Petz
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Glaub zwar, daß das unsere Fachleute besser zusammenbringen als ich aber ich versuchs mal so gut ich kann:Erklärst Du mal bitte, Petz?
Jede Saite erzeugt beim Anschlag zunächst mal einen Grundton nur leider und gottseidank bleibt es nicht bei dem......;)
Dazu kommen Saitenteilschwingungen (mehrere Obertöne die auch durch den Hammeranschlagspunkt, Hammerhärte, Saitenlänge, Saitenspannung etc. beeinflußt werden - als deutliches Beispiel die Flagolettöne), weiters noch Schwingungen und Geräusche von den beiden "Totenden" der Saite und schlimmstenfalls noch Resonanzschwingungen irgendwelcher Bauteile wenn einer der entstehenden Töne zufällig deren Eigenschwingfrequenz trifft und anregt (kann z. B. sogar ne garstige Schraube sein). Aus diesem ganzen "Sauhaufen" setzt sich der Klang zusammen den man letztendlich zu hören bekommt.
Die Wissenschaft bei der Entwicklung ist nun, einen Kompromiß auszutüfteln (auch ein Konzertflügel ist saitenlängenbezogen ein Kompromiß - nicht umsonst hat der "kompromißlos" konstruierte Klavins Vertikalflügel knapp 4 m Bassaitenlänge) bei dem die Obertöne den Grundton nicht klanglich negativ beeinflussen sondern akustisch fördern denn je kleiner ein Klavier ist, desto "unpassender" sind die, durch die "zu kurzen" Saiten verfügbaren Obertonspektren zum Grundklang; desto schräger klingt´s dann auch bei numerisch gerader Stimmung im Bassbereich.
Deswegen macht man auch ne gespreizte Stimmung, die ist ein Kompromiß zwischen Grund - und Obertönen wobei man den Grundton im Bassbereich soweit numerisch zu tief runterstimmt bis ein optimaler akustischer Ausgleich zwischen Grund - und den etwas "schrägen" Obertönen erzielt wird.
Weiters müssen dann in Praxisversuchen noch alle unerbetenen Schwingungen und Geräusche möglichst gedämpft bzw. eliminiert werden.
Beim Intonieren werden dann die Hämmer soweit gestochen bis die, durch andere Mittel nicht beseitigbaren unpassenden Teiltöne auf ein brauchbares Maß abgedämpft werden denn je weicher der Hammerkopf ist desto mehr wirkt er beim Anschlag auch als "Hochtonfilter". Je stimmiger das Einzeltonspektrum eines Instrumentes ist, desto schärfer intoniert kann dieses (wenn es der Kunde überhaupt so brilliant wünscht) belassen werden ohne das der Klang einen negativen Eindruck erweckt und genau da scheidet sich die instrumentarische Spreu, Mais, Gerste oder Roggen etc. vom Weizen. Damit erzielt man auch die höchstmögliche Klangdynamikfähigkeit.
In den unterschiedlichen Obertonspektren gründen sich auch die deutlichen klangcharakteristischen Unterschiede zwischen z. B. gleichlangen Klavieren der verschiedenen Marken weil die Obertöne, Resonanzbodenkonstruktion, Stegverlauf, Kapodasterposition, Hammeranschlagspunkte etc. nachhaltig die Klangfarbe beeinflussen und jeder Hersteller auch ne andere Idealvorstellung seines Klanges hat.
Bitte unsere Fachleute ausdrücklich um Korrektur falls ich irgendwo nen Blödsinn geschrieben haben sollte, Petz ist nämlich auch nicht mehr der Jüngste....:p
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