Produziert unser Schulsystem musikalische "Analphabeten"?

Interessanter Gedanke: Zahle weniger, verlange mehr und Du bekommst nur die Leute, die darauf "brennen" den Job XYZ zu tun.

:D :D :D

...in ferner Zukunft:
Papa: wie bitte???
Töchterlein: ja, ich will Ärztin werden
Papa: spinnst Du?
Töchterlein: ich will aber Leben retten, Herzen transplantieren
Papa: schnickschnack, da verdienst du doch nichts
Töchterlein: darum geht´s nicht
Papa: ach nein? und soll ich dann vielleicht so ne verkrachte Medizinerexistenz durchfüttern, die 20 Stunden operiert und sich kein Hemd leisten kann??
Söhnlein: und ich will als Wissenschaftler in der Zoologie forschen
Papa (sich die flache Hand auf die Stirn klatschend) der auch noch... seid ihr verrückt geworden? Herrje, es gibt doch so tolle Jobs, in denen man richtig Kohle macht: Pillendreher, Zoodirektor, Handyvertragabzocker
...

herzliche Grüße, Rolf
 
Lieber Rolf, die Realität hat Deine Glosse längst eingeholt. An Kliniken arbeiten die Ärzte (auch die Chefärzte) für Gehälter, die in keiner Relation zu Aus- und Weiterbildung, zu Arbeitszeit und Verantwortung stehen (Nur der Klinikdirektor zockt gewaltig ab - und da wollen alle, alle hin). Jeder mittelprächtige Vertriebsheini oder Handelsvertreter mit Hauptschulabschluss würde darüber lachen, was in Kliniken verlangt und gezahlt wird.

Und weshalb gibt es so wenig wirklich gute Verkäufer? Sie kriegen zu viel Kohle für wenig Arbeit:D
 
Interessanter Gedanke: Zahle weniger, verlange mehr und Du bekommst nur die Leute, die darauf "brennen" den Job XYZ zu tun.

Begeistern kann nur, wer selbst begeistert ist. Schlaftabletten und Sesselfu... sind das nicht.

Das hat ja schon der gute alte Tom Saywer erkannt - er ging sogar noch einen Schritt weiter und hat sich das Zaunstreichen bezahlen lassen........


Musikunterricht sollte dazu anleiten, sich "in der Musik zu betätigen"...
genauso wie der Sportunterricht dazu anleiten SOLLTE, sich sportlich zu betätigen...
und der Kunstunterricht, sich künstlerisch zu betätigen......

auch wenn das in Sport- und Kunstunterricht auch nur teilweise funktioniert - die "aktive Betätigung" steht dort dort noch immer im Mittelpunkt -
im Musikunterricht nicht !!
 
Ich bin dank eigener Schulerfahrung weit davon entfernt, Lehrer verteidigen zu wollen. Viel/die meiste Kritik ist berechtigt!
Nichtsdestotrotz: auch das sind schließlich nur Menschen. Die haben es mit einer Bande oft ungebärdeter Kinder/Jugendlicher mit allerlei Defiziten zu tun (wofür wiederum die Kids nichts können, sondern Eltern und Gesellschaft). Das macht sicher oft genug keinen Spaß bzw. das mal vorhandene Engagement geht nach jahrelanger Frustration verloren. Außerdem kriegen die Lehrer heute dank Zentralabitur nur noch einen Lehrplan vorgesetzt, den sie durchziehen MÜSSEN. Zuviel (oft unnützer) Stoff in zu kurzer Zeit. Zu wenig Zeit für individuellen Unterricht. Irgendwann ist es denen halt nur noch wurscht. Das ist falsch, das ist schlecht, aber menschlich nachvollziehbar.
Und die Schüler? Kriegen den gleichen Frust, weil sie unter einem gewaltigen Lerndruck stehen, gepaart mit durchaus begründeter Zukunftsangst. Ich möchte heute kein Schüler mehr sein müssen! An diesem Desaster wiederum sind die beamteten Sesself..... in den Kultusministerien schuld.
 
Musikerziehung vs. Kunsterziehung; eine Phänomenologie aus früher Vorzeit.

Seit ich diesen Thread verfolge fällt mir auf, dass ich die musischen Fächer Kunsterziehung und Musik als Gegenpole erlebt habe.

Kunsterziehung = aktiv:
- Freiheit, auch der Meinung
- Einbeziehung aller Schüler, unabhängig vom Können
- Ermunterung zur Krativität
- Erziehung zur kritischen Auseinandersetzung
- sinnliches Arbeiten mit der Materie

Ergebnis:
trotz Anarchie bin ich stilsicher in allen Epochen und habe künstlerische Techniken von Siebdruck über Litho bis Kupferstich gelernt - und bis heute nur wenig vergessen.

Musikerziehung = passiv:
- Einengung
- Ausgrenzung von Nichtkönnern
- Angst ( Noten, Vorsingen etc.)
- Klassifizierung in gute und schlechte Kunst nach Befinden der Lehrer
- Instrumente (Klassik) auf einer Leinwand, die bei Bedarf ausgerollt wurde
- Ausschluss von Sinnlichkeit

Ergebnis: musikalischer Analphabet.


Unsere Kunstlehrer hatten vieles begriffen.
Sie baten uns, zum Unterricht eigene Platten mit zubringen. Im Musikunterricht undenkbar.
Wir hörten unsere Musik. Laut sehr laut. Aula, Theater und Kunst lagen abseits in einem Gebäudetrakt.
Der "Lärm" rief regelmäßig Musiklehrer auf den Plan, was dann im Verbot endete, Rockmusik zu hören.
Daraufhin brachte unser Kunsterzieher Wagner Ouvertüren mit. Laut, extrem laut.
Wagner war ein wunder Punkt beim Ober-Musikus. Wir alle ahnten warum und machten mit.
Danach durften wir wieder hören, was wir wollten. Auch Klassik, Romantik, wenn wir impressionistisch malten.

Unsere Theater AG wurde im Kunstunterricht durch Bühnenbild und Kostüme unterstützt.
Die Aufführungen waren öffentlich und gut besucht.
Die Musik kam vom Band.

Das Schulorchester spielte im Verborgenen, im Wesentlichen für die Angehörigen und einen mysteriösen Förderkreis.

Schulbands übten in den umliegenden Gemeindehäusern.

Ich selbst mache (trotzdem) Musik, ich kenne viele Musiker und Musizierende. Wir alle sind weltoffen und sinnlich. Ich stehe vor einem Rätsel.

Die Lösung muss damals im Selbstverständnis Musikerziehung gelegen haben.

Falls es immer noch so ist:
Musik sollte frei machen, wie Kunsterziehung. Und kritisch erziehen.
Dann kommt der Wunsch nach Notenkennis und Theorie von allein.


Gruß aus Hamburg


Reiner
 
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Sehr schöner Beitrag, Reiner!

Ich bedaure sehr, dass bei uns im Musikunterricht ausgegrenzt wurde. Im Nachhinein betrachtet hatte der Musikunterricht etwas von einer Casting-Show. Wer ist brauchbar für Schulchor oder Schulorchester? Diese beiden Institutionen waren das Ziel der Musiklehrer, die sich damit zu profilieren versuchten.
 
Ich möchte noch einmal auf das Singen zurückkommen.

Bei mir zuhause wurde viel gesungen, meine Mutter brachte mir auch zweistimmiges und Kanon-Singen bei. Als ich dann irgendwann eine Kindertute mit Klappen in die Hand bekam, auf der man eine halbwegs saubere Tonleiter hervorbringen konnte, habe ich darauf ohne Anleitung innerhalb eines Tages viele der mir bekannten Lieder spielen können. Diese Fähigkeit führte dazu, daß man mir Instrumentalunterricht angedeihen ließ, usw...

Bei meinem Mann lief das etwas anders, seine Mutter konnte nicht gut singen, daher wurde auch nicht gesungen und mein Mann wurde ein "Brummer", der sich im Musikunterricht lieber eine "5" eintragen ließ als sich dem Gelächter preiszugeben.

Nun bin ich natürlich eine unverbesserliche Trällerliese. Und ich trällere alles, was sich aus der Situation heraus gerade ergibt, Opernarien, Kinderlieder, Volkslieder, Schlager (selten!), Klavierliteratur Melodiestimme, Mittelstimme, Baßstimme, selbsterdachte Melodien :floet:.

Erstaunlicherweise hat mein alles andere als perfekter Gesang bei meinem Mann langfristig zu einer Veränderung geführt. Zuerst ist er aus seiner Totalverweigerung herausgekommen und hat begonnen, mir kurze Abschnitte nachzusingen. Die Treffsicherheit in der Tonhöhe wurde laaangsam besser. Irgendwann fiel mir auf, daß er gar nicht mehr brummte und sogar öfter richtig sang. Zuletzt hat er mich damit überrascht, daß er in der Kirche ein Lied mitgesungen hat - und zwar richtig -, das ich NICHT kannte, weshalb ich schamhaft geschwiegen habe. Hinterher hat er mir erklärt, daß er das Lied auch nicht kannte, sich aber an der Trompete orientieren konnte, die die Melodie mitspielte.

Mit diesem Beispiel will ich sagen, daß es erstens nie zu spät ist und zweitens sich einfach einer finden muß, der immer wieder vorsingt und dazu keinen Perfektionsanspruch an sich und andere erhebt. Und drittens: durch das - möglichst ununterbrochene - Abspulen von Musik aus der Konserve wird der Prozeß des Singenlernens offenbar nicht ausgelöst.

Wie ich ja oben schon erwähnte, kann man durch über das Singen ausgebildete Musikalität sogar zu einer Instrumentalausbildung kommen, die dann natürlich auch Geld kostet, aber da weiß man dann auch schon, daß man "in ein Talent investiert". Das Singen selbst kostet nichts außer vielleicht Überwindung und ggf. ein paar Euro für ein Liederbuch, hauptsächlich wegen der Texte für die 2., 3. usw. Strophe. Deshalb kann ich die ewigen Diskussionen über die Kosten einer musikalischen Erziehung für alle nicht nachvollziehen.

Ich finde es grausam, wenn jetzt alle Grundschüler Blockflöte lernen sollen, natürlich im Großgruppen-Unterricht. Ich weiß nicht, was ich mache, wenn man meinem Enkel mal so etwas antun will, vielleicht werde ich dann Anarchist? Ich habe selbst Blockflöte gelernt (im Einzelunterricht) und spiele gelegentlich noch, aber wenn ich Opfer einer solchen Kampagne geworden wäre, würde ich die Flöte mit Sicherheit hassen. Das Mindeste, was ich als "pädagogisch wertvolle Strafe" für diejenigen vorschlage, die sich so einen Mist ausdenken, wäre die Verpflichtung, jede Sitzung mit dem gemeinsamen Singen eines Liedes aus dem Volksliedgut zu beginnen, und zwar alle Strophen.

Anstelle von blindem Aktionismus sollte man besser auf etwas anderes achten, daß nämlich Singen nicht den Stempel "Un-cool" tragen darf. Wenn die Brummer und Brummerinnen, denen keiner vorgesungen hat, erst die Mehrheit in den Kindergärten und Schulen erlangt haben, kann man fürs Singen schließlich Haue bekommen, und dann ist es ganz vorbei mit der Musikkultur.

LG Klavieroma
 
Opa NewOldie an Klavieroma:

Mit dem Singen hast du genau auf die "Zwölf" getroffen.
Da kann jeder mit. Auch der Brummer kriegt es irgendwann gebacken.
Die schlimmsten Brummer können auch etwas rhythmisch beitragen , "tsss, chaka, chaka" ... oder mit Trommeln oder Rasseln - oder weiß der Fuchs was..

Ist das denn so schwer? Offenbar.

Außerdem kann man Singen sicher so "cool" gestalten, dass aller Staub davon abfällt. Und dann kommt die Neugier von allein, auch das Verstaubte wieder zu entstauben.

Außerdem gilt wohl generell: " was du nicht singen/brummen kannst, das kannst du auch nicht spielen.
Jazz Pianisten singen während/was sie spielen, z. B. Keith Jarret.

brummende Grüße

Reiner
 
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..no chance, Geiz ist Geil, Schlaubergerei

Ich hätte das nie gedacht – aber ich gebe Gomez zu 100% recht.

Schule KANN NICHT das kompensieren, was des Erziehens unkundige, ja unwillige Eltern in den ersten sechs Lebensjahren verbockt haben.

Es geht weiter, hin zu einer kompletten Gesellschaftskritik: heute gilt der Krassmaterialismus, das Geiz ist Geil. Die stete Frage: was bringt es mir? Und schlau ist (oder schlau kommt sich vor..), wer Dinge, die er nicht versteht, für unnütz erklärt, lauter Steimme, empörter Kritik (Zu schwer! Zu teuer!) oder noch besser lustigseinwollender Häme verbreitenden Ätzgelächters auf Kosten Musizierender: („WAAAS??“ Michael Jkackson kannst nicht spielen !?!?!? Na DAS Taugt ja ÜBERHAUPT nixx..“.


Es fehlt allenthalben an Respekt. Die Gesellschaft gliedert sich immer mehr zweiteilig: die da oben, die Kapital haben, auch ohne Arbeit, und sich alles leisten. Deren Kinder aufs Gynmasium gehen, Reit-, Ballet- und Klavierspielunterricht haben. Eigenes Pferd. Mama hat den Flügel im Riesenwohnzimmer von >>80qm.

Und die da unten, die entweder arbeiten müssen, im Verdienstinteresse der Kapitalrenditen der anderen, im Schichtdienst, bis zum Umfallen - oder aber dem sozialen Netz preisgegeben sind.

Die Kinder der Letztgenanntnen musizieren nicht. Sie musizieren ja nicht nur nicht, es gibt in den Familien und Haushalten der einfacheren Klassen gar keine Musiziertradition mehr. In die Kirche geht man schon lange nicht mehr, und der Männergesangverein hat auch vor 37 Jahren letztmals den „neuen“ Dirigenten bekommen, bei dem man heut froh ist, dass er auch mit 83 noch „munter“ weitermacht:

„Lobe den Herrn!“


Ja wie soll unter solchen Verhältnissen noch Musikunterricht an Schulen gedeiehn? ??

Schule teilt sich da auch GeizIstGeil sehr schnell auf: in die harten Fächer, wo du echt was machen musst, um noch halbwegs dabeizubleiben. Und in die Fächer zum Abhängen, oftmals Kunst und Musik. Wehe, der Musiklehrer hat eine echte Ambition, den Kiddies was beibringen zu wollen – dann entfällt ja Abhängen! Nee allso wirklich, Sauerei, das..

Dann kommen all die Schlauen, Naseweisen, mit ihrer Häme, dem Högen und teils dem Mobben. Was Miss Emerson beschrieb, setzt dem noch die „Krone“ auf: Da gibt es Kinder, die schon etwas von Musik verstehen, aber die Lehrer nutzen das aus, missbrauchen die Zurückhaltung und Kultiviertheit dieser musikalischen Kinder, leben ihre „sozialen Kompensationsgelüste“ aus: benachteiligen noch systematisch die musizierenden Kinder - und geben den unkundigen dauerfrägernden Nichswisser-Schreihälsen die besseren Noten. Zum Speien, das.

Was bin ich froh, dass mein Papa nen Schlauen war, und dass meine Mama immer darauf achtete, dass gesungen wurde – und sie sich beide einig waren, dass alle ihre Kinder ein Instrument erlernen durften. ..

Mein Sohn hatte auch alle Chancen. Aber er war zu schlau: Musik lernen ist ja Arbeit.. .. Das war gemobbt in der Klasse, er wollte „kein Streber“ sein – und musizierte nicht. Später schenkte ihm sein Patenonkel ein Schlagzeug - er wusste wohl, wen er damit ärgern konnte..

Der Sohn hatte in Musik immer eine Eins. Tscha.. Aber er musiziert nicht mehr. das Schlagzeug steht ungenutzt in der Ecke, und der Konzertflügel seines Papas scheitn ihm gar mitunter Anwandlungen von Hass zu bescheren. Alle seine Musiklehrer waren Pfeifen. Waren in den Kreisen der Gynasiallehrer die belächelten “Künstler“; derweilen sich ein „harter Gymnasiallehrer“ was darauf einbildet, dass er in Mathe, Deutsch und Englisch seine Schüler fordert. Sie können ja im Musikunterricht was abhängen dann..

Musiik braucht Schutzräume und Entfaltung – schon in der Familie, dann auch in der Schule. Wenn Musik nur belächeltes Beiwerk ist und zudem auch nicht zur „sozialen Differenzierung“ dienen darf – uU noch programmatisch bekämpft von nichtmusizierenden, links eingestellten Lehrern, die die musizierenden Kinder der verdachtsweise „Bessergestllten“ noch zu benachteiligen trachten – was kann da Musikunterricht machen?

Außer denjenigen, die all das überblicken, ein Magengeschwür zu bescheren..

Das deutsche Volk war mal international geachtet für seine Liebe zu Kunst, Literatur und Musik. Dann hat es vor über 80 Jahren schreckliche Entwicklungen gegebe, in denen unter vielem Anderen diese Eigenschaften missbraucht wurden. Um solchen Entwicklungen auf immer den Boden komplett zu entziehn, implantierten die jenseitsteichigen Brüder hier einen andere Religio: mangels Alternativen ihre eigene. Seither gilt: Money makes the wolrd go ’round. Den Krassmaterialismus. Geiz ist geil. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gilt nichts, Ellenbogen gelten alles. Lernen ist mühsam, mal gucken, obs nicht auch "ohne" geht.. Joschka Fischer hat ja auch kein Abi. Aber Ellenbogen.

In dem Musik nur Achtung erfährt, wenn du Madonna oder Michael Jackson heißt und damit Milliardär wirst.

Ansonsten gilt die omnipräsente Schlaubergerei: ich kann es nicht, also mache ich es anderen, die es können, miese. Bevor mich mein Nichtskönnen noch uU in Nachteil brächte, fahre ich flott mal die Ellenbogen aus und mache Musizieren hämisch runter.

Wenn ich Mercedesfahren will? Rufe ich mir ein Taxi. <schlauschlau grinsekatz>

Wenn ich Musik will, mach ich das Radio an <schlauschlau grinsekatz>.

Schulunterricht Musik? Wie denn?

No chance, nearly.
 
Ja wie soll unter solchen Verhältnissen noch Musikunterricht an Schulen gedeiehn? ??

So wie es der Film SISTERACT 2 - recht pointiert unde überspitzt - vormacht.

In meiner Zeit als Elternbeirat (Realschule) habe "musikalische Lehrer" (so was gibts - waren auch zwei Musikleherer dabei) ein klassenübergreifendes Projekt für die Abschlußfeier gemacht - lief nach den Weihnachtsferien los bis in den Sommer. Im Musikunterricht wurden die Lieder "aus dem Wettbewerb(Film)" nachgesungen (von allen) - Herkunft, Stil etc besprochen. In Neigungsgruppen (ohne Druck zusammengestellt) wurde ein chor und eine Band gebildet und für die Abschlußfeier und ein Sommerkonzert als Highlight das große Filmlied einstudiert.

Auch in der Realschule waren aus Posaunenchören, Spielmannszügen, Musik- und Theaterverein genügend Instrumentalisten dabei, um ein buntes Bild zu bieten - den Chor hab ich nicht gezählt, waren aber bestimmt mehr als 50 Schüler.

Ganz so pessimistisch wie BerndB seh ich die Sache nicht - es gibt doch immer wieder solche Ansätze - leider viel zu wenige - aber es geht - es geht wirklich.
Leider stehen diese Ansätze NICHT im Lehrplan - dort gehörten sie aber eigentlich hin !!
 

Ich denke nicht, dass es die (Erziehungs-)Aufgabe der Eltern ist, dafür zu sorgen, dass man in der 5. Klasse Blockflöte spielen kann. Musik spielt nun mal nicht in jedem Haushalt eine wichtige Rolle. Meine Eltern haben sich anderen Künsten gewidmet.

Warum werden denn Schulklassen kollektiv mit Blockflöte spielen gequält?

Ich hörte zu der Zeit bevorzugt Deep Purple - was soll ich da mit einer Flöte...? Ich hätte mit folgendes Szenario vorstellen können: Die Schüler kommen in einen Musikraum in dem viele verschiedene Instrumente stehen. Jeder darf sich ein Instrument aussuchen und es ausprobieren. Die Klasse kann zusammen musizieren, auch wenn es erst mal die reinste Kakophonie ist. Man könnte es auch auf Perkussionsinstrumente beschränken und man trommelt gemeinsam. Da könnte man eine Menge über Rhythmus lernen.
 
BerndB, du hast absolut recht.

Aber es ist nicht erst heute so. Es war schon vor 40 Jahren so. Gut, heute ist es wahrscheinlich noch schlimmer und extremer.

In der Schule habe ich keine Noten gelernt. Die habe ich in ganz geringem Umfang in der Musikschule gelernt (im Blockflötemunterricht :D). In der Grundschule haben wir gesungen, meine Lehrerin spielte Akkordeon. Auf dem Gymnasium habe ich immer Musik anstatt Kunst gewählt. Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas im Musikunterricht gelernt zu haben!!
Ganz sicher bin ich aber, dass ich einige Jahre Musikunterricht hatte und dass wir niemals irgendetwas mit Instrumenten gemacht haben. Auch Noten gelernt oder Harmonielehre haben wir sicherlich nicht gemacht. Daran würde ich mich erinnern, denn es hätte mir Spaß gemacht! :rolleyes:
Also war der ganze Musikunterricht (auch auf dem Gymnasium!!) für die Katz'!

Nun zum Elternhaus:
Da ist meine Meinung sehr zwiespältig.
Meine Mutter hat nie gesungen oder sich für Musik interessiert.
Mein Vater war Opernsänger, musikalisch sehr interssiert, aber von seiner Veranlagung her, auch absoluter Perfektionist.
Wir Kinder (2) wurden in die Musikschule geschickt, in die sehr gerne gegangen bin. Zuhause mußten wir singen und Weihnachten auf der Blcokflöte spielen. Aber ich war meinem Vater nie gut genug. Jeder kleinste Fehler wurde angemerkt. Und singen konnte ich lt. meinem Vater sowie so nie. Also habe ich meine Klappe gehalten.

Als ich mit 13, 14 gerne Klavier spielen gelernt hätte, war mein Vater zwar begeistert, aber wozu Unterricht nehmen? Er könnte mir doch alles beibringen. (Mein Vater kann nicht Klavier spielen, er kann nur ein paar Akkorde als Begleitung für seine Arien spielen.) Außerdem durfte ich als Mädchen (!) ja schon das Gymnasium besuchen (es war damals wirklich nicht selbst verständlich und ich bin immer noch meinen Eltern sehr sehr dankbar, dass sie mir ermöglicht haben mein Abitur zu machen). "Du hast doch soviel zu lernen und bist mit der Schule so ausgelastet, da möchten wir dir den Klavierunterricht nicht auch noch zumuten. Es wird zuviel für dich".
Ich hatte Freizeit genug, obwohl ich sehr viel gelernt habe.

Dazu kommt, dass außer seiner klassischen Musik und der Musik des Barock alle andere Musik Krach war. Also, die Rock-Pop-Musik, die man als Teenie nun mal hört, war nur Krach und nicht 'wertvoll'. Sag das mal einem Teenie in der Pubertät! Also habe ich den größten Krach (damals Alice Cooper) gehört, dazu möglichst laut! Für mich war damit für mehr als 20 Jahre der Weg zur Klassik und zu Klavier verbaut. Schade!

Was ich damit eigentlich anführen wollte, das Ineresse war da, das Elternhaus hat auch viel Musik gemacht und "gute" Musik gehört, aber von der Schule kam absolut gar nichts. Das hätte ich damals gebraucht, um weiterhin Interesse an Musik und Musizieren zu haben.
 
Die Gesellschaft gliedert sich immer mehr zweiteilig: die da oben, die Kapital haben, auch ohne Arbeit, und sich alles leisten. Deren Kinder aufs Gynmasium gehen, Reit-, Ballet- und Klavierspielunterricht haben. Eigenes Pferd. Mama hat den Flügel im Riesenwohnzimmer von >>80qm.

Und die da unten, die entweder arbeiten müssen, im Verdienstinteresse der Kapitalrenditen der anderen, im Schichtdienst, bis zum Umfallen - oder aber dem sozialen Netz preisgegeben sind.

Die Kinder der Letztgenanntnen musizieren nicht. Sie musizieren ja nicht nur nicht, es gibt in den Familien und Haushalten der einfacheren Klassen gar keine Musiziertradition mehr. In die Kirche geht man schon lange nicht mehr, und der Männergesangverein hat auch vor 37 Jahren letztmals den „neuen“ Dirigenten bekommen, bei dem man heut froh ist, dass er auch mit 83 noch „munter“ weitermacht:

„Lobe den Herrn!“


Ja wie soll unter solchen Verhältnissen noch Musikunterricht an Schulen gedeiehn? ??


Hallo Bernd,

ganz richtig finde ich deine Bemerkung über die Spaltung der Gesellschaft. Und ebenso finde ich das sehr schlimm - wenn wir das nicht ändern, wird es irgendwann m.M.n. allen schlechter gehen!

Gerade weil viele Erwachsene nicht mehr singen können und sich nicht zutrauen oder auch gar nicht auf die Idee kommen, mit ihren Kindern zu singen, sollten andere diese Aufgaben übernehmen.

Meine Lösung für das Problem liegt in der musischen Erziehung der Kindergärten! Leider ist es aber so, dass Erzieher in ihrer mit allen Praktika etc. ca. 5! Jahre dauernden Ausbildung im Gegensatz zu früher kein Instrument mehr spielen müssen. Ergebnis: ich kenne fast nur Erzieher, die selbst sehr schlecht singen können, von Gitarre spielen oder ähnlichem ganz zu schweigen. Immerhin geht der Trend im Moment dahin, dass musikalische Früherziehung von externen Fachkräften (Zusammenarbeit mit Musikschulen) angeboten wird, bei der dann einige Erzieher anwesend sein sollen, um das Gelernte auch im gesamten Kindergarten zu etablieren. Der Früherziehungsunterricht erreicht ja nur sehr wenige Kinder. Aber wenn man nicht die Ausbildung ändert, ist da meiner Meinung nach grundlegend keine umfassende musische Erziehung möglich. Wie traurig! Und im Kindergarten haben alle so viel Zeit. Was für eine Gelegenheit, alle Schichten zu erreichen!

Weiterhin gibt es Grundschulen mit Schwerpunkt Musik, bei denen Musik in alle Fächer integriert wird. Kinder singen hüpfend das 1x1, lernen zuzuhören, lernen Momente des Lärms und der Stille ....... . Das scheitert m.M.n. wieder bei "normalen" Grundschulen daran, dass die meisten Lehrer gar nicht singen können. An vielen Grundschulen wird der Musikunterricht sogar fachfremd erteilt!!! In der ganz normalen Ausbildung von Grundschullehrern ohne Schwerpunkt Musik müsste die musische Ausbildung überhaupt mal einen Stellenwert haben. Das oft obligatorische Blockflötenjahr wird nach meiner Erfahrung auch von den meist fachfremden Grundschullehrern mit Graus erteilt. Ich frage mich auch, was daran die Kinder zu einer Liebe zur Musik bringen soll: 27 kreischende verstimmte Blockflöten zu 20€ das Stück :???:

Dann kommen die so musikalisch super vorgebildeten Kinder in die weiterführende Schule. Dort ist es schon schwierig für Musiklehrer, aufeinander aufbauenden Lehrstoff zu vermitteln, weil der Musikunterricht epochal gegeben wird. Mein jüngerer Sohn hat im Moment z.B. 1,5 Jahre gar kein Musik, sondern Kunst. Andere Fächer wie Biologie haben diese Probleme aber auch.

Was ich total schade finde, ist, dass Musikunterricht oft an den Schülern vorbei unterrichtet. Nun kann man sagen, das tun andere Fächer auch. Der Unterschied ist aber der, dass Schüler sich in ihrer Freizeit sogar sehr intensiv mit Musik beschäftigen - Musik scheint eben doch ein universales Bedürfnis zu sein. Der Musikgeschmack kann dabei ausgesprochen stark von der Erwachsener oder Musiklehrer abweichen :D . Manche Musiklehrer schaffen es auch, die Schüler in ihrem Umgang mit Musik anzusprechen und eine Brücke zu schlagen zu anderen Musikrichtungen. Aber ich befürchte, ein Großteil eben nicht. Die arbeiten ihren Lehrplan ab und fertig.

Eine Schülerin von mir hatte in der 11. und 12. Klasse Grundkurs Musik. Er hat damit geendet, dass sie sich schwor, nie wieder in die Oper zu gehen oder Kunstlieder zu hören. :confused: :confused: Diese Schülerin interessiert sich sehr für klassische Musik! In ihrem Kurs spielten auch alle ein Instrument, aber denkt ihr, dass wurde mal zu gemeinsamem Musikmachen genutzt?

Das ist natürlich ein Einzelfall und so etwas wird es immer geben. Aber wenn wir schon nicht viel daran ändern können, dass in Familien mehr gesungen wird, sollte man doch in Kindergärten und Schulen investieren!

Allerdings befürchte ich, dass Musik bei der Prioritätenliste an letzter Stelle steht.

Viele Grüße

chiarina
 
Ich denke nicht, dass es die (Erziehungs-)Aufgabe der Eltern ist, dafür zu sorgen, dass man in der 5. Klasse Blockflöte spielen kann. Musik spielt nun mal nicht in jedem Haushalt eine wichtige Rolle. Meine Eltern haben sich anderen Künsten gewidmet.

Warum werden denn Schulklassen kollektiv mit Blockflöte spielen gequält?

Ich hörte zu der Zeit bevorzugt Deep Purple - was soll ich da mit einer Flöte...? Ich hätte mit folgendes Szenario vorstellen können: Die Schüler kommen in einen Musikraum in dem viele verschiedene Instrumente stehen. Jeder darf sich ein Instrument aussuchen und es ausprobieren. Die Klasse kann zusammen musizieren, auch wenn es erst mal die reinste Kakophonie ist. Man könnte es auch auf Perkussionsinstrumente beschränken und man trommelt gemeinsam. Da könnte man eine Menge über Rhythmus lernen.


Hallo Fabian,

und du glaubst gar nicht, was man alles mit ganz normalen Stühlen und Tischen oder der eigenen Stimme (nicht singen) für perkussive Musik machen kann! Dafür braucht man noch nicht mal einen Musikraum.

:drummer:

Viele Grüße

chiarina
 
Leute, kreist doch nicht so rum. Es hängt einzig und allein (!!!) an einer Sache: Wie feurig, wie begeistert ist der Lehrer? Erst dann kann er motivieren, erst dann mitreissen. Das gilt für alle Fächer. Dass gerade die Musik so negativ wegkommt, hängt sicherlich mit der Introvertiertheit der Musiker zusammen.

Aber: Entscheidend ist einzig das Feuer, das im Lehrer brennt! Mit Feuer und Leidenschaft bügelt selbst der pädagogische Laie eine aufsässige Schülerschaft platt - die erkennen und respektieren nämlich Engagement, selbst wenn sie sonst üble Rabauken sind!

Übrigens gilt das nicht nur für Lehrer, sondern für jeden Beruf, für jeden, der Personalverantwortung trägt. Ein Unternehmen mit einem Führer, der leidenschaftlich brennt, ist zum Erfolg "verdammt".

Es ist so einfach, Und so schwer. Die Kunst ist besteht darin, jeden gemäß seiner Fähigkeiten so einzusetzen, dass er seine Leidenschaft ausleben, entwickeln und andere anstecken kann. UND HIER UND NUR HIER versagt unser System!
 
Menschen mit ihren Fähigkeiten und ihrer persönlichen Entwicklung sind wie ein großes Puzzle..

Es gibt nicht die eine Ursache. Fisherman hat auch ein wichtigen Teil angesprochen, ebenso die anderen Beiträge mit Erziehung, soziales Umfeld (gleichaltrige Freunde, Konkurrenten etc.) und all jene, die noch unaufgezählt bleiben. Wie der Lehrer feurig und begeistert oder demotiviert ist, kann dies auch auf die Schüler zutreffen. Ich selbst habe früher als Kind sehr gerne gezeichnet. Den Kunstunterricht habe ich jedoch garnicht gemocht und hatte dort meist auch schlechtere Noten (manchmal sogar 5). Ursachen hierfür waren teils meine persönliche Motivation, persönliche Problemen aber es lag auch teils an den Lehrern & Lehrplan. Die perfekten Rahmenbedingunen wird es nie geben. Ein Versuch, diese zu optimieren, ist natürlich wünschenswert. Was aber Musik und Kunst betrifft ist auch in den andern Fächern zugegen :
viele Schüler bleiben auf der Strecke liegen, obwohl es im Grunde garnicht einem prinzipiellen Unvermögen unterliegt Sachverhalte, Musik oder Kunst verstehen,erleben und verarbeiten zu wollen.

Menschen brauchen oft persönliche Rückmeldung , Zuspruch, Diskussion, Möglichkeit sich einzubringen und auch als Mitglied betrachtet zu werden, bis sich ein möglicherweise schlummerndes eigenes Interesse gefestigt hat.
Bei Anfängern geht das Wesentliche von Kunst/Musik in großen Schulklassen mit pädagogisch zweifelhaften Lehrplänen (Videos, Biographien, Theorie über Theorie, zuviele Störfaktoren durch große Klassen) einfach flöten. Auf einen einzelnen Schuldigen zu zeigen ist natürlich immer leicht: der Lehrer, das System, die Schüler, die Eltern.
Verkleinerte Klassen würden Lehrer entlasten. Ob ein Mensch sich für etwas begeistern kann, muss letzendlich von ihm selbst ausgehen. Dennoch soll und muss man Menschen an den Kern der Dinge heranführen. Sie müssen geleitet und begleitet werden. In ganz jungen Jahren sind die Eltern hier besonders gefragt, später kommen Lehrer in Schulen hinzu. Jemandem ein Buch mit Noten auf den Tisch zu legen und ein Instrument vor die Nase zu stellen genügt bei weitem nicht.

Sicherlich ist es mit Kosten und Aufwand verbunden. Wer soll das alles bezahlen und leisten ? Geld wäre garantiert vorhanden, wenn man bedenkt für welch andere, teils irrwitzigen Sachen (Gesellschaft/Politk) ebenfalls Geld vorhanden ist. Der Ausdruck "dafür ist kein Geld da" gaukelt einem vor, dies und jenes wäre nicht realisierbar aus Mangel an Geld. Geld wächst aber nicht auf Feldern und auf Bäumen und könnte deswegen plötzlich rar sein. Es repräsentiert einen Wert. Und wenn kein Wert auf bestimmte Leistungen gelegt wird, dann ist eben auch logischerweise kein finanzieller Rückhalt hierfür da. Da kann man eine Brücke bauen von Musik und Kunst in der Schule bishin zur Pflege von altersschwachen, kranken Menschen und Umweltproblemen .

Es ist eben manchen Leuten einfach nichts wert. Möglicherweise ist dies sogar unverschuldet und unbewusst, da jene selbst nie herangeführt wurden oder es beigebracht bekamen, bestimmte Leistungen zu schätzen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie bei allen Fächern hängt es m.E. sehr stark vom Lehrer ab, ob der Unterricht und in diesem Fall der Musikunterricht den Schülern etwas vermitteln kann.
Es muss aber auch gesagt werden, dass man sich bei wenigen Fächern mit profundem Nichts-Wissen so leicht durchschummeln kann, wie bei Musik. ;)

Ich hatte in meiner Schulzeit alles an Musiklehrern. Vom alternden Studienrat, der sich hinter seinem Schreibtisch verbarrikadierte und die Schüler mit staubtrockener Theorie bewarf, die danach abgefragt wurde, bis hin zum extrem engagierten Uni-Abgänger der selbst Lieder komponierte, mit einer ganzen Klasse pubertierender Nichtsnutze erfolgreich Rhythmus-Sessions veranstaltete und schnell zum beliebtesten Lehrer der ganzen Schule avancierte.

Wobei dazu gesagt werden muss, dass ich mir in der Schule nie darüber Gedanken gemacht habe, dass man Noten-Lesen lernen muss und dass es vielleicht Personen geben könnte, die es nicht können. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht mehr, wann, wo und wie ich es gelernt habe.

Gleichzeitig denke ich, dass man Noten nur dann effektiv lernen kann, wenn man das ganze mit dem Erlernen eines Instruments verbindet, sonst fehlt einfach vollkommen der Sinn. Das wäre wie Autofahren lernen zu müsse ohne sich jemals in ein Auto zu setzen.
Aber ist das im Klassenverband umsetzbar?

Das kollektive Blockflötenspielen, das es an manchen Schulen zu geben scheint (ich wurde davon Gott sei Dank verschont), scheint ja ein Ansatz in diese Richtung zu sein. Ist, so wie ihr das beschrieben habt, aber nicht wirklich sinnvoll. (Allein beim Gedanken daran, stellen sich mir alle Haare am Körper auf :-D ) Ich hätte da eher an Orff-Instrumente gedacht.

Aber mal eine ganz andere Frage: MUSS wirklich JEDER Noten lesen können?

Es muss ja auch nicht jeder Französisch sprechen oder die Bibel auf Latein lesen können, davon beim Hochsprung über einen Meter zu kommen oder beim Basketball mehr als 1x im Jahrzehnt einen Korb zu machen, ganz zu schweigen. :-D

Ich denke, auch bei der Musik gilt: Wer sich dafür interessiert und es wirklich will, der hat die Möglichkeit etwas zu lernen und wird das auch tun. Bei uns am Gymnasium gab es nachmittags sogar kostenlosen Wahl-Instrumentalunterricht (Violine, Flöte und Klavier wenn ich mich richtig erinnere).

LG
Azahar
 
Was ich noch anmerken wollte:

Unser Schulsystem "produziert" keine musikalischen Analphabeten, es _belässt_ die Schüler höchstens in musikalischer Inkompetenz.
 
Für Musik und Kunstunterricht sollte die "Wissensvermittlung" an zweiter Stelle stehen - vorrangig sollte das Ziel sein, bei möglichst jedem Schüler ein kleines Flämmchen anzuzünden. Leider ist der Lehrplan anderer Meinung. Welcher nichtmusizierende Schüler braucht den Quintenzirkel? Wieso sollten Konsumenten Bassnoten lernen?

imho sollte man bei Kunst SEHEN lernen, bei Musik entsprechen HÖREN. Das reicht dicke! Und mehr gibt auch die eine Wochenstunde nicht her.
 

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