Relevanz von Dirigenten/Dirigentinnen

Da assoziiere ich Brahms, Bruckner, Mahler etc.
Das geht ohne Dirigent nicht mehr, oder @mick?
Ein Top-Orchester wird sowas ohne Dirigenten zwar halbwegs unfallfrei über die Bühne bringen - zumindest in einem akustisch brauchbaren Saal, in dem sich gegenseitig gut hört. Das Problem ist, das man ohne Dirigenten wahnsinnig viele Proben bräuchte und dass in diesen Proben eine ordnende Instanz fehlt, die das ganze Orchester so hört, wie es auch das Publikum hört. Wer mal auf hohem Niveau Kammermusik gemacht hat, weiß, wie schwierig es schon ist, sich in einer kleinen Gruppe zu organisieren und sich auf eine musikalische Aussage zu verständigen. In einem größeren Orchester potenzieren sich diese Schwierigkeiten bis hin zur Unmöglichkeit.

Orchesterproben sind zudem rar und teuer - ein übliches Sinfoniekonzert hat höchstens 4 bis 5 Proben plus Generalprobe - in der kurzen Zeit ist ohne Dirigenten kaum etwas Vorzeigbares hinzukriegen.

Völlig unmöglich sind Opernaufführungen ohne Dirigenten. Zum einen sind die Abstände zwischen den Beteiligten so riesig, dass sie sich gegenseitig kaum hören, zum anderen passiert in einer Opernvorstellung immer irgend etwas Unvorhergesehenes - wenn da nicht ein sehr aufmerksamer und extrem antizipierender Dirigent dabei ist, dann führt sowas schnell zum Generalschmiss.
 
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Puh, vielen Dank für die themenzentrierten und aufschlussreichen Antworten zum Schluss und dafür, dass wir doch noch den Dreh hinbekommen haben. :027:
 
Simon Rattle mit Schülern.
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Ist hier eigentlich das Experiment Persimfans schon erwähnt worden.
Das ging ein paar Jahre gut und war am Ende wohl einfach zu umständlich.
 
Persimfans war ein dirigentenloses Orchester in der ersten Zeit nach der Oktoberrevolztion in Russland.
Bei Wikipedia gibt's mehr!
 
meine Frage keineswegs ungeeignet für das Forum ist
Deine Frage ist absolut geeignet für ein Musikforum das ist ganz klar.

Staune wie es dir in nur wenigen Einträgen gelungen ist das Forum zu durchleuchten (mit ihren positiven und negativen Seiten).:super:

Für mich ist ein Dirigent wie ein Fußballtrainer: Die Mannschaft kann ohne ihn zwar spielen, aber sie ist nicht Koordiniert. Auch im Training entscheidet der Trainer was geübt/gemacht wird und wie.

Herzlichen Willkommen hier und lasse dir von niemanden die Schneid abkaufen.
 
Deine Frage ist absolut geeignet für ein Musikforum das ist ganz klar.

Staune wie es dir in nur wenigen Einträgen gelungen ist das Forum zu durchleuchten (mit ihren positiven und negativen Seiten).:super:

Für mich ist ein Dirigent wie ein Fußballtrainer: Die Mannschaft kann ohne ihn zwar spielen, aber sie ist nicht Koordiniert. Auch im Training entscheidet der Trainer was geübt/gemacht wird und wie.

Herzlichen Willkommen hier und lasse dir von niemanden die Schneid abkaufen.

Danke für deine aufmunternden Worte und deinen Willkommensgruß. :023:
 

Ausnahmen bestätigen die Regel: bei Tourneetheatern habe ich im Salonorchester die Funktion eines Piano-Direkteurs übernommen oder man schaut auf den Bogen des Konzertmeisters, der als Violin-Direkteur tätig ist. Das schaffen nur extrem erfahrene Spezialisten und Kenner aller genrespezifischen Spielnuancen und ist mit extremem Stress verbunden.

LG von Rheinkultur
 
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Auch bei meinen Chören leite ich meist selbst alles vom Flügel aus. Die Sänger(innen) sind mit meiner Zeichengebung sehr gut vertraut, an auswendiges Singen gewohnt, vertraut mit flexiblen Sitzordnungen bis hin zur Anweisung, durcheinander zu stehen oder sogar zu laufen. Halbherziges Dranhängen an stimmsichere Nachbarn ist damit ausgeschlossen. Übrigens haben gerade die Chöre, die sich auf dieses qualitätsorientierte Arbeiten am besten einlassen, die geringsten Probleme, damit Sängernachwuchs zu generieren.

LG von Rheinkultur
 

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