..no chance, Geiz ist Geil, Schlaubergerei
Ich hätte das nie gedacht – aber ich gebe Gomez zu 100% recht.
Schule KANN NICHT das kompensieren, was des Erziehens unkundige, ja unwillige Eltern in den ersten sechs Lebensjahren verbockt haben.
Es geht weiter, hin zu einer kompletten Gesellschaftskritik: heute gilt der Krassmaterialismus, das Geiz ist Geil. Die stete Frage: was bringt es mir? Und schlau ist (oder schlau kommt sich vor..), wer Dinge, die er nicht versteht, für unnütz erklärt, lauter Steimme, empörter Kritik (Zu schwer! Zu teuer!) oder noch besser lustigseinwollender Häme verbreitenden Ätzgelächters auf Kosten Musizierender: („WAAAS??“ Michael Jkackson kannst nicht spielen !?!?!? Na DAS Taugt ja ÜBERHAUPT nixx..“.
Es fehlt allenthalben an Respekt. Die Gesellschaft gliedert sich immer mehr zweiteilig: die da oben, die Kapital haben, auch ohne Arbeit, und sich alles leisten. Deren Kinder aufs Gynmasium gehen, Reit-, Ballet- und Klavierspielunterricht haben. Eigenes Pferd. Mama hat den Flügel im Riesenwohnzimmer von >>80qm.
Und die da unten, die entweder arbeiten müssen, im Verdienstinteresse der Kapitalrenditen der anderen, im Schichtdienst, bis zum Umfallen - oder aber dem sozialen Netz preisgegeben sind.
Die Kinder der Letztgenanntnen musizieren nicht. Sie musizieren ja nicht nur nicht, es gibt in den Familien und Haushalten der einfacheren Klassen gar keine Musiziertradition mehr. In die Kirche geht man schon lange nicht mehr, und der Männergesangverein hat auch vor 37 Jahren letztmals den „neuen“ Dirigenten bekommen, bei dem man heut froh ist, dass er auch mit 83 noch „munter“ weitermacht:
„Lobe den Herrn!“
Ja wie soll unter solchen Verhältnissen noch Musikunterricht an Schulen gedeiehn? ??
Schule teilt sich da auch GeizIstGeil sehr schnell auf: in die harten Fächer, wo du echt was machen musst, um noch halbwegs dabeizubleiben. Und in die Fächer zum Abhängen, oftmals Kunst und Musik. Wehe, der Musiklehrer hat eine echte Ambition, den Kiddies was beibringen zu wollen – dann entfällt ja Abhängen! Nee allso wirklich, Sauerei, das..
Dann kommen all die Schlauen, Naseweisen, mit ihrer Häme, dem Högen und teils dem Mobben. Was Miss Emerson beschrieb, setzt dem noch die „Krone“ auf: Da gibt es Kinder, die schon etwas von Musik verstehen, aber die Lehrer nutzen das aus, missbrauchen die Zurückhaltung und Kultiviertheit dieser musikalischen Kinder, leben ihre „sozialen Kompensationsgelüste“ aus: benachteiligen noch systematisch die musizierenden Kinder - und geben den unkundigen dauerfrägernden Nichswisser-Schreihälsen die besseren Noten. Zum Speien, das.
Was bin ich froh, dass mein Papa nen Schlauen war, und dass meine Mama immer darauf achtete, dass gesungen wurde – und sie sich beide einig waren, dass alle ihre Kinder ein Instrument erlernen durften. ..
Mein Sohn hatte auch alle Chancen. Aber er war zu schlau: Musik lernen ist ja Arbeit.. .. Das war gemobbt in der Klasse, er wollte „kein Streber“ sein – und musizierte nicht. Später schenkte ihm sein Patenonkel ein Schlagzeug - er wusste wohl, wen er damit ärgern konnte..
Der Sohn hatte in Musik immer eine Eins. Tscha.. Aber er musiziert nicht mehr. das Schlagzeug steht ungenutzt in der Ecke, und der Konzertflügel seines Papas scheitn ihm gar mitunter Anwandlungen von Hass zu bescheren. Alle seine Musiklehrer waren Pfeifen. Waren in den Kreisen der Gynasiallehrer die belächelten “Künstler“; derweilen sich ein „harter Gymnasiallehrer“ was darauf einbildet, dass er in Mathe, Deutsch und Englisch seine Schüler fordert. Sie können ja im Musikunterricht was abhängen dann..
Musiik braucht Schutzräume und Entfaltung – schon in der Familie, dann auch in der Schule. Wenn Musik nur belächeltes Beiwerk ist und zudem auch nicht zur „sozialen Differenzierung“ dienen darf – uU noch programmatisch bekämpft von nichtmusizierenden, links eingestellten Lehrern, die die musizierenden Kinder der verdachtsweise „Bessergestllten“ noch zu benachteiligen trachten – was kann da Musikunterricht machen?
Außer denjenigen, die all das überblicken, ein Magengeschwür zu bescheren..
Das deutsche Volk war mal international geachtet für seine Liebe zu Kunst, Literatur und Musik. Dann hat es vor über 80 Jahren schreckliche Entwicklungen gegebe, in denen unter vielem Anderen diese Eigenschaften missbraucht wurden. Um solchen Entwicklungen auf immer den Boden komplett zu entziehn, implantierten die jenseitsteichigen Brüder hier einen andere Religio: mangels Alternativen ihre eigene. Seither gilt: Money makes the wolrd go ’round. Den Krassmaterialismus. Geiz ist geil. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gilt nichts, Ellenbogen gelten alles. Lernen ist mühsam, mal gucken, obs nicht auch "ohne" geht.. Joschka Fischer hat ja auch kein Abi. Aber Ellenbogen.
In dem Musik nur Achtung erfährt, wenn du Madonna oder Michael Jackson heißt und damit Milliardär wirst.
Ansonsten gilt die omnipräsente Schlaubergerei: ich kann es nicht, also mache ich es anderen, die es können, miese. Bevor mich mein Nichtskönnen noch uU in Nachteil brächte, fahre ich flott mal die Ellenbogen aus und mache Musizieren hämisch runter.
Wenn ich Mercedesfahren will? Rufe ich mir ein Taxi. <schlauschlau grinsekatz>
Wenn ich Musik will, mach ich das Radio an <schlauschlau grinsekatz>.
Schulunterricht Musik? Wie denn?
No chance, nearly.