Restauration Blüthner, Außenbehandlung

Hallo,

Bimsmehl ist wirklich nur was für die Holzporen. Kleine Kratzer oder Risse habe ich auch schon mit (wenn nötig eingefärbter) dicker Politur mittels feinem Pinsel gefüllt. Geht gut muss aber mehrere Tage trocknen und kann dann wie der oben erwähnte feste Schellack weiterbearbeitet werden.

Wie würdet Ihr solche Stellen behandel. An dem Klavier hat man 80 Jahre nichts gemacht. Ist mit Schellack behandelt. Manche Stellen sind noch gut müsste man nur aufpolieren und an manchen Stellen schaut das Holz schon raus und der Lack ist auch teilweise Rissig. Hätte dann im Schluss eine Homogene Fläche gehabt ohne das man die Flickstellen sehen kann. Kenne das ja beim Lackieren wenn man da eine Stelle repariert kann man das immer sehen Alt und Neu.
 

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Furieren mit Knochenleim ist keine so einfache Sache, hier ist die beste Möglichkeit wirklich eine gewärmte Metallplatte. Wenn ich Furnier erneuern oder ausbessern muß, nehm ich Hautleim mit den ich das Furnier ein oder aufleime, decke dies mit einer alten Zeitung ab ( Neues Deutschland, Die Zeit, Bayernkurier, die Freiheit - je nach politischer Einstellung, wobei die Bild ihren Zweck auch erfüllt) , anschließend kommt ein dickes glattes Brett rauf, was mit reichlich Schraubzwingen eingezwängt wird.

LG
Henry
 
Hallo,



Wie würdet Ihr solche Stellen behandel. An dem Klavier hat man 80 Jahre nichts gemacht. Ist mit Schellack behandelt. Manche Stellen sind noch gut müsste man nur aufpolieren und an manchen Stellen schaut das Holz schon raus und der Lack ist auch teilweise Rissig. Hätte dann im Schluss eine Homogene Fläche gehabt ohne das man die Flickstellen sehen kann. Kenne das ja beim Lackieren wenn man da eine Stelle repariert kann man das immer sehen Alt und Neu.

Flächen welche noch in gutem Zustand sind, künnt man schauen ob man es mit Alcohol wieder aufpoliert bekommt. Alles andere bis zum Furnier runterschleifen und die Politur neu aufbauen.... Ich schreib nachher noch was da zu....jetzt wartet erst einmal mein Mittagessen.

LG
Henry
 
Ist das sicher Schellack?
 
Wie ich schon andeutete, ist die Oberfläche sehr in Mitleidenschaft gezogen, empfiehlt sich erst einmal das völlige abschleifen. Hier ist Vorsicht geboten, daß man nicht das Furnier mit wegschleift. Zunächst schleift man erst einmal den Lack grob mit 180iger scharfen Korn runter, anschließend mit 320iger Korn schleifen, Schadstellen im Furnier ausbessern, mit 320iger Korn noch mal drüberschleifen dann mit 400er Korn glattschleifen. Nun das Furnier mittels feuchten Schwamm wässern und über Nacht stehen lassen. Nun kann man mit noch feinerem Korn (je nach Geduld) die Fläche glattschleifen. Anschließend die Fläche in der gewünschten Farbe mit Wasserbeize einfärben, gut trocknen lassen und einlassen (stark verdünnten Schellack auftragen). Nun schließen wir mittels Bums oder Ziegelmehl (oder beides) die Poren; dies geschieht in dem wir entsprechendes Mehl mit Hilfe von Spiritus und eines Ballens kräftig in das Holz einreiben.
Nun können wir mit der eigentlichen Schellackpolitur beginnen.

LG
Henry
 
Ich meine nur: Wenn es kein Schellack ist, dann kann ich auch nicht mit Schellack aufpolieren.
Mir hat noch keiner zu meiner meine Frage beantwortet, was denn diese o.g. Schellackgrundierung sein soll!?

Zum Schellack runter"schleifen":
Bei einer schwarzen Fläche nicht so sehr relevant aber sicher bei bspw wurzelfurnierten Flächen:
Durch Unebenheiten wird das Furnier mittels Schleifpapier nicht gleichmäßig geschliffen. D.h. die Verfärbungen oder auch Patina genannt wird ungleichmäßig abgeschliffen. Auch um die vorhandene homogene Oberfläche zu erhalten finde ich es besser, den alten Schellack mit Spiritus und einer Stahlwolle zu entfernen. Es gab schon Möbelstücke, bei denen ich keinerlei Schleifpapier verwenden musste. Die Holzstrucktur wird nicht verletzt und folglich ist auch das Wässern entbehrlich.

Vielleicht nur ein Placebo aber ich habe den Eindruck, dass sich mit etwas Aceton im Spiritus das Anlösen der alten Poltitur verbessert.

Es hat jeder so seine Eigenheiten und Erfahrungen.
Es ist jedenfalls ratsam sich vorab mit einigen Mustern zu beschäftigen. Und wahrscheinlich muss auch jeder die Erfahrung machen wie es ist, eine (fast) fertige Fläche beim Auspolieren wieder aufzureißen und dann nicht den großen Hammer auspacken....
 
Normalerweise wird eine Schellackpolitur auch mit Schellack grundiert, halt stark verdünnt.

Alter Schellack läßt sich auch mit einer Art Abbeize herunterkratzen; hier zu mischt man einfach Alkohol mit Salmiakgeist und pinselt es auf, anschließend kann man es dann mit einem Spachtel herunterkratzen, Ist aber eine ziemliche Sauerei, und stinkt auch enorm.
Gibt übrigens auch Schellackpolituren auf Acetonbasis...

LG
Henry
 
Wie ich schon andeutete, ist die Oberfläche sehr in Mitleidenschaft gezogen, empfiehlt sich erst einmal das völlige abschleifen.

Was mache ich mit der Oberfläche wenn nur Haarrisse vorhanden sind. Reicht es da wenn ich mit einer schwazen Politur das Poliere. Die Flächen die abblättern ist klar die schleife ich ab oder mit Alkohol abbeizen.

Ist nur die Frage ob die Farbe von der neuen Fläche dann zur alten passt.

Nun das Furnier mittels feuchten Schwamm wässern und über Nacht stehen lassen.

Was bezweckt das wässern und stehen lassen????
 
Was bezweckt das wässern und stehen lassen????

Die Fasern von "offenen", dh. angeschliffenen Holzzellen sollen sich dabei aufstellen, damit sie anschließend abgeschliffen werden können. Tut man das nicht, stellen sie sich beim Grundieren auf und erschweren die Arbeit...

PS: Ist doch schön, wenn man kleiner Junge immer neugierig dem Großvater bei der Arbeit zugeschaut hat... ;-)
 

Das mit dem Wässern ist interessant und nachvollziehbar. Aber eine Frage habe ich dazu:
Besteht dann nicht auch die Gefahr, dass sich der Leim und das Furnier an manchen Stellen löst / abhebt? Immerhin entstehen ja auch enorme Spannungen im Furnier beim Trocknen. Oder würde das grundsätzlich nur bei warmem Wasser passieren können?
 
Das mit dem Wässern ist interessant und nachvollziehbar. Aber eine Frage habe ich dazu:
Besteht dann nicht auch die Gefahr, dass sich der Leim und das Furnier an manchen Stellen löst / abhebt? Immerhin entstehen ja auch enorme Spannungen im Furnier beim Trocknen. Oder würde das grundsätzlich nur bei warmem Wasser passieren können?

Vermute wenn man das mit feuchtem Schwamm macht es keine Probleme mit dem Funier gibt. Nur sollte es nicht zu nass sein.
 
Das mit dem Wässern ist interessant und nachvollziehbar. Aber eine Frage habe ich dazu:
Besteht dann nicht auch die Gefahr, dass sich der Leim und das Furnier an manchen Stellen löst / abhebt? Immerhin entstehen ja auch enorme Spannungen im Furnier beim Trocknen. Oder würde das grundsätzlich nur bei warmem Wasser passieren können?

Wenn Du es zu sehr befeuchtest ist die Gefahr durchaus gegeben. Befeuchtet werden sollte die Furnieroberfläche, daher schrieb ich "mittels Schwamm auftragen". Das Furnier regelrecht zu ersäufen ist sicherlich kontraproduktiv :rauchen:

LG
Henry
 
Bin gerade mitten im Umzug, sonst hätte ich schon eher was geschrieben.

Hallo Henry, bei zwei Sachen, die Du beschrieben hast, folgende Gedanken:
Beim Furnier runterleimen, oder Furnier ergänzen bitte kein bedrucktes bzw. Zeitungspapier verwenden. Besonders bei rohen hellen Holz hast Du sonst den Ärger mit der Druckerschwärze bzw. Papier, was Du dann wieder mühselig runterfriemeln musst. Ich rate zu Hostafanfolie, die kann man auch mehrfach verwenden. Und das zweite, alte Schellackpolitur anlösen geht auch ohne Verwendung von Ammoniak. Ethanol auftragen und Frischhaltefolie drauf, das verhindert die schnelle Verdunstung.
Wässern bitte nicht wörtlich nehmen, heißt ja nicht Wasser rüberkippen, sondern nur leicht anfeuchten, damit sich die Fasern hochstellen. Und die Gefahr des Anlösens der Glutinwarmverleimung besteht, allerdings auch beim "Abwaschen der alten Schellackoberfläche.
April ist nicht mehr lange hin..........Schellackpolitur auf Acetonbasis?????????????
Gruß Ivory
 
.Schellackpolitur auf Acetonbasis?????????????

Ja freilich. Ich löse Schellack in Alkohol auf, dann gebe ich Aceton hinzu. Dies fällt den Wachs aus dem Schellack, und es läßt sich zum wachsfreien Schellack filtern (zu diesem Zwecke verwende ich Damenfeinstrumpfhosen).

Ja, des mit der Druckerschwärze kenn ich, aber ich muß es ja ohnehin abschleifen. Hab des auch schon mit Backpapier probiert, aber des klebt besonders gut.

LG
Henry
 
Zum Ausfällen nimmst Du das Aceton. Ich verwende fast wachsfreien Schellack, obwohl ein gewisser Wachsanteil für die Verarbeitung hilfreich sein soll.
Und Peter wie geht`s bei Dir und Deiner Restaurierung voran?
Ein Bastelklavier wartet auch schon auf mich, fragt sich nur wann ich dazu komme...........
 
Zum Ausfällen nimmst Du das Aceton. Ich verwende fast wachsfreien Schellack, obwohl ein gewisser Wachsanteil für die Verarbeitung hilfreich sein soll.

Ja, ich könnt mir auch fertige wachsfreie Schellackpoltur auch kaufen, aber ich bereite es mir lieber selbst zu.
Freilich, läßt sich wachshaltiger Schellack besser verarbeiten, eine hochglänzende Schellackpolitur erweist sich damit allerdings als schwieriger.

LG
Henry
 

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