Gewichte...Kräfte...Schwerkraft...Geschwindigkeit...Beschleunigung...Berechnungen...messen ---- jepp, all das kann man machen, man kann sich kleine Waagen bauen und auf die Tasten legen und begaffen, man kann sich kleine Tachometer an die Hämmer und Tasten machen und begaffen, man kann zigtausend Seiten Papier mitden Messergebnissen und perspicaquen Schlussfolgerungen füllen, ja sogar ein Loch in den großen Zeh kann man bohren und Wasser hineingießen: all diese zumindest die Zeit totschlagenden Maßnahmen kann man ergreifen, nur lernt man davon nicht, allerlei Klavierzeugs von ppp über pp zu p etc. zu differenzieren.
wenn man Nachbars Mietzekatze unterm Kinn krault und sich dabei grob/plump/dämlich anstellt, dann kriegt man zünftig eine mit den Krallen gewischt :D hat man mit Nachbars Gattin ein heimlich Techtelmechtel und berührt diese an den sensiblen Stellen mit derselben Grobheit, dann wird sich keine langwährende Freizeitfreude entwickeln -- mit anderen Worten: normalerweise ist man in den Händen/Fingern/Fingerkuppen nicht so unsensibel wie ein Vorschlaghammer (tatsächlich weisen die Fingerkuppen sehr viele Rezeptoren des Tastsinns auf, man spürt (!) winzige Unterschiede verschiedener Oberflächen, winzige Druck/Intensitätsunterschiede (niemand kratzt sich das Auge aus, wenn er da was rauswischt))
diese Fülle an taktilen Wahrnehmungen gilt es, zu bemerken und vom Gehör kontrolliert einzusetzen - und weil das alles sich hier am Klavier abspielen soll und nicht an Nachbars Katze oder den sensiblen Stellen der Nachbarin, kann man gerne schauen, was da im Klavier passiert. Klangstärkeunterschiede entstehen, wie man sehen kann (!), durch verschiedene Maßnahmen, mit denen die Hammergeschwindigkeit variiert/manipuliert wird.
die einfachste Vorgehensweise ist, erstmal mit den Möglichkeiten des verkürzten Hammerwegs zu experimentieren: man kann den Hammer seinen halben Weg aufwärts (Flügel) oder vorwärts (Pianino) bringen und erst dann sanft anschlagen: Heureka, ein ppp-Klang (sanft (spürbar!) bedeutet, nicht wie ein Wackerstein auf den Tastenboden zu klatschen) - umgekehrt kann man sanft anschlagend von oben her die Taste nur ca. halb eindrücken und dann loslassen
und weil man nun mal empfindliche Griffel hat, kana man all das nur mit den Fingern, sodann nur aus dem Handgelenk und zuguterletzt auch aus dem kompletten Arm machen (jaja, die Arme selber und die Dosiereung von deren Muskeltätigkeit ist ebenfalls sehr sensibel: so z.B. zerquetscht man die exemplarische Nachbarin zumeist nicht wie eine Anaconda, wenn man sie umarmt)
und all das sollte man hörend, fühlend, wenn man Spaß dran hat sehend (Flügel/Klavier "aufklappen" und Mechanik gucken) OFT UND OFT UND IMMER WIEDER TTTUUUNNN - nicht räsonnieren, rechnen, schlaubergern, doktrinieren, sondern machen, aktiv, praktisch, geduldig
dann wird das nach und nach -- will man all das, was pure banale Basis des Klavierspiels ist, nicht tun, dann läßt mans halt bleiben (nur sollte dann nicht geheult werden, wenn ein Nocturne wie Bundeswehrmarschmusik tönt...)
(Kruzifix, Kruzitürken, Heilandzack und Sackramenthalleluja: mit der Suchfunktion findet man das alles in zahlreichen Forenbeiträgen, und beileibe nicht nur solche, die meine unmaßgebliche Ansicht wiedergeben)