensolcher möglicher "Schnelligkeit"), klingt bei Petrescu oft nur "geballert". Er reduziert Peterson auf den rein virtuosen Showeffekt. Das ist sehr schade!

Daher würde ich Dir raten, Dir lieber das Original reinzuziehen.

Außerdem muß man für gute "Technik" Klassik spielen. Und zwar wirklich, nicht nur so nebenbei mal ein Stück. Bis zur virtuosen Literatur. Haben Peterson und Petrescu auch gemacht. Mit Hanon (Graus) oder Czerny allein kommt man da nicht weit.

LG,
Hasenbein
 
Eigentlich lernt man Schnelligkeit nur durch Üben. Das, was hier so locker wirkt, ist das Resultat von jahrelangem Training. Zuerst die Passage langsam und dann je schneller desto mehr loslassen. Natürlich spielt auch die Wahl eines passenden Fingersatzes und die jeweilige Anatomie der Hände eine grosse Rolle.
Lg
 
Vorrangig ist auch, ob man als Typ überhaupt für Schnelligkeit geeignet ist.

Man muß im Hören und Denken schnell sein, sonst können die Finger auch nicht schnell sein.

Wer nicht im Kopf wieselflink ist, wird es also nicht schaffen. Diejenigen, die ich kenne, die mühelos sehr schnell spielen (ich selber gehöre nicht dazu), sind z.B. interessanterweise in aller Regel auch gut in Videospielen, bei denen Reaktionsschnelligkeit gefordert ist.

Im Jazz gibt es übrigens legendäre Spieler, die keine "schnellen" Typen waren: Thelonious Monk, Jim Hall, John Scofield, Wayne Shorter...

LG,
Hasenbein
 
Wer nicht im Kopf wieselflink ist, wird es also nicht schaffen. Diejenigen, die ich kenne, die mühelos sehr schnell spielen (ich selber gehöre nicht dazu), sind z.B. interessanterweise in aller Regel auch gut in Videospielen, bei denen Reaktionsschnelligkeit gefordert ist.

Oder, vielleicht auch gut bei Sportarten, die eine schnelle und glz. präzise Reaktion erfordern...??
Dann bestünde für mich gleich doppelt Hoffnung... :)

D.h., wenn man gewisse Grenzen der Finger (was steckt hinter diesen Grenzen, und wie bekommt man sie am schnellsten weg?) erst einmal eleminiert hat, ist die nächste "Schranke" offenbar das "schnelle Denken"...?

Schönen Gruß, Dreiklang
 
Tut mir leid madlon, aber das halte ich für völlig falsch.

Um wirklich schnell spielen zu können darf man nicht anfangen langsam zu üben und das tempo dann zu erhöhen, so kommt man auf kein gescheites tempo. was hilft ist gezielt systematisch von anfanga n schnell üben. auch fingersätze sind oft quatsch. Handlagen und dann schnell um schalten. Kein guter bzw Konzertpianist spielt schnelle Läufe oder eher auch arpegios mit daumenuntersatz usw. Man kann einem Pferd auch nicht beibringen auf gallopptempo zu traben; die bewegungen sind einfach andere...(frei an einem klavierpädagogenbeispiel bedient)


mit freundlichen Grüßen
 
Diejenigen, die ich kenne, die mühelos sehr schnell spielen (ich selber gehöre nicht dazu), sind z.B. interessanterweise in aller Regel auch gut in Videospielen, bei denen Reaktionsschnelligkeit gefordert ist.

Kann ich bestätigen, das ist bei mir auch so. 21 Jahre tägliches stundenlanges Zocken (natürlich neben täglichem stundenlangen Klavierüben) haben sich da bezahlt gemacht :D

Ich hab mal von Sportlern gehört, die schon als Kinder ohne vorheriges Training einfach so z.B. sehr ausdauernd laufen konnten. Vielleicht ist der Mann was seine Hände und die weiteren beteiligten Muskeln angeht auch besonders ausgestattet. Zusätzlich zum richtigen Training.
 
Vielleicht ist der Mann was seine Hände und die weiteren beteiligten Muskeln angeht auch besonders ausgestattet. Zusätzlich zum richtigen Training.
angesichts des harmlosen Videos? ...wozu hab ich auf eine schöne Etüde von Liszt verwiesen (und es gibt noch ganz andere Sachen)...

hohe und auch sehr hohe Geschwindigkeit, also viele Töne nacheinander in kurzer Zeit, sind per se nicht sonderlich schwierig (will sagen: es gibt deutlich ärgerlichere Anforderungen manueller Art) - die Coda im Finale der Waldsteinsonate benötigt schnellere Abläufe, als sie im Video gezeigt werden, und das zu bringen ist keine sonderlich bemerkenswerte Angelegenheit. Schneller und anspruchsvoller wird es u.a. in Liszts La Leggierrezza, eine Konzertetüde, die allerdings zahlreiche Klavierstudenten spielen müssen (diese oder eine vergleichbare) Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, was hier das erstaunliche oder besondere sein soll.

ich glaube in diesem Bereich (hohe Geschwindigkeit in prinzipiell homophonen Spielfiguren) auch an keine Prädisposition - wie oft genug in der Fachliteratur beschrieben, ist grundsätzlich die Fähigkeit, vom 5. zum 1. Finger blitzschnell "spielen / bewegen" zu können, bei allen mehr oder weniger gleich (das ungeduldige "trommeln" 5-4-3-2-1 auf der Tischplatte z.B., vgl. Kratzert, Werner, Goldenweiser u.a.)
 


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