Restauration Blüthner, Außenbehandlung


Es kommt darauf an, womit er vergällt wurde - guter Polierspiritus wurde mit Methanol früher vergällt, macht man heut nimmer aus gesundheitlichen Gründen. Brennspiritus ist für schwarze Schellackpolitur zum Beispiel völlig ungeeignet, da die Vergällungsmittel die schwarze Politur ergrauen lassen. Absoluter Alkohol ist über Aphotheken durchaus zu beziehen, leider dank Brandweinsteuer auch recht teuer.
LG
Alb
 
Alkohol kann ich doch auch 99,9 Isipropanol verwenden....

Ja, ist sogar gerade für den Unerfahrenen etwas besser in der Handhabung, da Isopropanol etwas langsamer verfliegt und die Politur nicht so rasend schnell trocknet. Der Ballen klebt nicht so rasch fest und reißt dir die Fläche wieder kaputt. Iso und Nigrosin, der Rest ist gut gewählt. Ausserdem ist Isopropanol leichter zu bekommen und günstiger.

LG
Bechsteinfreund
 
@Alb
Kann ich nicht bestätigen. Ich finde es eher etwas einfacher zu verarbeiten. Michael hat übrigens auch Isopropanol genommen.
wir sprachen letztes Mal zufällig über Schellackpolieren...
LG
Bechsteinfreund
 
@Alb
Kann ich nicht bestätigen. Ich finde es eher etwas einfacher zu verarbeiten.

Es mag einfacher zu verarbeiten sein, ja. Nur ist es wichtig daß es schnell trocknet und man unverzüglich weiterarbeiten kann. Die Trocknungszeit von Isopropanol verzögert die Arbeitszeit. Ganz fatal wird es dann beim auspolieren. Des ist schon mit Alkohol so ein Thema für sich, ich hab schon überlegt ob ich zum Auspolieren nicht einmal Chloroform versuchen sollte.
LG
Alb
 
Das stimmt allerdings . Man muss länger warten, bis man auspolieren kann und außerdem sollte man zwischen den Polierschritten längere Pausen machen. Denn die Trocknungszeit ist verlängert. Für Profis, die Zeit sparen müssen daher eher ungeeignet, aber für Leute, die nicht täglich polieren und sich mehr Zeit nehmen können gut geeignet. Denn für den Anfänger ist Festkleben eine ärgerliche Katastrophe..längeres arbeiten mit Trocknungspausen eher nicht so problematisch .

LG
Bechsteinfreund
 
Da gibt es halt Verzögerungen, bis der Auspolierer wieder wieder fit ist...:blöd::blöd:


Naja, also Chloroform wird oft überschätzt. In den ganzen Krimis wo jemand mal schnell mit Chloroform betäubt wurde - Unsinn. Machts euch doch den Spaß, mischt Dan Chlorix mit Aceton und haltet dann eure Nase rüber. bildet sich gasförmiges Chloroform. aber nichts da mit sofortiger Bewußtlosigkeit. Für eine Chloroformnarkose braucht es schon an die 100ml intensiv eingeatmet.
Chloroform ist allerdings stark Herz , Leber , Nierenschädigend.

LG
Alb
 
Mit der Benzoepolitur wäre ich extremst vorsichtig... es hat Ewigkeiten und viele kaputte Politiren gedauert, bis ich damit klar gekommen bin. Und zum Auspolieren reicht für einen Anfänger die Zweihornpolitur allemal.
LG Georg

PS: ich benutze übrigens auch Isopropanol aus der Apotheke
 

Hallo zusammen,
ich beziehe diverses bei
http://kremer-pigmente.com/de/index.html
Da gibts u.a. Polierspiritus, Schellack, Nigrosin (wasser- und spirituslöslich) und auch Isopropanol.
Ich habe noch kein Klavier/Flügel poliert aber zahlreiche Möbel. Immer wieder wird Isopropanol als Lösungsmittel für Schellackpolituren empfohlen. Ich habs mal ausprobiert - nie wieder!
Ein guter Polituraufbau und eine ordentliche Schichtdicke bekomme ich dann hin, wenn sich beim Deckpolieren kurz hinter dem Ballen auf der Fläche "Wolken" durch den verdunstenden Spiritus zeigen.
Das bekomme ich mit Isopropanol nicht hin aber vielleicht stelle ich mich da nur doof an!?
Für mich sind diese Wolken ein Zeichen des richtigen Polierens und auch Hinweis, wenn die Poltur zu dick ist.

Da man die Politur immer so verdünnen muss, dass es "passt" und der Spiritus schnell verdunstet, stelle ich meine Politur selber her - auf ein konkretes Mischungsverhältnis zu beharren macht keinen Sinn.

Was ist eine Schellck-Grundierung bei dem Set?
Ich grundiere zuerst mit meiner Politur ohne Mehl, da sonst die Gefahr besteht, dass die Poren hell gefüllt werden.
Dann mit Politur und einem Gemisch aus Bims- und Ziegelmehl.
Wenn die Fläche zu ist gehts ans polieren......

Grüße
 
Wie bessert ihr dellen aus? Mit einer Mischung aus Bimsmehl, Schellack und Sägemehl? Wie macht ihr das Auspolieren?
 
Man kann Schellack anzünden und in die (kleinere) Delle wie Kerzenwachs abtropfen lassen, danach fein schleifen und aufpolieren. Mit Bims fülle ich nur die Poren des rohen, offenporigen Holzes.

Oh, alb war schneller

LG
Bechsteinfreund
 
Stumpfe Dellen kann man - wenn sowieso die Oberfläche gemacht werden muss - mit einem Bügeleisen und einem angefeuchteten Tuch meist zumindest ein Stück weit "rausbügeln". Wichtig: Beim Abkühlen kräftig mit bspw. einem Kork drüberreiben, da durch die Wärme auch der Knochenleim mit dem furniert wurde (bei älteren Kisten) angelöst wird und sonst Hohlstellen unter dem Furnier entstehen können.
Weitere "Kittarbeiten" wie vorstehend erwähnt sind aber meist trotzdem noch notwendig.

Bimsmehl ist wirklich nur was für die Holzporen. Kleine Kratzer oder Risse habe ich auch schon mit (wenn nötig eingefärbter) dicker Politur mittels feinem Pinsel gefüllt. Geht gut muss aber mehrere Tage trocknen und kann dann wie der oben erwähnte feste Schellack weiterbearbeitet werden.
Zum ebnen nehme ich ein (sehr scharfes) Stemmeisen, da damit im Gegensatz zum Schleifen die Fläche ringsrum nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Macht aber nur Sinn, wenns wirklich scharf ist, da sonst der feste Schellack aus der Delle rausbricht....man merkt es gleich, wenns nicht so wird wie es soll.

In der Regel ist es ja so, dass man sich über eine andere Lösung eines Problems spätestens dann Gedanken machen sollte, wenn man mit rotem Kopf, dickem Hals und 180 Blutdruck resigniert dasteht, weils einfach nicht so wird wies soll.....:teufel:
Grüße
Dietmar
 
Prinzipiell geht es darum, dass sich zu dem Zeitpunkt, wenn der Knochenleim wieder abbindet - also abkühlt - das Furnier zur Trägerplatte Kontakt hat. Also entweder draufreiben oder wenn möglich spannen (die sauberste Möglichkeit). D.h. wenn mit Zwingen beizukommen ist ein angewärmtes Holz als Zulage draufspannen bis es abgekühlt hat.
Der (große) egal ob warme oder kalte Hammer ist ein geeignetes Werkzeug, wenn man sich nicht mehr restaurierbarer Teile entledigen will. Wobei auch da zur Herstellung einer ofenfertigen Größe anderes Werkzeug bisweilen oft nützlicher ist.

Mit einem Hammer Druck auszuüben birgt die Gefahr, dass das Holz gestaucht wird, da auf kleiner Fläche mit dem harten Material Druck ausgeübt wird. Wird die Fläche dann nicht ordentlich geschliffen (inkl. wässern) zeichnet sich die "bearbeitete" Fläche später ab, was insbesondere auf großen Flächen sicher keiner will.
Grüße
D.
 

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