Pedal-Einsätze erarbeiten

Manche Lehrkraft versucht einen unzweckmäßigen Pedalgebrauch seitens des Schülers zu unterbinden, indem zunächst grundsätzlich ganz ohne Pedal gespielt wird. Künstlerisch unbefriedigend und didaktisch unsinnig.

Ich bin so ein "Opfer". :girl:

Nicht von Anfang an "mitgelernt" und später lieber unterlassen. Beim Wiedereinstieg (Probestunde) kam sofort mal die erstaunte Frage der KL, warum ich den Mozart ohne Pedal spiele. Ömmm, keine Ahnung, nie gelernt, steht ja auch nicht in den Noten. Es folgte eine Bleifuß-Phase. Den zweckmäßigen Pedalgebrauch zu erlernen bzw. zu erspüren, was man damit erreicht und besser nicht erreichen sollte, das instinktive Pedalieren "nach Gehör" - das war eine unsinnige und nicht unerhebliche Mehrarbeit, die man sich (bzw als Lehrkraft: den Schülern) ersparen sollte.
 
Manche Lehrkraft versucht einen unzweckmäßigen Pedalgebrauch seitens des Schülers zu unterbinden, indem zunächst grundsätzlich ganz ohne Pedal gespielt wird. Künstlerisch unbefriedigend und didaktisch unsinnig.

Als Anfänger hat man – im wahrsten Wortsinne - alle Hände voll zu tun und muss diese erstmal unter Kontrolle bringen. Und das Noten lesen. Und den Klang. Ich denke, ich hätte es nicht von Anfang an geschafft, wenn auch noch der Fuß mit einbezogen worden wäre.
 
Als Anfänger hat man – im wahrsten Wortsinne - alle Hände voll zu tun und muss diese erstmal unter Kontrolle bringen. Und das Noten lesen. Und den Klang. Ich denke, ich hätte es nicht von Anfang an geschafft, wenn auch noch der Fuß mit einbezogen worden wäre.
Sehe ich anders, denn das Pedal gehört zum Instrument dazu und um alles zu koordinieren kommt es auf die Schwierigkeit der Stücke an, die eben so leicht sein müssen, dass es gelingt und klangschön wird....kleine Brötchen backen, dafür schöne und gutschmeckende.;-)
 
Als Anfänger hat man – im wahrsten Wortsinne - alle Hände voll zu tun und muss diese erstmal unter Kontrolle bringen. Und das Noten lesen. Und den Klang. Ich denke, ich hätte es nicht von Anfang an geschafft, wenn auch noch der Fuß mit einbezogen worden wäre.
Das ist leider falsch gedacht. Wenn man beim Stande Null beginnt, empfiehlt es sich, alle Komponenten des Spiels gleichermaßen zu entwickeln. In diesem Falle stellt man den Händen etwas leichtere Aufgaben, um Platz für die Beschäftigung anderer an der Klangerzeugung beteiligter Körperpartien zu schaffen. Deshalb ist auch für fortgeschrittene Pianisten der Umstieg auf die Orgel so schwierig: Während die Hände bereits virtuoses Spiel zu meistern imstande sind, beginnt man mit den Füßen ganz von vorn. Bis man sich da von der Abhängigkeit von der linken Hand frei gemacht hat, das kann dauern. Warum? Weil der Entwicklungsstand der verschiedenen Bereiche des Spielapparats so unterschiedlich ist. Beim Klavier produziert man zwar durch mangelhaft entwickelte "Beinarbeit" keine falschen Töne - aber schlecht pedalisiertes Spiel macht trotzdem vieles zunichte. Muss alles nicht sein.

LG von Rheinkultur
 
Es ist alles richtig, wobei die meisten Anfängerstücke benötigen kein Pedal bzw. wäre das kontraproduktiv. Die Gefahr, dass man das Pedal anstatt Fingerlegato missbraucht ist zu gross. Somit bin ich nicht ganz einverstanden, das Pedal zu früh anzuwenden.
Oder soll man Bachs Anfängerstücke (Stichwort AMB Büchlein) als Anfänger bereits mit Pedal vermurksen?

@Rheinkultur, Klavierpedal kann man nicht mit Orgel-Pedalierung vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verkürzt: Dass man sich dauernd mahnen muss, die Finger von den Tasten zu nehmen.

Und wenn man sich nicht mahnen muss? Dann ist vermutlich alles „in Butter“. Irgendwie kann ich Deine Erklärung nicht nachvollziehen. Vielleicht, weil ich mich nicht mahnen muss.
:-)

Es freut mich, dass mein Ex-KL sehr viel Wert auf das Vermitteln dieser Technik gelegt hat. Ich spiele sehr gerne Fingerlegato und stricke mir beim Erarbeiten eines neuen Stückes entsprechende Fingersätze.
:-)
 

Also ich freu mich immer über jedes Problem, das ich NICHT habe. :lol:
 
Fingerlegato ist ein absolut zweischneidiges Schwert.

Zum einen ist es wichtig, das auch zu können (also auch orgel-like mit stummem Fingerwechsel etc.). Spätestens bei Bach wird es akut.

Zum anderen ist es aber oft mit vollkommen falschen Vorstellungen verbunden; es gibt eine bestimmte Art von "Fingerlegato-Fans" unter Lehrern und Schülern, die a) denken, Legato sei eine "Technik" ("man muss üben, dass der vorige Finger seine Taste erst dann und dann loslässt...") statt eines Klangereignisses im Raum, was oft flüssige Technik verhindert und Spieler erzeugt, die denken, sie könnten nicht wirklich schnell spielen; und/oder b) "fingerzentrierte" Bewegungen machen, bei denen man mit dem Finger "nach der Taste langt", anstatt dass die zusammenfassende Bewegung der Arme führt und der Finger nur das "letzte Glied in der Kette ist". Auch hier entsteht schlechte Technik, die sich u.a. durch Unrhythmik, Verkrampftheiten und mangelnde Schnelligkeit bemerkbar macht.

Fingerlegato muss also stets auf einer ansonsten wirklich guten und zweckmäßigen Gesamt-Basis gelehrt und gelernt werden.

LG,
Hasenbein
 
Ich bin so ein "Opfer". :girl:

Nicht von Anfang an "mitgelernt" und später lieber unterlassen. Beim Wiedereinstieg (Probestunde) kam sofort mal die erstaunte Frage der KL, warum ich den Mozart ohne Pedal spiele. Ömmm, keine Ahnung, nie gelernt, steht ja auch nicht in den Noten.
Bei mir lagen zwischen erstem Klavierunterricht und erster Pedalnutzung rund 25 Jahre. :-D

Daß man am Digi Pedal nicht wirklich gut üben kann, macht es nicht einfacher.
 
Ich sagte es schon mal hier irgendwo: Absolut verblüffend und erschreckend, wie viele es sind, die berichten, dass sie erstmal z.T. jahrelang von KL gesagt bekamen, sie sollten ohne Pedal spielen.

Ich hoffe, dass immer mehr Teilnehmern hier klar wird, dass meine Aussage, dass die meisten KL schlecht sind, keineswegs überspitzt ist.
 
Das Problem bei uns Amateuren fängt ja schon damit an, den geeigneten KL zu finden. Bei meiner KL meine ich beurteilen zu können, dass sie eine sehr gute Pianistin ist, aber ob sie meine sehr spezifischen Probleme (die sie selbst sicherlich nie hatte) richtig erkennt und einschätzt, ist natürlich eine andere Frage. Ich gewähre dann einen großen Vertrauensvorschuss, aber wenn die (technischen) Probleme mit der Zeit nicht besser werden, kommt eine gewisse Skepsis. Allerdings bleibt immer das gewisse Unbehangen, dass es letztlich doch an mir liegt und ich einfach unfähig bin und das Gelehrte nicht richtig umsetzen kann.
 
Das Problem bei uns Amateuren fängt ja schon damit an, den geeigneten KL zu finden. Bei meiner KL meine ich beurteilen zu können, dass sie eine sehr gute Pianistin ist, aber ob sie meine sehr spezifischen Probleme (die sie selbst sicherlich nie hatte) richtig erkennt und einschätzt, ist natürlich eine andere Frage. Ich gewähre dann einen großen Vertrauensvorschuss, aber wenn die (technischen) Probleme mit der Zeit nicht besser werden, kommt eine gewisse Skepsis. Allerdings bleibt immer das gewisse Unbehangen, dass es letztlich doch an mir liegt und ich einfach unfähig bin und das Gelehrte nicht richtig umsetzen kann.
Hat Deine Lehrerin denn irgendwann mal was zu Dir gesagt, was Dich an das, was ich ferndiagnostisch geschrieben habe, erinnert?

Wenn ja, kann es natürlich sein, dass es durchaus an Dir liegt. Jeder KL kennt Schüler, die alles immer falsch verstehen oder die zu Hause nicht das machen, was man in der Stunde als sinnvoll erarbeitet hat.

Wenn nein, dann schleunigst neuen KL suchen.

Das mit den schlechten KL basiert ja im übrigen keinesfalls bloß auf dem, was ich im Netz mitkriege.
Ich kenne jede Menge Kollegen, die tolle Musiker und Menschen sind (!), deren Klavierunterricht aber höchst dürftig ausfällt. Teilweise bekomme ich, wenn die merken, ich beschäftige mich etwas mehr mit solchen Themen, von ihnen sogar erstaunlich naive Fragen gestellt (die ich dann natürlich nett und nicht im hiesigen Hasenbein-Style beantworte).
 
Ich berichte dann, wie die Meinung der/des zweiten KL ausgefallen ist ;)
 
Hmm, kann man das Pedal überhaupt automatisieren?
Ja natürlich kann man das!
Und nicht genug damit: das muss man auch!

Das "nachgetretene Pedal" ist am Klavier nun wahrlich kein nennenswertes Kunststück (Schumann kleiner Choral: da lernen Kinder das) - und was man da erwirbt, das kann man automatisieren! Und wenn man funktionietende Ohren hat, dann kann man das auch bei Sachen in höherem Tempo anwenden.
Und wenn man kein Trottel ist, dann kann man auch wahrnehme
 

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