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- 9. Sep. 2007
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Bei uns in der Klasse wurden in der fünften und sechsten Klasse die minimalsten Grundlagen gelernt - Notenlesen nach dem Violinschlüssel, indem jeder in der Klasse Blockflöte spielen lernen musste (ich habe es gehasst) und um das halbwegs hinzubekommen zumindest ein paar Grundlagen lernen musste (nämlich Melodien im Violinschlüssel lesen inkl. einfacher Rhythmen und vor allem natürlich der Tonhöhen).
Nun - gebracht hat das nichts, denn ab der siebten Klasse (anderer Musiklehrer) wurde das nicht wiederholt. Wir mussten Biografien von Mozart, Eminem, Haydn, Elvis Presley, Madonna, etc. über uns ergehen lassen - allein die Mischung ist schon schlimm. Aber das ganze ausschließlich aus Referaten der Schüler, weil der Lehrer wohl ein Vierteljahrlang keine Lust auf Unterrichten hatte...
Danach dann viel Singen ("Mein kleiner grüner Kaktus" reißt eine achte Klasse wahnsinnig mit...) und ein paar klassische Werke hören. Das Bluesschema und ein knapper Abriss über die Geschichte des Jazz wurden auch noch gemacht und vor den Ferien wurde ein Video eingelegt - ich habe in der Schule mindestens viermal ein und dieselbe Verfilmung der "West Side Story" gesehen.
Von der neunten bis zur elften Klasse gab es insgesamt nur ein Schuljahr lang Musikunterricht. In den anderen beiden Jahren war Bildende Kunst dran, was in dem Jahr in dem wir Musik hatten dafür ausfiel.
In diesem Jahr haben wir viel Rhythmusmusik gemacht mit Klangstäben, Rasseln etc... sogar nach Rhythmusnoten, die irgendwie keine so richtig verstanden hat, aber auch nicht mehr ausführlich erklärt wurden. Schließlich stand Oper auf dem Programm - Partitur des Freischütz auf den Tisch, Video rein und zuhören. Ohne großartige nachträgliche Analyse. Dann Gruppenarbeiten (eine Gruppe Haydn, eine Mozart, eine Beethoven, eine Bach...). Zum Abschluss noch ein Überblick über die Epochen von Gregorianik bis zur Moderne... anhand von vielen Hörbeispielen Klangcharakteristika der Epochen erkennen lernen.
Zuletzt bliebe dann die Kursstufe 12/13. Ich habe Musik nicht als Hauptfach gewählt (aus dem simplen Grund, dass mein Hauptfach mit Bildender Kunst schon belegt war). Musik habe ich freiwillig dann als Nebenfach gehört. Da ging es dann endlich mal richtig zur Sache. Bruckners 8. hören und analysieren, mit der Partitur vor der Nase. Selbiges mit einigen Liedern aus Schuberts Winterreise, Mozarts Jupitersinfonie, den Mozart-Variationen von Reger, Bergs Violinkonzert und noch ein paar anderen kleineren schönen Stücken.
Nun ja, für mich war das in der Tat interessant. Für die anderen, die keine Instrumentalausbildung hatten (das waren 23 von 28 Leuten bei uns...) war das dann der Untergang, weil sie natürlich das Notenlesen endgültig verlernt hatten und die Bruckner-Partitur (etc.) dann mehr als ein Buch mit sieben Siegeln war. Ebenso natürlich in der Klausur, deren Schnitt bei uns dann immer jenseits der 4,0 lag. Und das, obwohl wir fünf Musiker im Kurs (denen bei so Umständen auch der Spaß verging) den Schnitt eigentlich noch ziemlich passabel nach oben gezogen hatten.
Zur Krönung des ganzen folgte dann zwei Tage vor Weihnachten wieder einmal mein Lieblingsvideo (West Side Story) und dann noch nach den Ferien eine Phase, wo der Lehrer mal wieder zwei Doppelstunden lang keine Lust auf Unterricht hatte und uns deshalb die Aufgabe gab, wir sollen (jeder für sich) eine dreistimmige Fuge in Zwölftontechnik komponieren. Halleluja. Danach kam dann noch ein wenig Nachgeplänkel und ich war den Musikunterricht der Schule für immer los.
Und hätte ich nicht nebenher Klavier gelernt und in einem Chor gesungen und somit anderweitig Ahnung von der Materie bekommen - ich wäre heutzutage gewiss ganz ganz ganz weit weg von der klassischen Musik (bzw. gar nie dort angekommen).
Nun - gebracht hat das nichts, denn ab der siebten Klasse (anderer Musiklehrer) wurde das nicht wiederholt. Wir mussten Biografien von Mozart, Eminem, Haydn, Elvis Presley, Madonna, etc. über uns ergehen lassen - allein die Mischung ist schon schlimm. Aber das ganze ausschließlich aus Referaten der Schüler, weil der Lehrer wohl ein Vierteljahrlang keine Lust auf Unterrichten hatte...
Danach dann viel Singen ("Mein kleiner grüner Kaktus" reißt eine achte Klasse wahnsinnig mit...) und ein paar klassische Werke hören. Das Bluesschema und ein knapper Abriss über die Geschichte des Jazz wurden auch noch gemacht und vor den Ferien wurde ein Video eingelegt - ich habe in der Schule mindestens viermal ein und dieselbe Verfilmung der "West Side Story" gesehen.
Von der neunten bis zur elften Klasse gab es insgesamt nur ein Schuljahr lang Musikunterricht. In den anderen beiden Jahren war Bildende Kunst dran, was in dem Jahr in dem wir Musik hatten dafür ausfiel.
In diesem Jahr haben wir viel Rhythmusmusik gemacht mit Klangstäben, Rasseln etc... sogar nach Rhythmusnoten, die irgendwie keine so richtig verstanden hat, aber auch nicht mehr ausführlich erklärt wurden. Schließlich stand Oper auf dem Programm - Partitur des Freischütz auf den Tisch, Video rein und zuhören. Ohne großartige nachträgliche Analyse. Dann Gruppenarbeiten (eine Gruppe Haydn, eine Mozart, eine Beethoven, eine Bach...). Zum Abschluss noch ein Überblick über die Epochen von Gregorianik bis zur Moderne... anhand von vielen Hörbeispielen Klangcharakteristika der Epochen erkennen lernen.
Zuletzt bliebe dann die Kursstufe 12/13. Ich habe Musik nicht als Hauptfach gewählt (aus dem simplen Grund, dass mein Hauptfach mit Bildender Kunst schon belegt war). Musik habe ich freiwillig dann als Nebenfach gehört. Da ging es dann endlich mal richtig zur Sache. Bruckners 8. hören und analysieren, mit der Partitur vor der Nase. Selbiges mit einigen Liedern aus Schuberts Winterreise, Mozarts Jupitersinfonie, den Mozart-Variationen von Reger, Bergs Violinkonzert und noch ein paar anderen kleineren schönen Stücken.
Nun ja, für mich war das in der Tat interessant. Für die anderen, die keine Instrumentalausbildung hatten (das waren 23 von 28 Leuten bei uns...) war das dann der Untergang, weil sie natürlich das Notenlesen endgültig verlernt hatten und die Bruckner-Partitur (etc.) dann mehr als ein Buch mit sieben Siegeln war. Ebenso natürlich in der Klausur, deren Schnitt bei uns dann immer jenseits der 4,0 lag. Und das, obwohl wir fünf Musiker im Kurs (denen bei so Umständen auch der Spaß verging) den Schnitt eigentlich noch ziemlich passabel nach oben gezogen hatten.
Zur Krönung des ganzen folgte dann zwei Tage vor Weihnachten wieder einmal mein Lieblingsvideo (West Side Story) und dann noch nach den Ferien eine Phase, wo der Lehrer mal wieder zwei Doppelstunden lang keine Lust auf Unterricht hatte und uns deshalb die Aufgabe gab, wir sollen (jeder für sich) eine dreistimmige Fuge in Zwölftontechnik komponieren. Halleluja. Danach kam dann noch ein wenig Nachgeplänkel und ich war den Musikunterricht der Schule für immer los.
Und hätte ich nicht nebenher Klavier gelernt und in einem Chor gesungen und somit anderweitig Ahnung von der Materie bekommen - ich wäre heutzutage gewiss ganz ganz ganz weit weg von der klassischen Musik (bzw. gar nie dort angekommen).
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