schlechter Steinway oder nicht

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Leider ist das mit dem Steinway noch nicht ganz durch. Ich habe mal vor ein paar Wochen mal ein Blüthner Händler besucht und der hatte einen Flügel von Haessler (186). Der Flügel gehört dem Händler und war nie in Privatbesitz. Ich habe den angeschaut und bespielt. An die Mechanik konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber an der frischen Klang schon. Der Flügel ist neuwertig und kostet 17 Riesen. Natürlich ohne jeden Marken Sexappeal. Aber dann für 30 Jahre Ruhe.
Ich gehe nochmal testen und dann schaue ich weiter....
 
Also, falls es jemand interessiert, ich war den Haessler testen und noch ein paar hübsche Blüthner. Vorallem ein 2,40m Blüthner klang sehr gut, aber immer noch 50 Riesen für ein Occasion Flügel.:blöd:
Der Haessler Flügel spielte sich ok. Das erste was mir auffiel, war die die etwas schwergängige Tastatur, aber ich bin wirklich verwöhnt mit meinem Flügel. Der Klang konnte mich noch nicht richtig begeistern, der Bass war nicht so kräftig wie ich mir das erhoffte. Aber:
Der Flügel stand in einem Dachstock mit sehr viel Holzverkleidung. Bei mir Plattenboden und grosse Fensterfront, da wird der sicher ganz anders klingen. Der Flügel kostet 18K und ist 20 Jahre alt, aber neuwertig, war nie in Privater Hand. Er sah wirklich neuwertig aus.
Ich werde ihn nochmals spielen, diesmal ohne Familie, dann kann ich mich besser konzentrieren.

Hier noch als Ergänzung : Haessler Klavier kamen von Rönisch, während Blüthner für Rönisch die Flügel machte. Somit ist der Haessler Flügel von Blüthner und hat nichts mit Rönisch zu tun.
 
Heute wurde der Steinway zum ersten Mal gestimmt und die Basssaiten intoniert. Ich hätte nicht gedacht, dass bisschen intonieren so viel Einfluss hat. Der schlechte Bass ist weg.:super:
So macht das spielen wieder viel mehr Spass.
 
Heute wurde der Steinway zum ersten Mal gestimmt und die Basssaiten intoniert. Ich hätte nicht gedacht, dass bisschen intonieren so viel Einfluss hat. Der schlechte Bass ist weg.:super:
So macht das spielen wieder viel mehr Spass.

Und wenn der Stimmer gut ist, dann wird er nach der 2. und 3. Stimmung noch einmal um Klassen besser klingen. Viel Spaß mit dem Instrument; ich war kurz davor, Dir eine alternative Kaufempfehlung zu geben, die ich vor 2 Wochen gespielt habe: Ebenfalls ein Steinway von 1906-07, vollständig hergerichtet und einfach ein Traum. Mit Abstand der beste und schönste A, den ich jemals unter den Fingern hatte und preislich mit ein wenig Verhandlungsgeschick in der gleichen Liga, um 20k.

Vielleicht hat wer anders Interesse, daher mal ein Foto:

Steinway-A-1906.jpg
 
Der sieht gut aus, so wie es meine Frau mag: schwarz. Sogar drei Pedale. Aber der steht sicher in Österreich. :konfus:
Ausserdem habe ich im Moment keine 20K rumliegen...leider. Meiner kostet etwas über der Hälfte von dem schwarzen Steini, ist halt noch alles Original. Wurde einfach vor 30 Jahren mal sanft restauriert (Boden ausgespant usw), aber das meiste ist noch von dazumal.

Manche würden das als Vorteil betrachten und manche haben lieber ein voll restauriertes Instrument.

Dennoch danke für die Info:super:
 
Es gibt eine erstaunliche Wendung der Dinge, warscheinlich habe ich die Übeltäter gefunden. Und es betrifft lediglich 9 Saiten und nicht die ganzen Bassaiten. Also der Bassteg klingt wunderbar warm und kräftig. Lediglich die letzten Saiten in der Mitte sind betroffen:
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Hier sind neue Saiten neben alten und produzieren diese Störungen im Klang. Meinen Stimmer gestern habe ich darauf angesprochen und er hat das getestet und auch bestätigt.Was aber noch keine Garantie ist, dass es mit neuen Saiten dann auch perfekt sein wird. Das kann man leider nicht im Voraus sagen.
Aber auch er lobte das schöne Gehäuse, das auch nach all den Jahren noch sehr schön ist.

Er hat noch bisschen drauf gespielt und ich war erstaunt, bei ihm hat alles so harmonisch geklungen, vielleicht liegt es auch nur an mir, das heisst, ich fokussiere mich zu sehr auf den einzelnen Klang. Also zusehr auf die wenigen unharmonischen Saiten.

Wie dem auch sei, um 13:30 kommt ein renommierter Klavierbauer, der fast auschliesslich Steinways restauriert. Er möchte mir eine Offerte unterbreiten, was man alles bei einer Restauration machen müsste. Ich habe ihm gesagt, dass ich im Moment nichts machen würde, aber er meinte, er kommt trotzdem und ich würde danach wissen, was auch mich zukommen könnte. Dann soll er mein Flügel mal begutachten. Ich bin gespannt auf sein Urteil.:coolguy:
 
Da muss vorher ein Pfuscher dran gewesen ein, oder einer der Vorbesitzer ein krasser Unwissender und Obergeizer. Man arbeitet immer alle Saiten eines Chors neu. Niemals bei mehrchörigen Saiten nur eine.
Vielleicht Dagobert Duck persönlich oder dem Besitzer ging das Geld aus, weil der Rest ist laut Fachmann gut gearbeitet worden. Lieber dort gespart als bei einem Teil, wo man nicht so ohne weiteres wechseln kann, zum Beispiel beim Reso.
 
Also der Typ war hier und hat sich das Teil angesehen. Junger Klavierbauer mit Steinway T-Shirt.:super:
Der Reso ist noch von 1903, also Original.:coolguy:

Er hat mich noch gefragt, ob ich optisch verschönern möchte. Zum Beispiel Polyester Lackierung.:angst::lol:
Never.

Der Flügel sei gut und er meinte er klinge auch gut; fragt sich nur, ob es sich lohnt, den gleichen Betrag zu Investieren, den man zum Beispiel für den 20 Jährigen Haessler ausgeben müsste.

Aber ich könne auch nur die Bassaiten wechseln und paar Jahre spielen...

Mehr kann ich jetzt nicht schreiben, muss zur Arbeit.:cry2:
 

So jetzt hab ich mehr Zeit.
Die grosse Restauration beinhaltet unter anderem:
-neue Garnierung
-Klaviatur polieren (ist wirklich nötig, hat auch fühlbare Übergänge der Elfenbein Plättchen)
-neuer Stimmstock (obwohl keine Risse und problemlos auf 440 Stimmbar)
-Resonanzboden auspanen (keine Risse, nur das schon Ausgespanene wieder reparieren, obwohl die mini Risse kaum sichtbar. Offengestanden ich seh nix:konfus:)
Aber er war so ehrlich und meinte, das wäre nur optischer Natur.
-Reso alter Lack weg und neu lackieren (brauchts das? Mein Reso ist sozusagen Natur, fühlt man das blosse Holz)
-Diskansteg ersetzen (wurde schonmal geflickt, hat aber ganz kleine Risse, Rest vom Steg ist ok)
-Neue Besaitung
-untere Dämpfer ersetzen
-Mechanik regulieren
-neue Hämmer und neue Köpfe
Hier gibts Probleme. Er empfiehlt neue Hämmer von Steinway und dafür die Klaviatur auszubleien. Ich möchte aber lieber kleine leichte Hämmer haben, dafür ist aber kein original mehr. Ich habe den alten Thread über Abel und die original Hämmer gut studiert, bin mir aber immer noch nicht sicher, was ich machen soll. Für den Verkauf ist wohl sinnvoller, aber das interessiert mich eigentlich nicht. Ich will eigentlich nur den typischen Steinway Klang und da ist halt die vorintonierten Hämmer im Vorteil. Kosten aber einiges und sind bei der Sache das teuerste (über 5K):angst:
Ich bin bei Baumgärtle über das hier gestossen:
(MIt den Zahlen kann ich nichts anfangen, aber mit altem A und leichte Ausführung habe ich aufgehorcht:coolguy:)

ABEL Steinway Hammerköpfe Flügel gebohrt und angespitzt, passend für alte Steinway A+B, Totallänge 78/70, Bohrlänge 54/45, 20 Bass, Nussbaum, leichte Ausführung, imprägniert, Unterfilz gold, Breite 11/11 mm, ABEL 284/1-40

Mengeneinheit: Satz






ABEL Steinway Hammerköpfe Flügel gebohrt und angespitzt, passend für alte Steinway A+B, Totallänge 78/70, Bohrlänge 54/45, 20 Bass, Mahagoni leichte Ausführung, Unterfilz dunkelrot, Breite 11/11 mm, ABEL 281/1-40

Mengeneinheit: Satz






Das ist was ich grad ich Kopf habe, die Offerte kommt nächste Woche.


Ich möchte hier noch ein Lob an das Forum richten, noch nie habe ich in einem Forum meinen Text nach einem Absturz gesichert gefunden. Klasse.:super:



Hier der Diskant Steg
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Hier meinte er, dass sei typisch New York (Filz und das Metall davor). Stimmt das?
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Hier noch ein Video vom Bass.Ich hab den Typ heimlich aufgenommen, da es bei mir nie so toll klingt. Leider war ich zu spät und habe nur den Schluss aufnehmen können:
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum kauft man sich nicht einen komplett fertigen Flügel bei dem man sofort weiß ob er einem gefällt oder nicht anstatt so eine Dauerbaustelle für das gleiche Geld ?
 
Warum kauft man sich nicht einen komplett fertigen Flügel bei dem man sofort weiß ob er einem gefällt oder nicht anstatt so eine Dauerbaustelle für das gleiche Geld ?
Für das gleiche Geld glaube ich nicht, denn ein restaurierter A in Polyester kostet hier locker 40K, während meiner 13 K zu Buche schlägt. Ein restaurierter Steinway kann ich mir überhaupt nicht leisten. Wenn ich das könnte, würde ich mit meiner Frau nach Hamburg gehen und meinen A oder B selber aussuchen.:love: Aber das sind nur Träume.
Ich habe nicht gesagt, dass ich das oben alles machen werde, ich wollte nur schreiben, was man alles machen könnte.
Der Typ meinte selber, ich kann auch nur Hämmer und Saiten wechseln. Ob ich damit noch 30 Jahre spielen kann. Vielleicht... Spielbar ist er auf jeden Fall, da gibts keine Einschränkungen.
 
Ganz ehrlich?

Für mich hört sich das von Anfang bis Ende nach einer nicht sauber durchdachten und -geplanten Sache an, die am Ende viel Geld kosten wird - und Dich enttäuschen wird.

An jeder Stelle des Instrumentes wird etwas gemacht, aber nichts davon wirklich vollständig. Es fehlt eine klare Linie darin, was als Ergebnis erzielt werden soll und in welchem Verhältnis dann Aufwand und Ergebnis stehen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für das gleiche Geld glaube ich nicht, denn ein restaurierter A in Polyester kostet hier locker 40K, während meiner 13 K zu Buche schlägt.

Ich habe Dir vor ein paar Wochen einen A-Flügel von 1907 gezeigt, der bereits fertig restauriert ist und etwas über 20k hätte kosten sollen. Und wenn ich's richtig verstanden habe, dann sind die 13k für das Instrument so wie es jetzt ist, d.h. noch keinen Cent an Arbeitszeit und Erstzteilen eingerechnet, oder?
 
Ich habe Dir vor ein paar Wochen einen A-Flügel von 1907 gezeigt, der bereits fertig restauriert ist und etwas über 20k hätte kosten sollen. Und wenn ich's richtig verstanden habe, dann sind die 13k für das Instrument so wie es jetzt ist, d.h. noch keinen Cent an Arbeitszeit und Erstzteilen eingerechnet, oder?
Ja, hab ich gesehen, aber der stand in Österreich und das ist nicht grad um die Ecke.
Für mich hört sich das von Anfang bis Ende nach einer nicht sauber durchdachten und -geplanten Sache an, die am Ende viel Geld kosten wird - und Dich enttäuschen wird.
Das glaube ich nicht, ich weiss sehr wohl, was ich machen werde. Nämlich entweder nur Saiten und Hämmer wechseln und einfach spielen oder ich mach die grosse Tour und mache alles für 20k und Ruhe ist für 30 Jahre.
Für mich ist einfach wichtig, dass die leichtgängige Mechanik so bleibt.

Vielleicht sind unserer Ansprüche zu hoch, denn würde ich hier nicht mitlesen, wäre ich immer noch mit meinem Klavier hochzufrieden....

Ich würde mir "zur Ansicht" dreivier Hämmerchen schicken lassen und probe-hämmern. So habe ich das mit dem Michi S selig auch gemacht.., dreivier der uralten Hämmer probemontiert - und erst dann war er überzeugt, der gutschte Michi, aber sowas von.
So werde ich es machen.
 
Für mich hört sich das von Anfang bis Ende nach einer nicht sauber durchdachten und -geplanten Sache an, die am Ende viel Geld kosten wird - und Dich enttäuschen wird.
Vielleicht hast Du recht und ich mach einen Fehler und hätte besser den Haessler genommen, dann hätte ich für 19K praktisch einen neuen Flügel gehabt.
Aber jeder hat andere Prioritäten, Du zum Beispiel willst keinen Cent in die Optik setzen, obwohl die Füsse deines Flügel....sagen wir mal gewöhnungsbedürftig sind.:-D
Für mich ist das wichtigste das Fingergefühl beim Spielen und dort ist der Steini erste Sahne. Er hat eine unglaubliche Dynamik, das hat der Haessler nicht gehabt. Deshalb bin ich nicht bereit dort Kompromisse einzugehen und bin beim Gewicht neuer Hämmer sehr penibel. Danach kommt erst der Klang, der ja immer noch verändert werden kann.
Ich habe mich jetzt über den Bauch entschieden und nicht mit dem Kopf, die Zukunft wirds zeigen, ob recht hatte.:denken:

Mit alten Hämmern ist das kein Problem, aber Du wirst keinen Hersteller finden, der dir aus einem neuen Satz ein paar Probehämmer schickt und den Rest des Satzes dann wegwirft.
Vielleicht habe sie etwas Ausschuss, das für eine Klangprobe ausreichen würde.
 

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